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Sport und Bewegung – das klingt im ersten Moment vielleicht widersprüchlich, wenn man an COPD leidet. Schließlich ist die Luft oft schon bei kleinen Anstrengungen knapp. Doch hier liegt eine große Chance: Mit der richtigen Bewegung können Sie nicht nur Ihre Kondition verbessern, sondern auch das Gefühl von Atemnot verringern und mehr Lebensqualität gewinnen. Sie müssen keine Rekorde brechen, sondern einfach Ihren eigenen Weg finden, aktiv zu bleiben.

Warum Bewegung bei COPD so wichtig ist

Es mag überraschend sein, aber körperliche Aktivität ist ein Schlüssel zur Linderung von COPD-Symptomen. Regelmäßige Bewegung stärkt die Atemmuskulatur und verbessert die Sauerstoffaufnahme. Zudem wird der gesamte Kreislauf aktiviert, was dazu beiträgt, die Belastung der Lunge zu reduzieren. Menschen, die aktiv bleiben, fühlen sich oft kräftiger, beweglicher und erleben weniger Atemnot im Alltag.

Wichtig ist dabei, auf den eigenen Körper zu hören und sich nicht zu überfordern. Selbst kleine Fortschritte können einen großen Unterschied machen – es geht nicht darum, perfekt zu sein, sondern darum, etwas für sich selbst zu tun.

Sanfte Übungen für den Einstieg

Wenn Sie gerade erst beginnen, Bewegung in Ihren Alltag zu integrieren, eignen sich sanfte Übungen besonders gut. Hier ein paar Vorschläge:

1. Atemübungen: Atemtechniken wie die Lippenbremse oder Bauchatmung können nicht nur Atemnot lindern, sondern auch als sanfte Bewegung für den Einstieg dienen. Verbinden Sie Atemübungen mit leichten Dehnungen, um Ihre Flexibilität zu verbessern.

2. Spaziergänge: Ein täglicher Spaziergang – selbst wenn es nur um den Block ist – kann Ihre Ausdauer stärken. Achten Sie darauf, in einem gleichmäßigen Tempo zu gehen und Pausen einzulegen, wenn Sie sie brauchen.

3. Stuhlgymnastik: Übungen im Sitzen sind ideal, wenn Sie sich nicht sicher fühlen oder sich schnell erschöpfen. Bewegen Sie Arme und Beine in sanften, fließenden Bewegungen, um Ihre Muskeln zu stärken.

Geeignete Sportarten für Menschen mit COPD

Sobald Sie etwas sicherer mit Bewegung werden, können auch leichte Sportarten infrage kommen, die Ihre Fitness weiter verbessern. Hier einige Empfehlungen:

1. Schwimmen: Die Bewegung im Wasser entlastet den Körper und stärkt gleichzeitig die Atemmuskulatur. Achten Sie darauf, in einem gut belüfteten Schwimmbad zu trainieren, da Chlorgerüche für manche Menschen mit COPD belastend sein können.

2. Radfahren: Sanftes Radfahren, besonders auf einem Heimtrainer, kann eine großartige Möglichkeit sein, die Ausdauer zu fördern. Sie haben dabei die Kontrolle über Geschwindigkeit und Widerstand und können sich gut an Ihre Tagesform anpassen.

3. Yoga und Pilates: Diese Aktivitäten fördern nicht nur die körperliche Flexibilität, sondern lehren auch bewusste Atemtechniken. Achten Sie darauf, Kurse oder Videos zu wählen, die speziell auf Menschen mit Atemwegserkrankungen abgestimmt sind.

4. Tanzen: Tanzen ist eine wunderbare Art, sich zu bewegen, die gleichzeitig Spaß macht. Wählen Sie sanfte Tanzstile wie Walzer oder andere langsame Rhythmen, die Ihre Lungen nicht überlasten.

Das richtige Maß finden

Es ist wichtig, ein Gleichgewicht zu finden: Bewegung soll fordern, aber nicht überfordern. Ein guter Anhaltspunkt ist, dass Sie während der Aktivität noch in der Lage sein sollten, in kurzen Sätzen zu sprechen. Wenn Sie völlig außer Atem geraten, machen Sie eine Pause und atmen Sie bewusst durch.

Planen Sie feste Zeiten für Ihre Bewegung ein und steigern Sie die Intensität langsam. Vielleicht beginnen Sie mit fünf Minuten pro Tag und erweitern diese schrittweise. Sprechen Sie auch mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin über Ihren Bewegungsplan, insbesondere wenn Sie unsicher sind, was Ihnen gut tut.

Unterstützung durch professionelle Programme

Viele Kliniken und Praxen bieten spezielle Rehabilitationsprogramme für Menschen mit COPD an. Diese kombinieren Bewegungstraining, Atemübungen und Beratung. Unter professioneller Anleitung können Sie sicher und effektiv trainieren. Fragen Sie Ihren Arzt, ob ein solches Programm für Sie geeignet ist – oft wird es sogar von der Krankenkasse unterstützt.

Hindernisse überwinden: Was tun bei Rückschlägen?

Es ist normal, dass nicht jeder Tag gleich ist. Es gibt Tage, an denen die Atemnot stärker ist oder die Energie fehlt. Lassen Sie sich davon nicht entmutigen. Wichtig ist, dranzubleiben und sich realistische Ziele zu setzen. Wenn Sie Pausen brauchen, gönnen Sie sich diese – jeder Schritt zählt.

Fazit

Bewegung ist kein Gegner, sondern Ihr Verbündeter im Umgang mit COPD. Mit sanften Übungen und der richtigen Sportart können Sie Ihre Lebensqualität verbessern, die Atemnot verringern und wieder mehr Freude an körperlicher Aktivität erleben. Gehen Sie es in Ihrem Tempo an, hören Sie auf Ihren Körper und suchen Sie Unterstützung, wenn Sie sie brauchen. Der erste Schritt ist oft der schwierigste – aber er lohnt sich.

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