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Die Frage der Hautdesinfektion vor der Injektion betrifft ein breites Spektrum von Krankheitsbildern, die eine regelmäßige Verabreichung von Medikamenten durch Injektionen erfordern. Neben der Diabetes, bei der Insulininjektionen eine zentrale Rolle in der Behandlung spielen, gibt es eine Reihe weiterer chronischer Erkrankungen wie Multiple Sklerose (MS) und rheumatoide Arthritis, bei denen die Patienten regelmäßig Medikamente injizieren müssen.

Von Diabetes bis Rheumatoide Arthritis: Die Rolle der Hautdesinfektion in der Injektionstherapie

Diabetes Mellitus: Selbstinjektion und Körperhygiene

Für Diabetiker, die sich ihr Insulin selbst injizieren, scheint die Notwendigkeit einer Hautdesinfektion vor der Injektion nicht so streng zu sein, vorausgesetzt, die Körperhygiene ist einwandfrei. Die Praxis zeigt, dass viele Betroffene auf die Verwendung von Desinfektionsmitteln vor der subkutanen Injektion verzichten. Experten unterstützen dieses Vorgehen, sofern die Haut sauber ist. Ein optimaler Zeitpunkt für die morgendliche Insulininjektion ist beispielsweise direkt nach dem Duschen, da die Haut dann frisch gereinigt ist. Sind im Laufe des Tages weitere Injektionen notwendig, empfiehlt es sich, die Haut kurz vorher mit Wasser zu reinigen. Dadurch wird das Infektionsrisiko minimiert, ohne dass Desinfektionsmittel verwendet werden müssen.

Multiple Sklerose (MS)

Multiple Sklerose, eine chronische Erkrankung des zentralen Nervensystems, erfordert häufig die Verabreichung von Medikamenten durch Injektionen, um das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen und die Symptome zu lindern. Ähnlich wie bei Diabetes wird die Notwendigkeit einer Hautdesinfektion vor der Injektion bei MS-Patienten, die sich ihre Medikamente selbst verabreichen, auf der Grundlage einer individuellen Risikobewertung entschieden. 

Aufgrund der möglichen Immunsuppression durch die Erkrankung oder die Medikation kann jedoch in bestimmten Fällen eine sorgfältige Hautdesinfektion empfohlen werden, um das Infektionsrisiko weiter zu senken.

Rheumatoide Arthritis (RA)

Patienten mit rheumatoider Arthritis benötigen möglicherweise regelmäßige Injektionen von entzündungshemmenden Medikamenten oder Biologika, um Entzündungen, Schmerzen und Gelenkschäden zu reduzieren. Bei der Verabreichung dieser Medikamente, sowohl zu Hause als auch in der Klinik, wird in der Regel eine Hautdesinfektion empfohlen. Damit soll das Infektionsrisiko minimiert werden, zumal einige der zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis eingesetzten Medikamente das Immunsystem unterdrücken und die Patienten anfälliger für Infektionen machen können.

Die unverzichtbare Rolle der Desinfektion in medizinischen Einrichtungen

Im Gegensatz zu den eher lockeren Richtlinien für die Selbstinjektion zu Hause verlangen die Protokolle in medizinischen Einrichtungen eine strikte Einhaltung der Desinfektionspraktiken. Der Hauptgrund dafür ist das deutlich erhöhte Risiko der Übertragung von Infektionen in Umgebungen, in denen pathogene Mikroorganismen, einschließlich multiresistenter Keime, häufiger vorkommen. 

In Krankenhäusern, Arztpraxen und Pflegeheimen ist die alkoholische Hautdesinfektion vor jeder Injektion ein kritischer Schritt, um das Infektionsrisiko für Patienten und medizinisches Personal zu minimieren.

Diese strengeren Maßnahmen sind besonders wichtig, da Patienten in diesen Einrichtungen aufgrund verschiedener Faktoren wie Alter, Vorerkrankungen oder Immunsuppression häufig ein erhöhtes Infektionsrisiko aufweisen. Die Hautdesinfektion dient hier als wichtige Barriere, um die Ausbreitung von Krankheitserregern zu verhindern und eine sichere und hygienische Behandlungsumgebung zu gewährleisten.

Meine Meinung

Die Praxis der Hautdesinfektion vor Injektionen variiert je nach Krankheitsbild, Injektionsart, Injektionsort und individuellem Gesundheitszustand. Während bei der Selbstverabreichung zu Hause unter bestimmten Voraussetzungen auf eine Desinfektion verzichtet werden kann (und sollte), bleibt die Hautdesinfektion in medizinischen Einrichtungen ein unverzichtbarer Schritt zur Infektionsprävention.

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