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Doppelherz ist eine bekannte Marke für Nahrungsergänzungsmittel. Der Markenauftritt mit zwei roten Herzen und die lange Tradition können leicht den Eindruck erwecken, hier gäbe es „etwas fürs Herz“. Genau das ist das Problem: Bei echten Herzkrankheiten brauchst du keine Symbolik, sondern nachweislich wirksame Therapien – und die liefert diese Marke nicht.

Worum es bei Doppelherz tatsächlich geht

Doppelherz bietet Nahrungsergänzungsmittel an – keine zugelassenen Arzneimittel. Vitamine, Mineralstoffe, Omega-3-Fettsäuren oder Pflanzenextrakte können die Ernährung ergänzen, aber sie behandeln keine Herzschwäche, keine Rhythmusstörungen und keinen Bluthochdruck.

Warum Doppelherz bei Herzproblemen nicht geeignet ist

1) Fehlende belastbare Wirksamkeitsbelege

Für Herzpatienten zählen große, hochwertige Studien mit klaren Endpunkten (Überleben, Infarktrate, Krankenhausaufnahmen). Für typische Doppelherz-Inhalte wie Knoblauch, Ginkgo oder allgemein dosierte Vitamin-/Mineralstoff-Mischungen gibt es keine robusten Daten, die eine therapeutische Wirkung bei Herzerkrankungen belegen.

2) Reale Risiken durch Wechselwirkungen

Viele Herzpatienten nehmen Blutverdünner (z. B. ASS, Phenprocoumon/Marcumar, NOAKs), Beta-Blocker, ACE-Hemmer, Diuretika oder Antiarrhythmika. Bestandteile wie Ginkgo, Knoblauch oder hoch dosierte Omega-3-Fettsäuren können die Blutgerinnung beeinflussen, den Blutdruck verändern oder die Wirkung von Medikamenten verstärken/abschwächen. Das kann im Extremfall zu Blutungen oder Entgleisungen führen.

3) Falsches Sicherheitsgefühl

Der herzbezogene Markenname kann suggerieren, man „tue dem Herzen etwas Gutes“. Das verführt dazu, verordnete Medikamente zu vernachlässigen oder Kontrolltermine aufzuschieben. Bei echten Herzerkrankungen ist das riskant.

4) Überdosierung ist möglich

Zu viel Kalium, Magnesium oder fettlösliche Vitamine (z. B. A, D, E, K) können Herzrhythmus, Blutdruck oder die Nieren belasten – insbesondere, wenn zusätzlich Medikamente eingenommen werden, die Elektrolyte beeinflussen.

Der Markenname als irreführender Verstärker

„Doppelherz“ klingt nach doppelter Kraft und Herzgesundheit. Genau diese Assoziation ist marketingstark, aber inhaltlich nicht gedeckt. Die Produkte sind nicht für die Behandlung von Herzerkrankungen zugelassen – die Symbolik kann Hoffnungen wecken, die medizinisch nicht eingelöst werden.

Helles, klinisches Stillleben: Stethoskop. Headline im freien Weißraum: Symbole sind keine Therapie.
Doppelherz-Symbole sind keine Therapie

Moralische Bewertung und rechtlicher Rahmen

Man kann moralisch argumentieren, dass eine Marke mit so deutlichem Herzbezug eine besondere Verantwortung gegenüber kranken Menschen trägt. Die Kombination aus Name, Logo und Sortimentsaufbau erhöht das Risiko von Missverständnissen.

Zugleich gilt: Doppelherz hält sich an die geltende Rechtsprechung. Die Produkte werden rechtlich korrekt als Nahrungsergänzung deklariert; unzulässige Heilsversprechen, die gegen das Heilmittelwerbegesetz verstießen, werden vermieden. Juristisch ist das Vorgehen zulässig – die moralische Kritik an der Signalwirkung des Namens bleibt davon unberührt.

Was du stattdessen tun solltest

Wenn du Herzprobleme hast, verlasse dich auf ärztlich verordnete, evidenzbasierte Therapien, regelmäßige Kontrollen, Anpassungen des Lebensstils (Blutdruck, Blutzucker, Lipide, Bewegung, Rauchstopp) und auf Präparate nur bei nachgewiesenem Mangel. Nahrungsergänzungen sollten – wenn überhaupt – erst nach Rücksprache mit Arzt oder Apotheke erfolgen.

Fazit

Doppelherz ist eine starke Marke – aber keine Herztherapie. Bei Herzerkrankungen zählt Evidenz, nicht Symbolik. Moralisch ist der herznahen Markenführung zu widersprechen, rechtlich bewegt sie sich im erlaubten Rahmen. Für dich heißt das: Entscheide dich bei Herzproblemen immer für ärztlich belegte Behandlungen und prüfe Ergänzungen kritisch – am besten gemeinsam mit deiner Ärztin oder deinem Arzt.

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