Der Bereich wird in der Medizin auch als Gefahrendreieck bezeichnet. Er reicht von der Nasenwurzel – also dem Punkt zwischen den Augenbrauen – über die Nasenflügel bis hinunter zu den beiden Mundwinkeln. Verbindest du diese drei Punkte, entsteht ein gleichschenkliges Dreieck. Alles innerhalb dieses Dreiecks – der Bereich um Nase, Oberlippe und angrenzende Wangenpartien – gehört dazu.
Besonders heikel ist die Gefäßstruktur. Die Venen in diesem Gebiet, unter anderem Vena angularis, Vena facialis und Vena ophthalmica, besitzen keine Venenklappen. Blut – und damit auch Keime – kann so nicht nur in Richtung Herz, sondern auch rückwärts in Richtung Gehirn fließen. Diese Verbindung führt in den Sinus cavernosus, eine große venöse Blutleitung hinter den Augenhöhlen. Gelangen Bakterien dorthin, können sie sich rasch ausbreiten und gravierende Schäden verursachen.
Warum Pickelausdrücken so riskant ist
Beim Ausdrücken wird die Haut verletzt und entzündliches Material oft tiefer ins Gewebe gepresst. Bakterien können in umliegende Blutgefäße gelangen und auf dem anatomisch „kurzen Weg“ zum Gehirn wandern. Mögliche Folgen reichen von einer Hirnvenenthrombose über eine Hirnhautentzündung bis hin zu Abszessen. Auch eine Sepsis – eine lebensbedrohliche Blutvergiftung – ist möglich und kann sich sehr schnell entwickeln.
Wie du richtig handelst
Die wichtigste Regel: Pickel im Todesdreieck nicht selbst ausdrücken. Setze stattdessen auf sanfte, konsequente Hautpflege mit milden, nicht austrocknenden Reinigern und – wenn nötig – entzündungshemmenden Wirkstoffen wie Benzoylperoxid oder Salicylsäure. Wenn Unreinheiten auftreten, ist eine professionelle Behandlung bei einer Hautärztin oder einem erfahrenen Kosmetikstudio die sicherste Option.
Werde besonders aufmerksam, wenn sich Rötungen rasch ausbreiten, das Areal anschwillt oder pochende Schmerzen auftreten. Begleitendes Fieber oder Schüttelfrost sind Alarmsignale und gehören umgehend ärztlich abgeklärt.
Das Wichtigste zum Mitnehmen
Das Todesdreieck ist keine Übertreibung, sondern eine empfindliche Zone, in der schon kleine Entzündungen schwerwiegende Folgen haben können. Was wie eine harmlose Unreinheit wirkt, kann unsachgemäß behandelt zur ernsten Gefahr werden. Die sicherste Entscheidung ist, in diesem Bereich nicht selbst Hand anzulegen und bei Bedarf fachgerechte Hilfe zu nutzen.