Wann ein künstliches Koma sinnvoll ist
Ein künstliches Koma wird nicht leichtfertig eingesetzt, sondern immer dann, wenn es für den Körper die bestmögliche Schutzmaßnahme ist. Ärzte greifen darauf zurück, um lebenswichtige Organe zu entlasten, Schmerzen auszuschalten und Heilungsprozesse zu unterstützen. Die Einsatzgebiete sind vielfältig: Nach schweren Operationen, etwa am Herzen oder am Gehirn, wenn der Organismus Ruhe braucht. Ebenso nach schweren Unfällen, wenn Verletzungen oder Schwellungen im Gehirn kontrolliert werden müssen. Auch bei lebensbedrohlichen Infektionen oder bei bestimmten Formen schwerer epileptischer Anfälle kann ein künstliches Koma helfen, den Körper in einen stabilen, überwachten Zustand zu versetzen. Gemeinsam haben all diese Situationen, dass das künstliche Koma dem Körper Zeit gibt, sich zu erholen, während Ärzte und Pflegekräfte alle wichtigen Funktionen engmaschig überwachen.
Eine schwere Herzoperation ist einer der größten Eingriffe, die ein Mensch durchstehen kann. Für viele Betroffene und ihre Angehörigen ist es ein Schock, wenn nach dem Eingriff die Nachricht kommt: „Der Patient liegt noch im künstlichen Koma.“ Das Wort Koma löst sofort Bilder von Lebensgefahr oder Kontrollverlust aus. Doch in der Medizin hat das künstliche Koma nach einer Herzoperation eine ganz andere Bedeutung: Es ist eine bewusste, geplante und streng überwachte Maßnahme, die Herz und Körper schützt, Schmerzen verhindert und Komplikationen vermeidet. Um die Sorgen zu nehmen, lohnt es sich, Schritt für Schritt zu erklären, warum das künstliche Koma eingesetzt wird, wie es abläuft und was Patienten und Angehörige wissen sollten.
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- Geschrieben von: Visite-Medizin