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Scharlach, auch als Streptokokken-Angina bekannt, ist eine ansteckende Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Streptococcus pyogenes, ein sogenannter Gruppe-A-Streptokokken, verursacht wird. Diese Erkrankung betrifft hauptsächlich Kinder zwischen 5 und 15 Jahren, kann aber auch bei Erwachsenen auftreten. Die Krankheit ist bekannt für ihren charakteristischen Hautausschlag und ihre himbeerrote Zunge. Scharlach ist dank moderner Medizin gut behandelbar, jedoch ist eine frühzeitige Diagnose entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden.

Wie erkenne ich Scharlach?

Scharlach ist eine ansteckende Erkrankung, die typischerweise durch eine plötzliche und heftige Symptomatik gekennzeichnet ist. Die Krankheit wird durch das Bakterium Streptococcus pyogenes verursacht und betrifft hauptsächlich Kinder. Die Symptome entwickeln sich meist innerhalb von ein bis vier Tagen nach der Infektion.

Die ersten Anzeichen von Scharlach sind oft starke Halsschmerzen und ein hohes Fieber, das häufig über 38°C steigt. Diese Symptome können abrupt auftreten und gehen oft mit allgemeinem Unwohlsein und Schwäche einher. Halsschmerzen sind meist sehr ausgeprägt und können das Schlucken erheblich erschweren. 

Hautausschlag

Ein charakteristisches Merkmal von Scharlach ist der rote, feinfleckige Hautausschlag, der typischerweise ein bis zwei Tage nach Beginn der Halsschmerzen erscheint. Der Ausschlag beginnt häufig im Bereich des Oberkörpers, insbesondere auf der Brust und dem Bauch, und breitet sich dann auf andere Körperteile wie Arme und Beine aus. Die Haut fühlt sich rau und sandpapierartig an, was auf die Verdickung und Erhebung der Hautfollikel zurückzuführen ist. In den Hautfalten, wie an den Achseln und der Leistengegend, kann der Ausschlag intensiver erscheinen und dunkelrote Linien bilden, die als Pastia-Linien bezeichnet werden.

Himbeerzunge

Ein weiteres signifikantes Symptom von Scharlach ist die sogenannte "Himbeerzunge". In den ersten Tagen der Krankheit ist die Zunge oft mit einem weißlichen Belag überzogen, unter dem die Papillen hervortreten. Nach etwa zwei bis drei Tagen verschwindet dieser Belag und die Zunge wird intensiv rot und geschwollen, was ihr das charakteristische Aussehen einer Himbeere verleiht. Diese Veränderung der Zunge ist ein wichtiges diagnostisches Zeichen für Scharlach.

Begleitende Symptome

Zusätzlich zu den Hauptsymptomen können verschiedene weitere Beschwerden auftreten. Viele Patienten klagen über Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Diese Symptome sind vor allem bei Kindern häufig und tragen zur allgemeinen Schwäche und Unwohlsein bei. Die Wangen der Patienten können stark gerötet sein, während der Bereich um den Mund blass bleibt, was als "periorale Blässe" bezeichnet wird und ein weiteres charakteristisches Merkmal von Scharlach darstellt.

Hals- und Rachenuntersuchung

Bei der Untersuchung des Halses und Rachens zeigt sich in der Regel eine stark gerötete und geschwollene Schleimhaut. Die Mandeln sind oft vergrößert und können mit einem eitrigen Belag bedeckt sein. Diese Befunde unterstützen die Diagnose und helfen, Scharlach von anderen Infektionen des Rachens zu unterscheiden.

Allgemeinzustand und Lymphknoten

Der Allgemeinzustand der Patienten kann erheblich beeinträchtigt sein. Betroffene Kinder und Erwachsene wirken oft müde und abgeschlagen. Häufig sind auch die Lymphknoten im Halsbereich geschwollen und schmerzhaft bei Berührung, was ein weiteres Anzeichen für eine bakterielle Infektion ist.

Verlauf und Intensität

Die Intensität der Symptome kann variieren. Während einige Patienten nur leichte Beschwerden haben, kann die Krankheit bei anderen sehr schwer verlaufen. Der Hautausschlag kann ebenfalls in seiner Ausprägung variieren, von leichtem Flecken bis hin zu intensiv roten Bereichen, die jucken und unangenehm sein können. In der Regel erreicht der Ausschlag seinen Höhepunkt innerhalb von ein bis zwei Tagen und beginnt dann langsam zu verblassen. Nach etwa einer Woche kann sich die Haut beginnen, zu schuppen, insbesondere an den Handflächen und Fußsohlen.

Die Bedeutung des Erkennens

Das Erkennen von Scharlach erfordert Aufmerksamkeit gegenüber den spezifischen Symptomen, insbesondere dem charakteristischen Hautausschlag und der Himbeerzunge. Eine schnelle und genaue Diagnose ist wichtig, um eine rechtzeitige Behandlung einzuleiten und Komplikationen zu vermeiden. Bei Verdacht auf Scharlach sollte sofort ärztlicher Rat eingeholt werden, um die notwendigen Schritte zur Bestätigung der Diagnose und zur Einleitung der Behandlung zu unternehmen.

Wie wird Scharlach übertragen?

Die Übertragung des Scharlachs erfolgt in erster Linie durch Tröpfcheninfektion. Dies bedeutet, dass die Bakterien durch Husten oder Niesen von einer infizierten Person in die Luft gelangen und von anderen eingeatmet werden können. Auch direkter Kontakt mit infizierten Personen oder kontaminierten Gegenständen kann zur Ansteckung führen. Daher ist es wichtig, in Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen oder Kindergärten auf Hygiene zu achten.

### Wie wird Scharlach diagnostiziert?

Die Diagnose von Scharlach erfolgt durch eine gründliche körperliche Untersuchung, bei der die typischen Symptome wie Hautausschlag und Himbeerzunge überprüft werden. Um die Diagnose zu bestätigen, kann ein Rachenabstrich durchgeführt werden. Dieser Test ermöglicht den Nachweis der Streptokokken-Bakterien im Rachenraum und hilft, andere Ursachen für die Symptome auszuschließen.

Wie wird Scharlach behandelt?

Die Behandlung von Scharlach zielt darauf ab, die verursachenden Bakterien abzutöten und die Symptome zu lindern. Eine frühzeitige und konsequente Therapie ist entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden und die Heilung zu beschleunigen.

Der wichtigste Bestandteil der Scharlach-Behandlung ist die Antibiotikatherapie. Am häufigsten werden Penicillin oder Amoxicillin verschrieben. Diese Antibiotika sind besonders wirksam gegen Streptococcus pyogenes, den Erreger der Krankheit. Die Standardbehandlungsdauer beträgt in der Regel zehn Tage, kann jedoch je nach Schweregrad der Infektion und individuellen Patientenfaktoren variieren.

Es ist von großer Bedeutung, die Antibiotika genau nach den Anweisungen des Arztes einzunehmen. Auch wenn die Symptome bereits nach wenigen Tagen abklingen, sollte die gesamte verschriebene Menge eingenommen werden. Dies stellt sicher, dass alle Bakterien abgetötet werden und verhindert, dass einige Bakterien überleben und möglicherweise Resistenzen entwickeln. Eine unvollständige Behandlung kann zu Rückfällen oder zu schwerer behandelbaren Infektionen führen.

Für Patienten, die auf Penicillin allergisch reagieren, gibt es alternative Antibiotika wie Cephalosporine oder Makrolide. Der behandelnde Arzt wird die geeignete Therapie basierend auf der individuellen Krankengeschichte und möglichen Allergien auswählen.

Symptomatische Behandlung

Neben der Antibiotikatherapie ist die symptomatische Behandlung ein wesentlicher Bestandteil der Scharlach-Therapie. Hierzu gehören verschiedene Maßnahmen, die darauf abzielen, das Wohlbefinden des Patienten zu verbessern und die Beschwerden zu lindern.

Fiebersenkende und schmerzlindernde Medikamente

Paracetamol und Ibuprofen sind gängige Medikamente, die eingesetzt werden, um Fieber zu senken und Schmerzen, insbesondere Halsschmerzen, zu lindern. Diese Medikamente wirken entzündungshemmend und schmerzstillend und tragen dazu bei, dass sich der Patient schneller besser fühlt.

Flüssigkeitszufuhr

Es ist wichtig, dass der Patient ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt. Eine gute Hydratation unterstützt den Körper bei der Bekämpfung der Infektion und hilft, das Fieber zu kontrollieren. Warme Tees und Brühen können besonders wohltuend für den gereizten Hals sein.

Ruhe und Schonung

Bettruhe ist ein weiterer wichtiger Aspekt der Behandlung. Der Körper benötigt Energie, um gegen die Infektion anzukämpfen, daher sollte der Patient sich ausreichend ausruhen. Körperliche Anstrengungen sollten vermieden werden, bis die Symptome vollständig abgeklungen sind.

Ernährung

Eine leichte, vitaminreiche Kost kann das Immunsystem unterstützen. Frische Früchte, Gemüse und leicht verdauliche Nahrungsmittel sind empfehlenswert. Besonders bei Halsschmerzen sollten reizende und scharf gewürzte Speisen vermieden werden.

Nachsorge und Kontrolle

Nach Abschluss der Antibiotikatherapie ist eine Nachkontrolle beim Arzt ratsam, um sicherzustellen, dass die Infektion vollständig abgeheilt ist und keine Komplikationen aufgetreten sind. In einigen Fällen kann es notwendig sein, einen zweiten Rachenabstrich durchzuführen, um zu überprüfen, ob die Bakterien vollständig eliminiert wurden.

Falls Symptome wie anhaltende Halsschmerzen, erneutes Fieber oder andere ungewöhnliche Beschwerden auftreten, sollte der Arzt umgehend informiert werden. Diese können auf Komplikationen oder eine unzureichende Behandlung hinweisen und erfordern möglicherweise eine Anpassung der Therapie.

Durch eine konsequente Behandlung und sorgfältige Nachsorge können die meisten Patienten vollständig genesen und mögliche Komplikationen vermieden werden. Es ist wichtig, die Anweisungen des Arztes genau zu befolgen und bei Unsicherheiten oder Fragen Rücksprache zu halten. So wird sichergestellt, dass die Krankheit effektiv bekämpft wird und die Gesundheit des Patienten schnell wiederhergestellt wird.

Welche Komplikationen können auftreten?

Unbehandelt kann Scharlach zu ernsthaften Komplikationen führen. Eine mögliche Folge ist das rheumatische Fieber, eine entzündliche Erkrankung, die das Herz, die Gelenke, die Haut und das zentrale Nervensystem betreffen kann. Auch eine akute Glomerulonephritis, eine Entzündung der Nieren, kann als Folge einer Scharlachinfektion auftreten. Sekundärinfektionen wie Mittelohrentzündungen oder Sinusitis (Nebenhöhlenentzündung) sind ebenfalls möglich. Durch eine rechtzeitige und angemessene Behandlung können diese Komplikationen jedoch in den meisten Fällen vermieden werden.

Wie kann Scharlach vorgebeugt werden?

Zur Vorbeugung von Scharlach sind grundlegende Hygienemaßnahmen von großer Bedeutung. Regelmäßiges Händewaschen mit Seife, das Vermeiden des Teilens von Besteck oder Trinkgefäßen und das Bedecken von Mund und Nase beim Husten oder Niesen tragen dazu bei, die Verbreitung der Bakterien zu verhindern. Infizierte Personen sollten mindestens 24 Stunden nach Beginn der Antibiotikabehandlung zu Hause bleiben, um das Ansteckungsrisiko für andere zu minimieren.

Fazit

Scharlach ist eine gut behandelbare, aber dennoch ernstzunehmende Infektionskrankheit, die durch Streptokokken-Bakterien verursacht wird. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden. Mit einfachen Hygienemaßnahmen kann die Verbreitung der Krankheit effektiv eingedämmt werden. Sollten bei Ihnen oder Ihrem Kind Symptome auftreten, die auf Scharlach hinweisen, suchen Sie bitte umgehend ärztlichen Rat, um eine geeignete Behandlung zu gewährleisten.

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