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Das Phänomen der Dissoziation verstehen
Dissoziation ist ein komplexes und oft missverstandenes Phänomen, das tief in die Psyche eines Menschen eingreift. Für diejenigen, die es erleben, kann es sich anfühlen, als ob sie plötzlich den Kontakt zur Realität verlieren, als ob die Welt um sie herum fremd und unwirklich wird. In solchen Momenten wird das Vertraute zu etwas Bedrohlichem, das Bekannte zu etwas Unnahbarem. Freunde und Angehörige, die Zeuge solcher Momente werden, stehen oft hilflos daneben und fragen sich, wie sie am besten helfen können. Die wichtigste Botschaft, die Betroffene in diesen Momenten brauchen, ist, dass sie nicht allein sind.

Die Bedeutung einer stabilen Präsenz

Es ist verständlich, dass Freunde und Angehörige den Drang verspüren, sofort einzugreifen, etwas zu tun, um den Zustand zu ändern. Doch oft besteht die größte Unterstützung darin, einfach da zu sein. Dissoziation ist eine Reaktion des Geistes auf überwältigenden Stress oder Trauma, ein Schutzmechanismus, der die betroffene Person von einer Realität abschirmt, die in diesem Moment zu schmerzhaft oder zu bedrohlich ist, um ihr direkt zu begegnen. Indem Sie als Freund oder Angehöriger ruhig und geduldig bleiben, signalisieren Sie, dass es in Ordnung ist, was gerade passiert, und dass es keinen Grund zur Eile gibt, den Zustand sofort zu „reparieren“.

Sicherheit und Geborgenheit vermitteln

Wenn Sie eine stabile Präsenz bieten, vermitteln Sie der betroffenen Person ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. In einer Welt, die plötzlich unsicher und bedrohlich wirkt, kann Ihre ruhige und beständige Anwesenheit ein Anker sein. Es geht nicht darum, die richtigen Worte zu finden oder die perfekte Lösung zu bieten, sondern darum, einfach da zu sein, zuzuhören und den Raum zu halten, in dem sich die Person sicher fühlen kann. Auch wenn es schwer fällt, nicht sofort handeln zu wollen, ist diese Art der Unterstützung oft das Wertvollste, was Sie geben können.

Verständnis und Geduld zeigen

Die Vorstellung, dass die Realität plötzlich zerbricht oder dass die eigenen Erinnerungen verschwimmen und ungreifbar werden, kann zutiefst beängstigend sein. Für die betroffene Person bedeutet dies, dass sie sich in einem Zustand völliger Unsicherheit befindet, in dem nichts mehr so ist, wie es einmal war. Als Freund oder Angehöriger können Sie helfen, indem Sie Verständnis zeigen und den Betroffenen nicht drängen, sofort zu erklären, was sie erleben. Oft ist es für die Person selbst schwer, in Worte zu fassen, was in ihrem Inneren vorgeht. Indem Sie geduldig bleiben und signalisieren, dass es in Ordnung ist, Zeit zu brauchen, schaffen Sie einen sicheren Raum, in dem Heilung stattfinden kann.

Unterstützung bei der Suche nach professioneller Hilfe

Manchmal kann es hilfreich sein, die betroffene Person sanft daran zu erinnern, dass professionelle Hilfe eine wertvolle Unterstützung sein kann. Die Vorstellung, sich einem Therapeuten oder einer Therapeutin anzuvertrauen, kann einschüchternd sein, besonders wenn man das Gefühl hat, die Kontrolle über die eigene Wahrnehmung verloren zu haben. Hier können Sie als Freund oder Angehöriger ermutigen und vielleicht sogar bei der Suche nach einem geeigneten Therapeuten helfen oder die Person zu einem ersten Termin begleiten.

Ruhige und einfühlsame Begleitung

Das Wichtigste, was Sie in solchen Situationen tun können, ist, für die betroffene Person da zu sein, ohne sie zu bedrängen oder zu überfordern. Ihre Anwesenheit und Ihr Zuhören können der betroffenen Person das Gefühl geben, dass sie nicht allein ist und dass es einen sicheren Ort gibt, an den sie sich zurückziehen kann, wenn die Welt um sie herum zu bedrohlich wird. Auch wenn es manchmal schwer ist, nicht die sofortige Lösung zu suchen, ist die ruhige, geduldige und einfühlsame Begleitung oft das, was am meisten hilft.

Gemeinsam durch die schwere Zeit

Dissoziation ist ein Zustand, der nicht einfach zu verstehen oder zu erklären ist. Doch durch Ihre einfühlsame Unterstützung können Sie dazu beitragen, dass die betroffene Person sich weniger allein fühlt und langsam wieder Vertrauen in sich selbst und in ihre Umgebung fasst. Indem Sie beständig und präsent bleiben, geben Sie ihr die Möglichkeit, in ihrem eigenen Tempo zur Realität zurückzukehren, mit der Gewissheit, dass sie in dieser schwierigen Zeit nicht allein ist.

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