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Starke und langanhaltende Menstruationsblutungen gehören zu den typischen und oft belastenden Symptomen der Adenomyose. Viele Frauen erleben diese Blutungen als große Einschränkung, die den Alltag und das Wohlbefinden massiv beeinflusst. Die körperlichen Beschwerden werden häufig von emotionalen Belastungen begleitet, da sich viele Frauen durch diese Symptome beeinträchtigt und hilflos fühlen. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die Ursachen der starken Blutungen bei Adenomyose und erhalten Empfehlungen, wie Sie mit diesem Symptom besser umgehen können.

Was verursacht die starken und langanhaltenden Blutungen?

Die starken Blutungen bei Adenomyose resultieren aus einem ungewöhnlichen Prozess, der sich innerhalb der Gebärmutter abspielt. Normalerweise ist die Gebärmutter so aufgebaut, dass die Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) nur die Innenwand der Gebärmutter auskleidet und während des Zyklus aufgebaut und abgestoßen wird. Bei Adenomyose dringt das Endometriumgewebe jedoch tief in die Muskelschicht der Gebärmutter (Myometrium) ein. Dies führt zu einer besonderen Art der Reaktion auf hormonelle Veränderungen im Zyklus.

Während des Menstruationszyklus verdickt sich dieses Gewebe in der Muskelschicht und beginnt ebenfalls zu bluten, als wäre es in der Gebärmutterhöhle. Da das Blut jedoch in der Muskelschicht eingeschlossen ist, kann es nicht wie bei einer normalen Periode abfließen. Stattdessen kommt es zu Entzündungen und einem Gewebeaufbau, der sich mit jeder Periode wiederholt. Dies kann zu langanhaltenden und schweren Blutungen führen, die bei Frauen mit Adenomyose oft besonders intensiv sind und länger anhalten als bei einer typischen Menstruation. Die Gebärmutter ist durch diese inneren Blutungen und die Verdickung des Gewebes häufig vergrößert und geschwollen, was die Blutungen weiter verstärken kann.

Körperliche und emotionale Belastungen durch die Symptome

Diese starken und langanhaltenden Blutungen können sehr belastend sein. Viele Frauen berichten von einer dauerhaften Müdigkeit, die durch den regelmäßigen Blutverlust entsteht. Der Körper benötigt viel Energie, um das Blut zu regenerieren, was in manchen Fällen sogar zu einer Anämie (Blutarmut) führen kann. Die damit einhergehende Erschöpfung beeinflusst nicht nur den physischen Zustand, sondern auch das emotionale Wohlbefinden. Ständige Müdigkeit und ein geschwächter Kreislauf beeinträchtigen das alltägliche Leben und können auch das soziale Leben und die beruflichen Verpflichtungen einschränken.

Neben den körperlichen Symptomen wirkt sich der ständige Blutverlust auch auf die psychische Verfassung aus. Frauen mit Adenomyose fühlen sich oft hilflos und frustriert, da die Symptome die Kontrolle über den eigenen Körper erschweren. Die ständige Unsicherheit darüber, wann und wie stark die Blutungen auftreten, kann zur sozialen Isolation führen, da viele Frauen sich nicht sicher fühlen, Aktivitäten außerhalb des Hauses nachzugehen. Die Angst vor unerwarteten Blutungen und das Bedürfnis, sich ständig zu schützen und vorzubereiten, können emotional belastend sein.

Medizinische Möglichkeiten zur Linderung starker Blutungen

Die gute Nachricht ist, dass es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten gibt, die dabei helfen können, die Blutungen bei Adenomyose zu kontrollieren und die Belastungen zu reduzieren. Die Wahl der Behandlung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Schwere der Symptome, dem Alter und der Familienplanung.

Hormone können dabei helfen, das Wachstum des Endometriumgewebes zu kontrollieren und die Stärke der Blutungen zu reduzieren. Die Antibabypille oder eine Hormonspirale sind dabei häufig verwendete Optionen. Die Hormonspirale beispielsweise gibt Hormone direkt in der Gebärmutter ab und kann bei vielen Frauen die Blutungen deutlich verringern. Eine weitere Möglichkeit ist der Einsatz von GnRH-Analoga, die den Zyklus unterdrücken und dadurch das Wachstum des Endometriumgewebes hemmen. Diese Medikamente können jedoch mit Nebenwirkungen einhergehen und sollten immer in Absprache mit einer Ärztin oder einem Arzt eingesetzt werden.

In schweren Fällen, in denen andere Behandlungsmethoden nicht die gewünschte Linderung bringen, kann eine Hysterektomie, also die Entfernung der Gebärmutter, eine Option sein. Dies ist jedoch ein großer Eingriff und wird in der Regel nur Frauen empfohlen, die keine weiteren Kinderwünsche haben und deren Symptome schwerwiegende Einschränkungen verursachen.

Selbstfürsorge und Alltagstipps bei starken Blutungen

Neben medizinischen Behandlungsmöglichkeiten kann auch eine gezielte Selbstfürsorge hilfreich sein, um die Belastungen durch die starken Blutungen besser zu bewältigen. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Eisen ist, kann dazu beitragen, den Körper zu stärken und den Blutverlust auszugleichen. Lebensmittel wie rotes Fleisch, Spinat und Hülsenfrüchte sind reich an Eisen und helfen dabei, die Eisenreserven aufzufüllen.

Regelmäßige Ruhepausen und das Akzeptieren von Erschöpfung sind ebenfalls wichtig, um die körperlichen Reserven zu schonen. Frauen mit starken Blutungen fühlen sich oft unter Druck gesetzt, den Anforderungen des Alltags gerecht zu werden. Es ist wichtig, dass Sie sich erlauben, Pausen einzulegen und sich selbst die notwendige Fürsorge zu geben. Wärmeanwendungen wie Wärmflaschen oder warme Bäder können die Schmerzen lindern und Entspannung bringen.

Darüber hinaus kann es hilfreich sein, ein kleines Notfallset mit hygienischen Produkten mitzunehmen, um sich in unerwarteten Situationen sicher zu fühlen. Dieses Set kann z. B. Binden, Tampons und Wechselkleidung enthalten, um vorbereitet zu sein und das Selbstvertrauen zu stärken, auch außerhalb des Hauses unterwegs zu sein.

Unterstützung und Beratung finden

Starke Blutungen und die damit verbundenen Beschwerden können emotional sehr belastend sein. Der Austausch mit anderen Betroffenen in Selbsthilfegruppen oder Online-Foren kann Ihnen das Gefühl geben, nicht alleine mit dieser Erfahrung zu sein. Viele Frauen erleben den Austausch mit anderen Betroffenen als beruhigend und unterstützend, da sie sich verstanden und angenommen fühlen.

Eine professionelle Beratung durch eine Ärztin oder einen Arzt, die oder der Erfahrung mit Adenomyose hat, ist ebenfalls wichtig. Es kann hilfreich sein, einen Arzt oder eine Ärztin zu finden, die auf gynäkologische Erkrankungen spezialisiert ist und mit Ihnen gemeinsam eine langfristige Lösung entwickelt. Scheuen Sie sich nicht, Fragen zu stellen und Ihre Sorgen anzusprechen – Ihre Symptome sind real, und Sie haben das Recht auf eine angemessene und wirksame Behandlung.

Abschließende Gedanken

Starke und langanhaltende Menstruationsblutungen bei Adenomyose sind eine Herausforderung, die oft körperlich und emotional belastet. Diese Blutungen sind jedoch kein Schicksal, das Sie hinnehmen müssen. Mit den richtigen medizinischen Maßnahmen, einer gesunden Selbstfürsorge und der Unterstützung durch Fachleute und Mitbetroffene können Sie einen Weg finden, mit diesem Symptom besser umzugehen und Ihre Lebensqualität zurückzugewinnen. Die wichtigsten Schritte sind die Akzeptanz der eigenen Bedürfnisse, die Suche nach geeigneten Hilfsmitteln und eine offene Kommunikation mit dem medizinischen Team – um so eine Behandlung zu finden, die Ihnen langfristig hilft.

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