Navigations-Button: Hamburger-Menü
Symbol für die Suche

Die Grippe ist eine Erkrankung, die den Körper mit voller Härte trifft: hohes Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und Gliederschmerzen, trockener Husten und tiefe Erschöpfung. Medikamente können Symptome dämpfen, aber die Heilung muss das Immunsystem selbst leisten. In dieser Zeit helfen Hausmittel, die Beschwerden erträglicher zu machen und die Abwehrkräfte zu unterstützen. Viele dieser Hausmittel stammen direkt aus der Küche – altbewährte Rezepte, die oft von Generation zu Generation weitergegeben wurden.

Frau krank mit Hausmittel
Hausmittel bei Grippe

Warum Hausmittel wichtig sind

Hausmittel sind keine Wundermittel, die Viren beseitigen. Doch sie haben einen hohen Wert: Sie lindern Beschwerden, befeuchten die Atemwege, gleichen Flüssigkeits- und Mineralstoffverluste aus, beruhigen Schleimhäute und fördern das Wohlbefinden. Außerdem geben sie vielen Betroffenen das Gefühl, aktiv etwas tun zu können, und schaffen Trost in einer Zeit, in der der Körper besonders viel Ruhe braucht.

Die Grundpfeiler der Selbsthilfe bei Grippe

Ruhe und Schlaf: Die wichtigste Voraussetzung für Heilung. Wer sich überanstrengt, riskiert Komplikationen wie Herzmuskelentzündung. Bettruhe und ausreichend Schlaf sind unverzichtbar.

Flüssigkeit: Durch Fieber und Schwitzen verliert der Körper viel Wasser. Zwei bis drei Liter täglich – Wasser, Tees, Brühen – gleichen das Defizit aus.

Luft & Feuchtigkeit: Regelmäßiges Lüften, eine moderate Raumtemperatur und Luftbefeuchtung lindern trockenen Husten und Halsschmerzen.

Wärme und Kälte: Wärme hilft gegen Gliederschmerzen, Kälte kann Fieber lindern. Entscheidend ist das Befinden: Bei Schüttelfrost wärmen, bei Überhitzung kühlen.

Schonende Ernährung: Kleine Portionen leichter Kost wie Suppen oder Porridge. Kein Zwang zum Essen, Flüssigkeit hat Vorrang.

Hygiene: Regelmäßiges Händewaschen, Husten in die Armbeuge, getrennte Trinkgefäße – wichtig, um Ansteckungen zu vermeiden.

Hals und Stimme beruhigen

Halsschmerzen sind typisch bei Grippe. Bewährt hat sich das Gurgeln mit Salzwasser (½ Teelöffel Salz auf 200 ml lauwarmes Wasser) oder Kamillentee. Honig beruhigt den Hals und lindert den Hustenreiz. Wichtig: Kinder unter 12 Monaten dürfen keinen Honig bekommen. Auch Schonung der Stimme ist wichtig – flüstern belastet die Stimmbänder mehr, als man denkt.

Den Husten erträglicher machen

Der trockene Reizhusten bei Grippe ist besonders belastend. Feuchtigkeit hilft am meisten: Inhalationen mit Wasserdampf, warme Duschen oder Luftbefeuchter. Schlaf gelingt besser, wenn der Oberkörper im Bett leicht erhöht liegt.

Umgang mit Fieber und Schüttelfrost

Fieber ist Teil der Abwehrreaktion. Es sollte nur gesenkt werden, wenn es sehr hoch ist oder stark belastet. Wadenwickel mit lauwarmem Wasser sind ein klassisches Mittel, sofern die Beine warm sind. Bei Schüttelfrost dagegen: Wärme spenden und Flüssigkeit zuführen.

Glieder- und Muskelschmerzen lindern

Wärme entspannt Muskeln und Gelenke. Wärmflaschen, Körnerkissen oder warme Wickel helfen ebenso wie sanfte Bewegung im Bett oder kurze Spaziergänge in der Wohnung. Überanstrengung ist jedoch unbedingt zu vermeiden.

Nase und Nebenhöhlen freihalten

Isotonische Salzlösungen in Form von Nasenduschen oder Sprays befeuchten die Schleimhäute, lösen Sekret und erleichtern die Atmung. Warme Umschläge auf Stirn oder Wangen lindern Druckgefühle in den Nebenhöhlen.

Hausrezepte aus der Küche

Viele wirksame Hausmittel lassen sich direkt mit Zutaten zubereiten, die fast jeder zu Hause hat. Diese Rezepte sind nicht nur praktisch, sondern haben sich seit Generationen bewährt.

Zwiebelsirup gegen Husten

Zubereitung: Eine mittelgroße Zwiebel schälen und fein hacken oder in dünne Ringe schneiden. In ein Glas schichten und mit zwei bis drei Esslöffeln Zucker oder Honig bedecken. Abdecken und zwei bis drei Stunden ziehen lassen, bis sich ein klarer Saft bildet. Den Saft abseihen oder direkt teelöffelweise einnehmen.

Wirkung: Zwiebeln enthalten ätherische Öle und Schwefelverbindungen, die leicht antibakteriell wirken. Sie lösen Schleim und beruhigen den Hustenreiz. Zucker oder Honig wirken zusätzlich reizlindernd.

Praktische Tipps: Am besten frisch ansetzen; im Kühlschrank nur 1–2 Tage haltbar. Kinder ab einem Jahr können ihn einnehmen – bei Babys unter 12 Monaten keinen Honig verwenden.

Hühnersuppe

Zubereitung: Suppenhuhn oder Hühnerteile mit Knochen in kaltem Wasser ansetzen, Suppengemüse (Karotten, Sellerie, Lauch), Zwiebel, Petersilie und etwas Salz hinzufügen, zwei Stunden leicht köcheln lassen, dann abseihen. Optional kleine Nudeln oder Reis hinzugeben.

Wirkung: Die Brühe liefert Flüssigkeit, Mineralstoffe und etwas Eiweiß. Sie wärmt, befeuchtet die Atemwege durch Dampf und regt den Appetit an. Hinweise deuten auf entzündungshemmende Effekte.

Praktische Tipps: Für Vegetarier eignet sich eine kräftige Gemüsebrühe mit Zwiebeln, Knoblauch und Ingwer. Brühe portionsweise einfrieren, bei Bedarf rasch erhitzen.

Ingwer-Zitronen-Getränk

Zubereitung: Ein daumengroßes Stück Ingwer schälen und in dünne Scheiben schneiden. Mit 500 ml Wasser 10 Minuten leicht köcheln, abkühlen lassen, Saft einer halben Zitrone zugeben. Nach Geschmack mit Honig süßen.

Wirkung: Ingwer wirkt wärmend, fördert die Durchblutung und kann leichte Übelkeit lindern. Zitrone liefert Vitamin C; Honig beruhigt den Hals.

Praktische Tipps: Mehrmals täglich frisch zubereiten; nicht zu heiß trinken; bei empfindlichem Magen milder dosieren.

Salbei- oder Thymiantee

Zubereitung: 1 TL getrocknete Blätter (oder 1 Beutel) mit 250 ml kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen, abseihen. Bei Bedarf mit Honig süßen.

Wirkung: Salbei wirkt entzündungshemmend und zusammenziehend, beruhigt den Hals. Thymian enthält ätherische Öle, die hustenlösend und krampflösend wirken.

Praktische Tipps: Salbeitee eignet sich auch zum Gurgeln. 2–3 Tassen täglich; große Mengen können austrocknend wirken.

Kartoffelwickel

Zubereitung: Zwei bis drei Kartoffeln mit Schale kochen, zerdrücken und in ein Baumwolltuch wickeln. Kurz abkühlen lassen, dann als warme Auflage auf Brust oder Rücken legen. 20–30 Minuten einwirken lassen.

Wirkung: Gleichmäßige, tief eindringende Wärme lindert Glieder- und Muskelschmerzen und entspannt.

Praktische Tipps: Nicht zu heiß auflegen, Verbrennungen vermeiden. Bei Kindern mit besonderer Vorsicht anwenden, Temperatur prüfen.

Zwiebeldämpfe für die Nase

Zubereitung: Eine Zwiebel fein hacken und in einer Schale bereitstellen, den aufsteigenden Duft mehrmals tief einatmen.

Wirkung: Ätherische Öle befeuchten die Schleimhäute und können die Nasenatmung erleichtern.

Praktische Tipps: Besonders hilfreich bei verstopfter Nase oder Druckgefühl; abends einsetzen, um danach freier zu atmen.

Honigmilch am Abend

Zubereitung: Ein Glas Milch erwärmen (nicht kochen), einen Teelöffel Honig einrühren.

Wirkung: Warme Milch beruhigt, Honig lindert Hustenreiz und fördert entspannten Schlaf.

Praktische Tipps: Bei Laktoseintoleranz pflanzliche Alternativen (z. B. Hafermilch). Kein Honig für Kinder unter 12 Monaten.

Typische Fehler und Mythen bei Grippe-Hausmitteln

Hausmittel sind wertvoll, aber nicht jeder Tipp ist sinnvoll. Manche Mythen halten sich hartnäckig – und können sogar schaden.

Mythos 1: Alkohol hilft beim „Ausschwitzen“

Ein Glühwein oder Schnaps soll angeblich helfen, die Krankheit auszuschwitzen. Tatsächlich belastet Alkohol den Kreislauf, trocknet Schleimhäute aus und schwächt die Abwehr. Er kann den Verlauf verschlimmern. Besser: warme Tees oder Brühe.

Mythos 2: Megadosen Vitamin C und Zink heilen die Grippe

Vitamin C und Zink sind wichtig für das Immunsystem, aber riesige Mengen verkürzen die Grippe nicht zuverlässig. Bei Überdosierung drohen Magen-Darm-Beschwerden. Sinnvoller ist eine ausgewogene Zufuhr oder moderate Ergänzung.

Mythos 3: Sauna oder Sport „schwitzen die Krankheit raus“

Schwere Belastungen in der akuten Phase sind riskant: Sie überfordern Herz und Kreislauf und erhöhen das Risiko für Komplikationen wie eine Herzmuskelentzündung. Bewegung erst nach vollständiger Genesung.

Mythos 4: Antibiotika wirken auch bei Grippe

Falsch: Antibiotika wirken gegen Bakterien, nicht gegen Viren. Bei Grippe helfen sie nicht – außer es liegt eine bakterielle Zusatzinfektion vor. Dann entscheidet der Arzt.

Mythos 5: Hausmittel ersetzen den Arzt

Hausmittel lindern Symptome, aber sie heilen nicht. Wer Warnzeichen wie Atemnot, hohes Fieber über mehrere Tage, Verwirrtheit oder starke Brustschmerzen hat, muss ärztliche Hilfe suchen.

Grenzen von Hausmitteln

Hausmittel lindern Symptome, sie bekämpfen aber nicht das Virus. Wichtig ist, realistisch zu bleiben und Warnzeichen ernst zu nehmen. Bei anhaltendem hohem Fieber, Atemnot, Brustschmerzen, Verwirrtheit oder einer Verschlechterung nach anfänglicher Besserung ist ärztliche Hilfe zwingend notwendig.

Fazit

Hausmittel sind wertvolle Begleiter in der Grippezeit. Sie helfen, Beschwerden zu lindern, den Körper zu entlasten und das Wohlbefinden zu steigern. Zwiebelsirup, Hühnersuppe, Ingwertee oder Kartoffelwickel sind nicht nur Tradition, sondern haben handfeste Wirkungen. Entscheidend ist, sie mit Ruhe, Flüssigkeit und Schonung zu kombinieren. Bei Bedarf ergänzt ärztliche Behandlung die Selbsthilfe – und sorgt dafür, dass die Grippe ohne Komplikationen überstanden wird.

Wir erklären Ihnen

 

Visite-Medizin auf WhatsA

Visite-Medizin: Sie haben Fragen? Wir antworten!

Aktuelle Studien auf Visite-Medizin

Heilpflanzen bei Krebs

 

 
×
 
Top