Leflon, dessen Wirkstoff Leflunomid insbesondere bei Autoimmunerkrankungen wie rheumatoider Arthritis eingesetzt wird, kann wie jedes Medikament Nebenwirkungen mit sich bringen. Diese reichen von milden und vorübergehenden Beschwerden bis hin zu ernsteren Komplikationen, die eine engmaschige ärztliche Überwachung erfordern.
Häufige Nebenwirkungen und ihre Bedeutung
Zu den häufigsten Nebenwirkungen von Leflunomid gehören Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall, Übelkeit oder Bauchschmerzen. Diese Symptome treten oft zu Beginn der Behandlung auf und können in vielen Fällen durch Anpassung der Dosis oder die Einnahme zusammen mit Nahrung gelindert werden. Kopfschmerzen und Hautreaktionen, wie Ausschläge oder Juckreiz, sind ebenfalls möglich und stellen häufig keine ernsthaften Probleme dar. Manche Patienten berichten über einen leichten Haarausfall, der in der Regel reversibel ist, sobald die Behandlung beendet wird.
Da Leflunomid das Immunsystem unterdrückt, erhöht sich die Anfälligkeit für Infektionen. Besonders Patienten, die bereits an einer geschwächten Immunfunktion leiden, müssen auf erste Anzeichen von Infektionen wie Fieber oder Husten achten und diese unverzüglich ihrem Arzt melden. Hier zeigt sich die Bedeutung einer regelmäßigen ärztlichen Betreuung während der Therapie.
Auswirkungen auf die Leberfunktion
Ein zentraler Aspekt bei der Einnahme von Leflunomid ist die potenzielle Belastung der Leber, da der Wirkstoff in der Leber verstoffwechselt wird. Dies kann dazu führen, dass sich bestimmte Leberenzyme im Blut erhöhen, ein Effekt, der regelmäßig durch Bluttests überwacht werden muss. Die Erhöhung der Leberwerte ist oft asymptomatisch, kann jedoch in manchen Fällen auf eine Leberschädigung hinweisen. Bei einigen Patienten mit vorbestehenden Lebererkrankungen oder erhöhten Leberwerten vor der Behandlung kann das Risiko für Leberschäden deutlich höher sein. Deshalb sollte Leflunomid in diesen Fällen nur mit äußerster Vorsicht und unter strenger medizinischer Überwachung angewendet werden.
Eine frühzeitige Erkennung von Leberproblemen ist entscheidend, um schwerwiegende Komplikationen zu verhindern. Anzeichen, die auf eine Leberschädigung hinweisen können, sind eine Gelbfärbung der Haut oder der Augen (Gelbsucht), ungewöhnlich dunkler Urin, starke Müdigkeit, Übelkeit und Schmerzen im rechten Oberbauch. Patienten, die solche Symptome bemerken, sollten unverzüglich ihren Arzt informieren, da eine Anpassung oder ein Absetzen des Medikaments erforderlich sein kann.
In seltenen Fällen kann Leflunomid zu schwerwiegenden Leberschäden führen, insbesondere wenn andere Risikofaktoren wie regelmäßiger Alkoholkonsum, die gleichzeitige Einnahme anderer hepatotoxischer Medikamente oder chronische Lebererkrankungen vorliegen. Die Kombination dieser Faktoren mit Leflunomid erhöht die Wahrscheinlichkeit von Leberschäden erheblich, weshalb eine umfassende Anamnese und individuelle Risikoabschätzung vor Beginn der Therapie unverzichtbar sind.
Regelmäßige Kontrolluntersuchungen der Leberwerte, insbesondere in den ersten sechs Monaten der Behandlung, sind ein integraler Bestandteil der Therapie. Bei Anzeichen von Leberproblemen oder stark ansteigenden Leberenzymwerten wird der Arzt die Dosis von Leflunomid anpassen oder alternative Therapieoptionen in Betracht ziehen. Diese Überwachungsmaßnahmen gewährleisten, dass die Therapie so sicher wie möglich durchgeführt wird und potenzielle Risiken minimiert werden.
Vorsichtsmaßnahmen bei Frauen im gebärfähigen Alter
Ein besonders kritisches Thema ist die Anwendung von Leflunomid bei Frauen im gebärfähigen Alter. Der Wirkstoff kann schwere Fehlbildungen beim ungeborenen Kind verursachen und darf daher während der Schwangerschaft nicht eingenommen werden. Frauen, die Leflunomid einnehmen, müssen eine zuverlässige Verhütungsmethode verwenden, um eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern. Sollten Patientinnen planen, schwanger zu werden, muss das Medikament frühzeitig abgesetzt werden. Da Leflunomid lange im Körper verbleibt, ist eine sogenannte Auswaschtherapie erforderlich, um den Wirkstoff schneller aus dem Organismus zu entfernen. Diese Maßnahme stellt sicher, dass keine Rückstände von Leflunomid im Körper verbleiben, die eine potenzielle Gefahr für die Schwangerschaft darstellen könnten.
Quellen
- Smolen, J. S., et al. (1999). Efficacy and safety of leflunomide compared to methotrexate and placebo in active rheumatoid arthritis: a double-blind, randomized, multicenter trial. The Lancet, 353(9160), 259-266.
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- Strand, V., et al. (2005). Long-term safety and efficacy of leflunomide in patients with rheumatoid arthritis. Arthritis Research & Therapy, 7(3), R439-R450.
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- REALISTIC Study Group (2014). Leflunomide in comparison with biologics: A cost-effectiveness and outcome analysis. Annals of the Rheumatic Diseases, 73(10), 1880-1888.