Navigations-Button: Hamburger-Menü
Symbol für die Suche

Die Lunge als empfindliches Organ
Die Lunge ist eines der wichtigsten Organe des Körpers und für den lebenswichtigen Gasaustausch verantwortlich. Sie ist jedoch auch anfällig für Infektionen, insbesondere wenn das Immunsystem geschwächt ist oder die natürlichen Abwehrmechanismen der Atemwege nicht mehr optimal funktionieren. Nach einer schweren Erkrankung oder einer Operation sind viele Patienten besonders anfällig für eine Lungenentzündung, da mehrere Faktoren zusammenkommen, die das Risiko erheblich erhöhen.

Immunsystem und körperliche Schwächung

Schwere Erkrankungen und große Operationen belasten den gesamten Organismus. Der Körper benötigt in dieser Zeit viel Energie für die Heilung und Regeneration, wodurch das Immunsystem geschwächt wird. Eine geschwächte Abwehr bedeutet, dass Krankheitserreger wie Bakterien oder Viren leichter in die Lunge gelangen und dort eine Infektion auslösen können. Besonders ältere oder bereits vorerkrankte Menschen sind hiervon betroffen, da ihr Immunsystem oft nicht mehr so effizient arbeitet wie bei jüngeren, gesunden Patienten.

Hinzu kommt, dass Patienten nach einer Operation oft starke Medikamente, insbesondere Schmerzmittel oder Beruhigungsmittel, erhalten. Diese können die Atemtätigkeit verlangsamen oder das Husten unterdrücken. Da Husten jedoch eine wichtige Funktion zur Reinigung der Atemwege hat, kann sich Schleim in der Lunge ansammeln, was das Wachstum von Bakterien begünstigt.

Eingeschränkte Mobilität und flache Atmung

Nach einer schweren Erkrankung oder einer Operation sind Patienten häufig in ihrer Bewegung eingeschränkt. Bettruhe oder eine lange Liegezeit führen dazu, dass sich die Atmung verändert. Während Bewegung die Lunge belüftet und Schleim abhustet, wird in Ruhephasen oft nur flach geatmet. Dies kann dazu führen, dass sich Sekrete in den tieferen Lungenabschnitten ansammeln und eine ideale Umgebung für Bakterien entsteht.

Besonders gefährlich ist dies nach großen Operationen im Bauch- oder Brustbereich. Schmerzen beim Atmen oder Husten führen dazu, dass Patienten unbewusst eine flachere Atmung bevorzugen, um Schmerzen zu vermeiden. Dadurch werden die Lungenbläschen nicht ausreichend belüftet, was zu einem sogenannten Atelektase-Risiko führt – das bedeutet, dass Teile der Lunge zusammenfallen und dadurch anfälliger für Infektionen werden.

Krankenhauskeime und erhöhte Ansteckungsgefahr

In Krankenhäusern gibt es eine Vielzahl von Keimen, die für eine Lungenentzündung verantwortlich sein können. Besonders problematisch sind dabei sogenannte multiresistente Bakterien, die auf viele Antibiotika nicht mehr ansprechen. Patienten mit geschwächtem Immunsystem oder einem längeren Krankenhausaufenthalt haben ein höheres Risiko, sich mit diesen Erregern zu infizieren.

Auch invasive Maßnahmen wie künstliche Beatmung oder die Nutzung von Atemhilfen können das Risiko einer Lungenentzündung erhöhen. Patienten, die auf der Intensivstation beatmet werden, haben oft Schwierigkeiten, Schleim aus der Lunge abzutransportieren. Zudem kann durch die Beatmung selbst eine Infektion entstehen, wenn Keime über die Schläuche in die Lunge gelangen.

Magensaft-Aspiration als unterschätzte Gefahr

Ein weiteres Risiko für eine Lungenentzündung nach einer OP oder einer schweren Erkrankung ist die sogenannte Aspiration. Dabei gelangt Mageninhalt in die Luftröhre und Lunge, was eine schwere Entzündung auslösen kann. Besonders gefährdet sind Patienten, die nach einer Narkose noch schläfrig sind oder Schluckstörungen haben. Auch Menschen mit neurologischen Erkrankungen, die die Schluckfunktion beeinträchtigen, sind anfälliger für diese Form der Lungenentzündung.

Vorbeugung und Maßnahmen zur Risikoreduktion

Um das Risiko einer Lungenentzündung nach einer OP oder einer schweren Erkrankung zu minimieren, gibt es verschiedene Maßnahmen. Atemtherapien und physiotherapeutische Maßnahmen helfen dabei, die Lunge zu belüften und Sekrete abzutransportieren. Patienten werden oft angeleitet, bewusst tief einzuatmen oder spezielle Atemübungen zu machen, um das Risiko für Atelektasen und Infektionen zu verringern.

Frühe Mobilisierung ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Vorbeugung. Patienten, die sich schnell wieder bewegen, haben eine bessere Durchblutung und eine aktivere Atmung, was das Risiko für eine Lungenentzündung deutlich senkt. Auch eine angepasste Schmerztherapie kann dazu beitragen, dass Patienten trotz möglicher Schmerzen ausreichend tief atmen und husten können.

Bei Beatmungspatienten wird darauf geachtet, dass die Atemschläuche regelmäßig gereinigt werden und Hygienemaßnahmen strikt eingehalten werden, um das Risiko für eine Infektion zu minimieren.

Fazit

Eine Lungenentzündung nach einer schweren Erkrankung oder Operation ist eine häufige, aber ernstzunehmende Komplikation. Die Kombination aus geschwächtem Immunsystem, eingeschränkter Bewegung, flacher Atmung und der erhöhten Keimbelastung in Krankenhäusern trägt dazu bei, dass viele Patienten ein erhöhtes Risiko für diese Erkrankung haben. Durch gezielte Maßnahmen wie Atemtherapie, frühe Mobilisierung und eine angepasste Schmerztherapie kann das Risiko jedoch deutlich gesenkt werden.

Wir erklären Ihnen

 

Visite-Medizin: Sie haben Fragen? Wir antworten!

Aktuelle Studien auf Visite-Medizin

Heilpflanzen bei Krebs

 

 
×
 
Top