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Flüssigkeitsansammlungen, auch als Ödeme bekannt, sind ein häufiges und belastendes Symptom bei Herzinsuffizienz. Diese Schwellungen treten häufig in den Beinen, Knöcheln und Füßen auf, können aber auch in anderen Körperbereichen vorkommen.

Sie entstehen, weil das Herz nicht effektiv genug pumpt, um das Blut in den Körper zu transportieren, was zu einer Flüssigkeitsansammlung im Gewebe führt.

Es gibt jedoch verschiedene Maßnahmen, die helfen können, Ödeme zu verhindern oder zu reduzieren.

Warum treten Ödeme bei Herzinsuffizienz auf?

Bei Herzinsuffizienz kann das Herz das Blut nicht effizient genug pumpen. Dadurch erhöht sich der Druck in den Blutgefäßen, was dazu führt, dass Flüssigkeit aus den Gefäßen ins umliegende Gewebe austritt. Dieser Prozess verursacht Schwellungen, die als Ödeme bezeichnet werden. Besonders häufig treten diese in den unteren Extremitäten auf, da die Schwerkraft die Flüssigkeit in diese Körperteile zieht.

Welche Rolle spielt die Ernährung?

Eine salzarme Ernährung ist entscheidend, um Flüssigkeitsansammlungen zu verhindern oder zu reduzieren. Salz (Natrium) kann dazu führen, dass der Körper Wasser zurückhält, was die Bildung von Ödemen begünstigt. Es wird empfohlen, die Salzaufnahme auf weniger als 2.000 Milligramm pro Tag zu beschränken. Dies bedeutet, dass verarbeitete Lebensmittel, Fertiggerichte und salzreiche Snacks gemieden werden sollten. Frische Lebensmittel wie Obst, Gemüse und unverarbeitetes Fleisch enthalten weniger Natrium und sind daher vorzuziehen.

Wie kann die Flüssigkeitszufuhr angepasst werden?

Neben der Reduktion der Salzaufnahme kann es hilfreich sein, die tägliche Flüssigkeitszufuhr zu kontrollieren. Dies bedeutet nicht unbedingt, weniger zu trinken, aber die Menge der Flüssigkeit, die täglich aufgenommen wird, sollte überwacht und gegebenenfalls reduziert werden, insbesondere wenn vom Arzt empfohlen. Eine zu hohe Flüssigkeitszufuhr kann die Ödembildung verschlimmern.

Welche Medikamente können helfen?

Medikamente spielen eine zentrale Rolle in der Behandlung von Herzinsuffizienz, insbesondere wenn es darum geht, Flüssigkeitsansammlungen (Ödeme) zu reduzieren. Der häufigste Medikamententyp zur Behandlung von Ödemen sind Diuretika, auch als Entwässerungstabletten bekannt. Diese Medikamente sind essenziell, da sie dem Körper helfen, überschüssige Flüssigkeit und Salz über den Urin auszuscheiden. Durch die Verringerung der Flüssigkeitsmenge im Körper wird der Druck auf das Herz und die Blutgefäße reduziert, was die Schwellungen verringert und die Symptome der Herzinsuffizienz lindert.

Diuretika

Es gibt verschiedene Arten von Diuretika, die in der Behandlung von Herzinsuffizienz eingesetzt werden:

  • Thiaziddiuretika

    Diese werden häufig bei leichteren Formen der Herzinsuffizienz eingesetzt. Sie wirken, indem sie die Rückresorption von Natrium und Wasser in den Nieren verringern, wodurch das Urinvolumen erhöht wird. Beispiele sind Hydrochlorothiazid und Chlorthalidon.

  • Schleifendiuretika

    Diese sind besonders wirksam und werden häufig bei schwereren Fällen von Herzinsuffizienz verschrieben. Sie wirken auf die Henle-Schleife in den Nieren, einem wichtigen Abschnitt des Nierenkanalsystems, und bewirken eine starke Ausscheidung von Natrium, Kalium und Wasser. Beispiele sind Furosemid, Torasemid und Bumetanid. Schleifendiuretika sind oft notwendig, wenn es darum geht, größere Flüssigkeitsansammlungen schnell zu reduzieren.

  • Kaliumsparende Diuretika

    Diese Medikamente werden oft in Kombination mit anderen Diuretika eingesetzt, um den Kaliumverlust zu minimieren, der durch Thiazid- und Schleifendiuretika verursacht werden kann. Beispiele sind Spironolacton und Eplerenon. Sie sind besonders nützlich bei Patienten, die anfällig für niedrige Kaliumwerte sind.

ACE-Hemmer und Angiotensin-II-Rezeptorblocker (ARBs)

Neben Diuretika können auch ACE-Hemmer (Angiotensin-Converting-Enzyme-Hemmer) und Angiotensin-II-Rezeptorblocker (ARBs) zur Behandlung von Herzinsuffizienz beitragen. Diese Medikamente helfen, den Blutdruck zu senken und die Belastung des Herzens zu reduzieren. Sie verbessern die Herzfunktion und können langfristig das Fortschreiten der Herzinsuffizienz verlangsamen. ACE-Hemmer wie Enalapril, Lisinopril und Ramipril sowie ARBs wie Losartan und Valsartan sind gängige Vertreter dieser Medikamentengruppen.

Betablocker

Betablocker sind eine weitere wichtige Medikamentengruppe, die bei Herzinsuffizienz eingesetzt wird. Sie wirken, indem sie die Herzfrequenz senken und die Kontraktionskraft des Herzens verringern. Dies reduziert die Arbeitsbelastung des Herzens und kann dazu beitragen, die Symptome der Herzinsuffizienz zu lindern. Häufig verschriebene Betablocker sind Metoprolol, Bisoprolol und Carvedilol.

Aldosteronantagonisten

Diese Medikamente, wie Spironolacton und Eplerenon, blockieren die Wirkung des Hormons Aldosteron, das die Rückhaltung von Natrium und Wasser im Körper fördert. Durch die Blockierung dieses Hormons tragen Aldosteronantagonisten zur Reduktion von Flüssigkeitsansammlungen bei und verbessern die Herzfunktion.

Wichtigkeit der regelmäßigen Einnahme und Überwachung

Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Patienten ihre Medikamente genau nach den Anweisungen des Arztes einnehmen. Eine unregelmäßige Einnahme kann die Wirksamkeit der Behandlung erheblich beeinträchtigen und zu einer Verschlechterung der Symptome führen. Regelmäßige Kontrolltermine beim Arzt sind notwendig, um die Nierenfunktion und den Elektrolythaushalt zu überwachen, insbesondere bei der Einnahme von Diuretika. Diese Medikamente können den Elektrolythaushalt beeinflussen, indem sie wichtige Mineralien wie Kalium und Magnesium aus dem Körper spülen. Ein Ungleichgewicht dieser Elektrolyte kann zu ernsthaften Komplikationen führen, daher ist eine sorgfältige Überwachung unerlässlich.

Die richtige Kombination und Dosierung von Medikamenten kann erheblich zur Linderung der Symptome beitragen und die Lebensqualität von Patienten mit Herzinsuffizienz verbessern. 

Wie wichtig ist körperliche Aktivität?

Regelmäßige, moderate körperliche Aktivität kann helfen, die Blutzirkulation zu verbessern und Flüssigkeitsansammlungen zu verringern. Aktivitäten wie Gehen, Schwimmen oder leichtes Radfahren können hilfreich sein. Es ist jedoch wichtig, sich vor Beginn eines neuen Trainingsprogramms mit dem Arzt abzusprechen, um sicherzustellen, dass die gewählte Aktivität sicher ist und den individuellen Gesundheitszustand berücksichtigt.

Welche Positionen und Techniken können Schwellungen lindern?

Das Hochlagern der Beine kann dazu beitragen, die Schwellungen in den unteren Extremitäten zu reduzieren. Dies sollte mehrmals täglich für jeweils 15 bis 30 Minuten durchgeführt werden. Dabei sollten die Beine höher als das Herz gelagert werden. Auch das Tragen von Kompressionsstrümpfen kann helfen, den Rückfluss des Blutes zum Herzen zu unterstützen und die Bildung von Ödemen zu verhindern. Diese speziellen Strümpfe üben Druck auf die Beine aus und fördern so die Durchblutung.

Wann sollte ärztlicher Rat eingeholt werden?

Es ist wichtig, auf Veränderungen im Körper zu achten und bei einer Zunahme der Schwellungen, Atemnot oder anderen neuen oder sich verschlechternden Symptomen sofort den Arzt zu kontaktieren. Eine rechtzeitige Anpassung der Behandlung kann helfen, Komplikationen zu vermeiden und die Lebensqualität zu verbessern.

Das Management von Ödemen erfordert eine Kombination aus medikamentöser Behandlung, Ernährungsanpassungen und Lebensstiländerungen. Mit der richtigen Betreuung und aktiven Beteiligung an der eigenen Gesundheit können Patienten mit Herzinsuffizienz die Symptome besser kontrollieren und ihre Lebensqualität verbessern. Es ist wichtig, alle Maßnahmen und Änderungen stets in Absprache mit dem behandelnden Arzt durchzuführen.

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