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Man sitzt mit einem Arztbrief in der Hand, liest das Wort „TAA“ und spürt sofort, wie sich ein mulmiges Gefühl einstellt. Diese drei Buchstaben wirken abstrakt, vielleicht sogar beängstigend – besonders, wenn sie plötzlich im Zusammenhang mit dem eigenen Herzen auftauchen. Doch was genau steckt eigentlich hinter der Bezeichnung „Tachyarrhythmia absoluta“?

Wenn der Herzrhythmus durcheinandergerät

Tachyarrhythmia absoluta ist ein medizinischer Fachbegriff, der eine bestimmte Form der Herzrhythmusstörung beschreibt. Genauer gesagt handelt es sich um eine Kombination aus einem zu schnellen Herzschlag („Tachyarrhythmie“) und einer vollkommen unregelmäßigen Herzfrequenz („absoluta“). Dieser Zustand tritt typischerweise bei Vorhofflimmern auf – einer häufigen und ernstzunehmenden Rhythmusstörung, bei der die Vorhöfe des Herzens nicht mehr im Takt schlagen, sondern unkoordiniert flimmern.

Das Herz verliert dabei seine regelmäßige Schlagfrequenz, es schlägt unkontrolliert und oft deutlich zu schnell. Die Folge ist, dass das Blut nicht mehr so effizient durch den Körper gepumpt werden kann, was zu einer Vielzahl körperlicher Beschwerden führen kann.

Was kann eine Tachyarrhythmia absoluta auslösen?

Die Frage nach dem „Warum“ stellt sich bei jeder Diagnose – gerade wenn es um das Herz geht. Eine Tachyarrhythmia absoluta entsteht fast immer im Zusammenhang mit einem Vorhofflimmern, doch was führt überhaupt dazu, dass das Herz aus dem Takt gerät?

Oft kommen mehrere Faktoren zusammen, die über die Zeit das empfindliche elektrische System des Herzens aus dem Gleichgewicht bringen. Einer der häufigsten Auslöser ist Bluthochdruck. Er stellt eine dauerhafte Belastung für das Herz dar und kann zu einer Verdickung der Herzmuskulatur führen – vor allem der linken Vorkammer, die besonders empfindlich auf Druckveränderungen reagiert. Dadurch verändert sich die Reizleitung, und Vorhofflimmern kann entstehen.

Auch Herzerkrankungen wie eine koronare Herzkrankheit, Herzschwäche oder Klappenfehler können eine TAA begünstigen. Wenn das Herz bereits vorgeschädigt ist oder unter erhöhter Belastung steht, reagiert es anfälliger auf rhythmusstörende Impulse.

Ein weiterer bedeutender Risikofaktor ist eine Schilddrüsenüberfunktion. Die Hormone der Schilddrüse wirken direkt auf das Herz und können den Herzschlag beschleunigen oder sogar die Entstehung von Vorhofflimmern fördern. Auch chronischer Alkoholmissbrauch, starker psychischer oder körperlicher Stress, Schlafmangel oder eine ausgeprägte Schlafapnoe sind bekannte Auslöser.

Manchmal tritt eine Tachyarrhythmia absoluta auch ohne erkennbare Vorerkrankung auf. Besonders bei älteren Menschen kann sich das Vorhofflimmern langsam entwickeln, ohne dass es sofort bemerkt wird. Das Herz verändert sich mit dem Alter, und auch eine genetische Veranlagung kann eine Rolle spielen.

Es gibt also nicht die eine, klare Ursache – vielmehr ist es ein Zusammenspiel aus Lebensstil, Vorerkrankungen, genetischen Faktoren und altersbedingten Veränderungen. Diese Zusammenhänge zu erkennen, kann helfen, nicht nur die aktuelle Herzrhythmusstörung zu behandeln, sondern auch gezielt an den Ursachen anzusetzen, um Rückfällen vorzubeugen.

Wie fühlt sich eine Tachyarrhythmia absoluta an?

Die Symptome können sehr unterschiedlich ausfallen. Manche spüren ein plötzliches Herzrasen oder einen unregelmäßigen Puls, begleitet von innerer Unruhe, Schwächegefühl oder Atemnot. Andere nehmen lediglich eine allgemeine Erschöpfung wahr oder haben das Gefühl, körperlich nicht mehr belastbar zu sein. Gelegentlich treten auch Schwindel, Brustdruck oder ein beklemmendes Gefühl auf.

Nicht selten wird TAA erst bei einer Routineuntersuchung entdeckt. In solchen Fällen war der Körper möglicherweise schon längere Zeit durch die gestörte Herzaktivität belastet – ohne dass klare Symptome bemerkt wurden. Umso wichtiger ist es, den eigenen Zustand ernst zu nehmen, selbst wenn die Beschwerden diffus erscheinen.

Was bedeutet die Diagnose für die Gesundheit?

Tachyarrhythmia absoluta ist behandelbar, aber sie sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Das Risiko für Komplikationen – etwa eine Herzschwäche oder einen Schlaganfall – ist erhöht, wenn die Rhythmusstörung unbehandelt bleibt. Durch die unregelmäßige Bewegung der Vorhöfe kann sich in diesen Blut ansammeln, was zur Bildung von Gerinnseln führen kann. Gelangen diese in den Blutkreislauf, besteht die Gefahr eines Gefäßverschlusses – insbesondere im Gehirn.

Deshalb umfasst die Behandlung in den meisten Fällen auch eine gerinnungshemmende Therapie. Zusätzlich gibt es Maßnahmen zur Frequenz- oder Rhythmuskontrolle: Medikamente, die das Herz langsamer schlagen lassen oder den normalen Rhythmus wiederherstellen sollen, sowie elektrische Verfahren wie die Kardioversion. In bestimmten Fällen kann auch eine sogenannte Katheterablation helfen.

Der Weg zurück zu einem ruhigeren Herzschlag

TAA ist ein Ausdruck dafür, dass das Herz im Moment aus dem Gleichgewicht geraten ist – aber nicht, dass es dauerhaft so bleiben muss. Die moderne Kardiologie bietet viele Möglichkeiten, diesen Zustand zu behandeln oder unter Kontrolle zu halten. Wichtig ist, regelmäßig ärztliche Begleitung in Anspruch zu nehmen und offen über Beschwerden zu sprechen – auch über Ängste, die damit verbunden sein können.

Darüber hinaus spielen auch Lebensstilfaktoren eine wichtige Rolle: ein stabiles Körpergewicht, der Verzicht auf Nikotin und übermäßigen Alkoholkonsum, regelmäßige Bewegung in angepasstem Maß und die Behandlung von Bluthochdruck oder Diabetes können helfen, die Belastung des Herzens zu reduzieren.

Mit der Diagnose leben – Schritt für Schritt

Tachyarrhythmia absoluta kann zunächst erschrecken. Der Begriff wirkt groß, die Bedeutung schwer greifbar, und die Sorge um das eigene Herz ist absolut verständlich. Doch mit einem klaren medizinischen Plan, der passenden Therapie und einer gewissen Achtsamkeit im Alltag lässt sich der Zustand gut managen.

Viele Menschen mit dieser Diagnose führen ein aktives, erfülltes Leben – mit etwas mehr Aufmerksamkeit für den eigenen Rhythmus, aber ohne ständige Angst. Was zählt, ist, den eigenen Weg mit Ruhe und Geduld zu gehen – in Begleitung der Medizin, der eigenen Intuition und mit dem Wissen: Auch ein Herz, das aus dem Takt geraten ist, kann wieder Kraft finden und seinen Weg zurück zu einem verlässlichen Schlag finden.

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