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Aktuelle medizinische Studie, News und Informationen für Patienten

Ein neuer Ansatz in der Rehabilitation
Eine kürzlich vorgestellte Studie auf dem Kongress der European Society of Cardiology's Heart Failure 2023 hat wichtige Erkenntnisse zur Rehabilitation von Herzinfarktpatienten geliefert. Die Studie zeigt, dass Patienten mit stärkeren Quadrizepsmuskeln, das sind die großen Muskeln an der Vorderseite der Oberschenkel, seltener eine Herzinsuffizienz entwickeln. Diese Entdeckung legt nahe, dass gezieltes Krafttraining der Quadrizepsmuskeln eine wertvolle Ergänzung zur herkömmlichen Rehabilitation nach einem Herzinfarkt sein könnte.

Was ist Herzinsuffizienz?

Herzinsuffizienz, auch Herzschwäche genannt, ist eine ernste Erkrankung, bei der das Herz nicht mehr in der Lage ist, ausreichend Blut durch den Körper zu pumpen. Dies kann zu einer Ansammlung von Flüssigkeit in Lunge und Gewebe, Kurzatmigkeit und Müdigkeit führen. Eine Herzinsuffizienz kann als Folge eines Herzinfarkts auftreten, wenn das Herzgewebe durch den Infarkt geschädigt wird und die Pumpleistung des Herzens abnimmt.

Bedeutung der Quadrizepsmuskulatur

Die Quadrizepsmuskeln spielen eine entscheidende Rolle bei alltäglichen Bewegungen wie Gehen, Laufen und Treppensteigen. Eine starke Muskulatur in diesem Bereich unterstützt nicht nur die Mobilität, sondern kann auch die allgemeine körperliche Fitness und das Herz-Kreislauf-System positiv beeinflussen.

Die Ergebnisse der Studie

Die vorgestellte Studie untersuchte insgesamt 932 Patienten, die aufgrund eines akuten Herzinfarkts ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Ziel war es, die Kraft der Quadrizepsmuskeln, also der Muskeln an der Vorderseite der Oberschenkel, zu messen und ihre Rolle bei der Prognose der Patienten zu bewerten. Die Patienten wurden nach der Messung ihrer Maximalkraft in zwei Gruppen eingeteilt: Eine Gruppe umfasste Patienten mit starker Quadrizepsmuskulatur, die andere Gruppe Patienten mit schwächerer Muskulatur.

Die Messung der Muskelkraft erfolgte mithilfe eines Handdynamometers, einem speziellen Gerät zur Bestimmung der Muskelkraft. Die Patienten saßen auf einem Stuhl und mussten die Quadrizepsmuskeln so stark wie möglich anspannen. Der höchste gemessene Wert wurde als Maß für die Muskelkraft verwendet. Diese Daten wurden anschließend in Bezug auf das Körpergewicht der Patienten relativiert, um individuelle Unterschiede in der Körpergröße und -masse auszugleichen.

Während der durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von 4,5 Jahren wurden die Patienten regelmäßig untersucht, um das Auftreten einer Herzinsuffizienz zu überwachen. Herzinsuffizienz, auch Herzschwäche genannt, tritt auf, wenn das Herz nicht mehr in der Lage ist, ausreichend Blut durch den Körper zu pumpen, was zu Symptomen wie Kurzatmigkeit, Müdigkeit und Flüssigkeitsansammlungen führt.

Von den 932 Patienten entwickelten 67 eine Herzinsuffizienz. Die Analyse der Daten zeigte, dass Patienten mit stärkerer Quadrizepsmuskulatur ein um 41 % geringeres Risiko hatten, eine Herzinsuffizienz zu entwickeln, im Vergleich zu Patienten mit schwächerer Muskulatur. Diese signifikante Reduktion des Risikos unterstreicht die potenzielle Bedeutung der Muskelkraft in der Rehabilitation und Langzeitprognose nach einem Herzinfarkt.

Krafttraining als Teil der Rehabilitation nach einem Herzinfarkt

Aktuelle Erkenntnisse aus der Forschung zeigen, dass gezieltes Krafttraining der Quadrizepsmuskeln, also der großen Muskeln an der Vorderseite der Oberschenkel, eine bedeutende Rolle in der Rehabilitation nach einem Herzinfarkt spielen kann. Diese Muskeln sind entscheidend für grundlegende Bewegungen wie Gehen, Laufen und Treppensteigen und tragen wesentlich zur allgemeinen körperlichen Fitness bei. Eine gestärkte Muskulatur kann die Belastung des Herz-Kreislauf-Systems verringern und somit die Effizienz des Herzens verbessern.

Auswirkungen auf die Herzgesundheit

Nach einem Herzinfarkt besteht ein erhöhtes Risiko, eine Herzinsuffizienz zu entwickeln. Herzinsuffizienz bedeutet, dass das Herz nicht mehr in der Lage ist, genügend Blut zu pumpen, um den Bedarf des Körpers zu decken. Dies kann zu Symptomen wie Müdigkeit, Atemnot und Flüssigkeitsansammlungen in den Beinen führen. Studien haben gezeigt, dass Patienten mit stärkerer Quadrizepsmuskulatur ein um 41 % geringeres Risiko haben, nach einem Herzinfarkt eine Herzinsuffizienz zu entwickeln. Dies legt nahe, dass durch Krafttraining die muskuläre Stärke verbessert und somit das Herz entlastet werden kann.

Es ist wichtig, dass Patienten in Absprache mit ihrem Arzt oder einem spezialisierten Physiotherapeuten ein geeignetes Trainingsprogramm entwickeln. Ein solches Programm sollte auf die individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten des Patienten abgestimmt sein und schrittweise Intensität und Umfang des Trainings erhöhen. Ein typisches Trainingsprogramm könnte Übungen wie Kniebeugen, Beinpresse oder Ausfallschritte beinhalten, die gezielt die Quadrizepsmuskulatur stärken.

Sicherheit, Überwachung und Vorteil

Während der Rehabilitation ist es entscheidend, dass das Training sicher und unter fachkundiger Anleitung durchgeführt wird. Patienten sollten regelmäßig ihre Fortschritte und eventuelle Beschwerden mit ihrem Arzt oder Physiotherapeuten besprechen. Es ist auch wichtig, dass während des Trainings auf Anzeichen von Überanstrengung oder Herzproblemen geachtet wird. Symptome wie ungewöhnliche Atemnot, Brustschmerzen oder Schwindel sollten sofort gemeldet und das Training gegebenenfalls angepasst oder unterbrochen werden.

Durch kontinuierliches Krafttraining können nicht nur die Muskelkraft und die allgemeine Fitness verbessert werden, sondern auch das Vertrauen in die eigenen körperlichen Fähigkeiten. Dies kann dazu beitragen, die Lebensqualität nach einem Herzinfarkt erheblich zu steigern. Langfristig kann ein gut strukturiertes und konsequent durchgeführtes Trainingsprogramm die Chancen erhöhen, ein aktives und erfülltes Leben zu führen und die Wahrscheinlichkeit weiterer Herzprobleme zu verringern.

Meine Meinung

Es ist verständlich, dass die Diagnose Herzinfarkt und die anschließende Rehabilitation eine schwierige und beängstigende Zeit sein kann. Patienten sollten wissen, dass sie nicht allein sind und dass es zahlreiche Ressourcen und Unterstützungsmöglichkeiten gibt, um ihnen auf ihrem Weg zur Genesung zu helfen. Durch die Integration von Krafttraining in die Rehabilitationsprogramme können Patienten nicht nur ihre körperliche Gesundheit verbessern, sondern auch ihr Vertrauen in ihre Fähigkeit, wieder ein aktives und erfülltes Leben zu führen, stärken.

Quelle

European Society of Cardiology. (2023, May 20). Heart attack patients with strong legs have better prognosis. Retrieved May 16, 2024, from escardio.org

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Aktuelle Studien

Kurz & kompakt:
Aktuelle Studien zu Herzkrankheiten
  • Einfluss der psychischen Gesundheit: Eine Studie der American College of Cardiology zeigt, dass psychische Belastungen wie Depressionen oder Angstzustände nach einem Herzinfarkt das Risiko eines erneuten Herzereignisses innerhalb von fünf Jahren verdoppeln können. Dies unterstreicht die Bedeutung der psychischen Gesundheit bei der Erholung nach einem Herzinfarkt​
  • Geschlechtsspezifische Unterschiede: Eine aktuelle Untersuchung hat herausgefunden, dass junge Frauen häufiger innerhalb eines Jahres nach einem Herzinfarkt wieder ins Krankenhaus eingeliefert werden als Männer. Dies legt nahe, dass Frauen spezifische Nachsorge und Interventionen benötigen, um das Risiko weiterer Herzprobleme zu minimieren​​.
  • Kardiale Rehabilitation: Die American Heart Association betont die Wichtigkeit der kardialen Rehabilitation in den ersten Monaten nach einem Herzinfarkt. Diese Phase ist entscheidend für die Wiederherstellung der körperlichen und mentalen Gesundheit sowie für die Anpassung der Lebensgewohnheiten, um zukünftige Herzereignisse zu verhindern​​.
  • Beinmuskulatur und Prognose: Forschungsergebnisse, die auf dem Kongress der European Society of Cardiology vorgestellt wurden, zeigen, dass Patienten mit stärkeren Quadrizepsmuskeln ein geringeres Risiko haben, nach einem Herzinfarkt eine Herzinsuffizienz zu entwickeln. Dies deutet darauf hin, dass gezieltes Krafttraining in der Rehabilitation eine wichtige Rolle spielen könnte​
Kurz & kompakt:
Aktuelle Studien zu Krebstherapien
  • Zelltherapie mit Tumor-Infiltrierenden Lymphozyten (TIL): Das National Cancer Institute hat Lifileucel, die erste TIL-Therapie, für die Behandlung von fortgeschrittenem Melanom zugelassen. Diese Therapie nutzt Immunzellen, die aus dem Tumor des Patienten isoliert und im Labor vermehrt werden, bevor sie dem Patienten wieder zugeführt werden. Die Behandlung zeigte vielversprechende Ergebnisse mit einer objektiven Ansprechrate von 31,5 % und einer vierjährigen Gesamtüberlebensrate von 47,3 %​.
  • Fortschritte bei der Behandlung von Hirntumoren: Forscher des Massachusetts General Hospital haben CAR-T-Zelltherapien entwickelt, die in Kombination mit bispezifischen Antikörpern zur Behandlung von Glioblastomen eingesetzt werden. Diese Therapie zeigte beeindruckende, aber vorübergehende Tumorrückgänge bei den ersten Patienten und könnte die Behandlungsmöglichkeiten für diese aggressive Krebsart erheblich verbessern​​.
  • Lutathera bei neuroendokrinen Tumoren: Eine Studie zur Behandlung fortgeschrittener neuroendokriner Tumoren des Verdauungssystems zeigte, dass die Kombination von Lu 177-dotatate und Octreotid das tumorfreie Überleben der Patienten signifikant verlängerte und die Tumorgröße bei 43 % der Teilnehmer reduzierte​​.
  • Neue Ansätze bei der Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs: Eine Studie des Columbia University Irving Medical Centers erforscht die Kombination von Immuntherapie mit KRAS-Inhibitoren zur Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs. Diese neuen Ansätze zeigen vielversprechende Ergebnisse in präklinischen Modellen und könnten die Behandlung dieser schwer behandelbaren Krebsart revolutionieren​​.
  • KI-gestützte Forschung bei Prostatakrebs: Ein internationales Forschungsteam unter Leitung der Universität Oxford hat mithilfe von Künstlicher Intelligenz zwei unterschiedliche Subtypen von Prostatakrebs identifiziert. Diese Erkenntnisse könnten zu personalisierten Behandlungen und präziseren Prognosen für Prostatakrebspatienten führen​​.

 

 
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