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Eine Brustamputation (Mastektomie), ein chirurgischer Eingriff, der häufig im Rahmen einer Brustkrebsbehandlung durchgeführt wird, kann eine emotional und körperlich belastende Erfahrung sein.

Schmerzen nach der Operation

Eine Frage, die viele Patientinnen beschäftigt, sind die Schmerzen nach der Operation. Es ist wichtig zu verstehen, dass Schmerzen ein natürlicher Teil des Heilungsprozesses sind, aber sie sollten immer so gut wie möglich gehandhabt werden.

Nach einer Brustamputation können Patientinnen verschiedene Arten von Schmerzen erleben. Diese reichen von akuten Schmerzen, die unmittelbar nach der Operation auftreten, bis hin zu lang anhaltenden chronischen Schmerzen. Die Intensität und Dauer dieser Schmerzen ist individuell verschieden und hängt von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem von der Art des chirurgischen Eingriffs, der individuellen Schmerztoleranz und dem allgemeinen Gesundheitszustand.

Unmittelbar nach der Operation kommt es häufig zu Schmerzen im Operationsgebiet. Diese Schmerzen sind in der Regel auf den Eingriff selbst zurückzuführen und können mit Medikamenten, die Ihnen Ihr Arzt verschreibt, unter Kontrolle gehalten werden. Es ist wichtig, diese Medikamente genau nach Anweisung einzunehmen und mit Ihrem Arzt über eventuelle Beschwerden zu sprechen, damit die Schmerzbehandlung gegebenenfalls angepasst werden kann.

Nervenschmerzen

Auf dem Weg der Genesung nach einer Brustamputation können neben den unmittelbaren, akuten Schmerzen auch Nervenschmerzen auftreten, die eine besondere Art von Unbehagen darstellen. Diese Schmerzen, die von den Betroffenen oft als brennend, stechend oder sogar elektrisierend beschrieben werden, entstehen, wenn bei der Operation Nerven verletzt oder durchtrennt werden. Es ist eine Erfahrung, die tief greifend und verwirrend sein kann, da diese Schmerzen nicht nur körperlich sind, sondern auch die emotionale Ebene berühren.

Es ist wichtig zu verstehen, dass diese Nervenschmerzen ein natürlicher Teil des Heilungsprozesses sein können. Sie sind ein Zeichen dafür, dass Ihr Körper auf die Operation reagiert und versucht, sich zu erholen. Während einige Patientinnen diese Schmerzen als vorübergehend empfinden, können sie für andere zu einer längerfristigen Herausforderung werden. Aber es gibt Hoffnung und Möglichkeiten, diese Schmerzen zu lindern.

Zunächst ist es hilfreich, mit der Ärztin oder dem Arzt offen über die Art und Intensität der Schmerzen zu sprechen. Eine genaue Beschreibung Ihrer Erfahrungen kann Ihrem Arzt helfen, die beste Behandlung für Sie zu finden. In manchen Fällen können spezielle Medikamente gegen Nervenschmerzen helfen. Diese Medikamente wirken auf subtile Weise, indem sie die Nervensignale dämpfen, die die Schmerzen verursachen.

Auch alternative Therapieformen können hilfreich sein. Techniken wie Akupunktur, Physiotherapie oder sogar sanfte Bewegungsübungen können dazu beitragen, die Nerven zu beruhigen und die Schmerzen zu lindern. Solche Therapien bieten nicht nur körperliche, sondern auch psychische Vorteile, indem sie die Entspannung fördern und das allgemeine Wohlbefinden steigern.

Es ist auch wichtig zu erkennen, dass Geduld ein wesentlicher Bestandteil des Umgangs mit Nervenschmerzen ist. Der Heilungsprozess kann langsam sein, und es kann Zeiten geben, in denen es so aussieht, als ob keine Besserung eintritt. Aber mit der richtigen Unterstützung und Behandlung können viele dieser Schmerzen mit der Zeit besser werden oder sogar ganz verschwinden.

Emotionaler Schmerz wird oft übersehen

Die emotionale Reise nach einer Brustamputation ist eine tiefgreifende Erfahrung, die oft im Schatten der physischen Genesung steht. Diese Reise ist geprägt von einer Vielzahl von Gefühlen – von Trauer über den Verlust eines Körperteils bis hin zu Unsicherheit über die Veränderung des Körperbildes. Es ist wichtig zu verstehen, dass diese Gefühle normal und gültig sind und dass es Wege gibt, mit ihnen umzugehen und Heilung zu finden.

Der erste Schritt in der emotionalen Genesung ist oft die Anerkennung Ihrer Gefühle. Es ist in Ordnung, Trauer, Wut oder Verwirrung zu empfinden. Diese Emotionen sind Teil des Heilungsprozesses. Indem Sie sich erlauben, diese Gefühle zu erleben und auszudrücken, beginnen Sie den Prozess der emotionalen Heilung. Die Inanspruchnahme einer Therapie kann ein weiterer wichtiger Schritt sein. Ein Therapeut kann Ihnen helfen, Ihre Gefühle zu verstehen und Strategien zu entwickeln, um mit ihnen umzugehen. Die therapeutische Unterstützung bietet einen sicheren Raum, um Ihre Erfahrungen zu teilen und zu verarbeiten.

Die Verbindung mit Selbsthilfegruppen und das Gespräch mit anderen Betroffenen können ebenfalls eine Quelle immenser Unterstützung sein. Der Austausch mit anderen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, kann Ihnen das Gefühl geben, nicht allein zu sein. Diese Gruppen bieten Verständnis, Ermutigung und oft lebenslange Freundschaften. Gespräche mit anderen, die eine Brustamputation durchgemacht haben, bieten neue Perspektiven und Strategien, um mit Ihren eigenen Gefühlen umzugehen.

Die Praxis der Selbstfürsorge ist ebenfalls entscheidend für die emotionale Heilung. Einfache Dinge wie genügend Ruhe, gesunde Ernährung, leichte Bewegung oder Hobbies, die Ihnen Freude bereiten, können helfen, den Geist zu beruhigen und den emotionalen Schmerz zu lindern. Die emotionale Heilung erfordert Zeit, und es ist wichtig zu akzeptieren, dass der Genesungsprozess nicht über Nacht geschieht. Seien Sie geduldig mit sich selbst und erlauben Sie sich, in Ihrem eigenen Tempo zu heilen.

Positive Affirmationen und Achtsamkeitsübungen können helfen, negative Gedankenmuster zu durchbrechen und eine positivere Einstellung zu fördern. Sie helfen dabei, den Moment zu schätzen und eine tiefere Verbindung zu sich selbst zu finden. Auch wenn es schwierig erscheinen mag, kann das Schmieden von Plänen für die Zukunft Hoffnung und Optimismus fördern. Es ist ein Weg, sich daran zu erinnern, dass das Leben auch nach einer Brustamputation weitergeht und voller Möglichkeiten ist.

Jeder dieser Schritte ist ein Akt der Selbstliebe und des Mutes. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass Sie nicht allein sind und dass es viele Ressourcen und Menschen gibt, die bereit sind, Sie auf diesem Weg zu unterstützen. Die emotionale und psychische Genesung ist genauso wichtig wie die körperliche Genesung. Indem Sie sich die Zeit und den Raum geben, die Sie brauchen, können Sie einen Weg der Heilung und des Wachstums beschreiten.

Genesungsphase

In der Genesungsphase ist es auch wichtig, auf den eigenen Körper zu hören und sich Zeit für die Heilung zu nehmen. Leichte Bewegungsübungen, die vom Arzt empfohlen werden, können helfen, die Beweglichkeit wiederherzustellen und Schmerzen zu lindern. Wichtig ist auch, auf eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Ruhe zu achten, um den Heilungsprozess zu unterstützen.

Schmerzen nach einer Brustamputation sind normal und zu erwarten. Mit der richtigen Schmerzbehandlung, Unterstützung und Selbstfürsorge kann dieser Teil des Heilungsprozesses jedoch gut bewältigt werden. Denken Sie daran, dass jeder Heilungsprozess individuell ist und es keine allgemeingültigen Antworten gibt.

Quellen, Leitinien & Studien
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BRCA-Mutation

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  • Deutsche Krebsgesellschaft, Onko Internetportal, Brustkrebs: Basis-Infos für Patientinnen und Angehörige. Online unter www.krebsgesellschaft.de (Zugriff am 25.08.2023).
  • AGO Empfehlungen „Diagnosis and Treatment of Patients with Primary and Metastatic Breast Cancer”, Stand: März 2021:
    https://www.ago-online.de

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