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Ein Meniskusschaden ist für viele zunächst nur ein Begriff aus dem MRT-Befund – doch wer selbst betroffen ist, spürt meist schnell, dass es sich um mehr handelt als nur um ein bisschen „Knorpelverschleiß“. Besonders bei einer Diagnose vom Grad III stehen viele Fragen im Raum: Muss operiert werden? Was passiert, wenn nichts gemacht wird? Und wie sieht die Heilung aus?

Was ist der Meniskus – und warum ist er so wichtig?

Der Meniskus ist ein halbmondförmiger Knorpel im Kniegelenk – davon hat jedes Knie zwei: einen Innen- und einen Außenmeniskus. Ihre wichtigste Aufgabe ist es, das Knie zu stabilisieren, Stöße abzufangen und den Druck gleichmäßig zu verteilen. Ohne diese Pufferfunktion würde sich der Knorpel auf den Gelenkflächen schneller abnutzen – es droht Arthrose. Ein gesunder Meniskus ist daher entscheidend für ein dauerhaft belastbares Knie.

Was bedeutet Grad III beim Meniskusschaden?

Radiologen teilen Meniskusveränderungen auf dem MRT in verschiedene Schweregrade ein – Grad III ist dabei der höchste. Während Grad I und II meist nur auf beginnende, nicht durchgängige Veränderungen hindeuten, ist bei Grad III ein echter Riss im Meniskus sichtbar – die Veränderung reicht bis an die Gelenkfläche heran. Das bedeutet: Die Struktur ist durchtrennt oder eingerissen – je nach Form spricht man von Lappenriss, radialem Riss, horizontalem Riss oder Korbhenkelriss.

Solche Risse können schleichend entstehen (z. B. durch altersbedingte Degeneration) oder durch ein akutes Trauma, etwa beim Sport. Häufig ist der Innenmeniskus betroffen, da er weniger beweglich und dadurch verletzungsanfälliger ist.

Warum heilt ein Meniskusriss nicht von selbst?

Der Meniskus ist – wie viele Knorpelstrukturen – nur schlecht durchblutet. Vor allem der innere Bereich („weiße Zone“) bekommt kaum Nährstoffe, weshalb die Selbstheilungskraft hier sehr gering ist. Ein Riss, der bis in diese Zone reicht, kann daher nicht von alleine zusammenwachsen.

Das ist auch der Grund, warum Ärzte bei einem Grad-III-Schaden meist zu einer Operation raten – insbesondere, wenn Schmerzen, Blockaden oder Instabilität des Knies auftreten.

Wann wird eine Operation notwendig – und wie läuft sie ab?

Ob operiert werden sollte, hängt nicht nur vom Riss selbst ab, sondern auch davon, wie stark die Beschwerden sind. Hat das Knie ein blockierendes Gefühl, knackst bei Bewegung, ist schmerzhaft geschwollen oder instabil, wird in den meisten Fällen eine Operation empfohlen.

Die häufigste Methode ist die arthroskopische Operation – also ein minimalinvasiver Eingriff mit nur kleinen Hautschnitten. Dabei wird entweder:

  • der eingerissene Teil des Meniskus entfernt (Teilresektion), oder
  • der Riss genäht (Meniskusnaht), wenn die Stelle gut durchblutet ist.

Welche Methode geeignet ist, hängt vom Alter, der Aktivität und der genauen Lage des Risses ab. Bei jungen Patienten oder sportlich aktiven Menschen versucht man häufiger, den Meniskus zu erhalten – bei älteren Betroffenen wird eher reseziert.

Gibt es Alternativen zur OP?

In manchen Fällen – etwa bei leichten Beschwerden oder sehr kleinen, stabilen Rissen – kann ein konservativer Ansatz gewählt werden. Das bedeutet: Entlastung, Physiotherapie zur Kräftigung der umliegenden Muskulatur, Schmerzmittel bei Bedarf und regelmäßige Kontrolle. Aber: Der Schaden bleibt bestehen – eine Heilung ohne OP ist bei Grad III sehr unwahrscheinlich.

Wie sind die Aussichten nach der OP?

Die Prognose nach einer arthroskopischen Meniskus-OP ist in der Regel gut. Viele Betroffene sind nach wenigen Wochen wieder arbeitsfähig und können sportlich schrittweise zurückkehren. Die vollständige Heilungsdauer hängt von der OP-Art ab:

  • Nach Teilresektion oft nach 2–6 Wochen wieder belastbar
  • Nach Naht ist eine längere Entlastung notwendig (oft 6 Wochen an Gehstützen)

Langfristig ist wichtig, das Knie nicht dauerhaft zu überlasten, die Muskulatur zu stärken und bei wiederkehrenden Beschwerden frühzeitig ärztlichen Rat einzuholen.

Was kannst du jetzt tun?

Wenn du diese Diagnose erhalten hast, lohnt es sich, in Ruhe über die nächsten Schritte nachzudenken. Wichtig ist, die Entscheidung zur OP nicht überstürzt zu treffen – aber auch nicht zu lange zu warten, wenn Beschwerden zunehmen oder sich das Knie instabil anfühlt. Eine Zweitmeinung kann helfen, Unsicherheit zu klären. Auch ein vorbereitendes Gespräch mit einem Physiotherapeuten oder einem erfahrenen Operateur kann sinnvoll sein, um individuelle Optionen und Risiken besser zu verstehen.

Die gute Nachricht: Eine Grad III Meniskusschädigung ist gut behandelbar – und mit einer sorgfältig geplanten Therapie bestehen gute Chancen auf eine Rückkehr zu einem aktiven, schmerzfreien Alltag.

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