Navigations-Button: Hamburger-Menü
Symbol für die Suche
Drei gezeichnete Frauen symbolisieren die Zeit der Veränderung in den Wechseljahren

Es ist ein Gefühl, das viele nicht benennen wollen. Es kommt leise, oft unbemerkt. Du fühlst dich anders. Verletzlicher. Vielleicht nicht mehr begehrenswert. Vielleicht sogar fremd im eigenen Körper. In den Wechseljahren, wenn sich Sexualität verändert, berühren wir oft mehr als nur die Haut – wir berühren unsere tiefsten Überzeugungen über uns selbst. Und manchmal: unsere Scham.

Warum die Wechseljahre alte Wunden öffnen können

Jahrelang hast du vielleicht gelernt, dass dein Körper etwas leisten soll: begehrenswert sein, funktionieren, gefallen. Wenn sich dein Empfinden nun verändert, wenn die Lust leiser wird oder der Sex schmerzt, stellt sich schnell das Gefühl ein, nicht mehr „richtig“ zu sein. Es sind alte, gesellschaftlich geprägte Bilder, die da wirken – und doch fühlen sie sich erschreckend persönlich an. Die Scham ist kein Beweis deiner Unzulänglichkeit, sondern Ausdruck deiner Verletzlichkeit. Und genau darin liegt deine Stärke.

Was Scham in dir macht – und wie du ihr begegnen kannst

Scham lebt von Schweigen. Sie sagt: Sprich nicht darüber. Tu so, als sei alles in Ordnung. Doch genau dieses Schweigen isoliert dich. Der erste Schritt ist, sie ins Licht zu holen. Sprich mit einer Freundin, mit deinem Partner, mit dir selbst. Oder schreibe. Erkenne die Scham als Teil deiner Geschichte – aber nicht als deine Wahrheit. Sprich mit dir selbst so, wie du mit einer Freundin sprechen würdest: mit Mitgefühl, Wärme und Verständnis.

Wenn du dich beim Sex unsicher fühlst

Viele Frauen empfinden in dieser Phase Unsicherheit beim Sex. Vielleicht ziehst du dich zurück. Vielleicht vermeidest du Berührung. Nicht, weil du keine Nähe willst – sondern weil du nicht weißt, wie du dich zeigen sollst. Und genau hier darfst du anfangen, dich sanft auszudrücken. Sag zum Beispiel: „Ich wünsche mir Nähe, aber ich brauche Zeit.“ Oder: „Ich möchte gern, aber mein Körper braucht etwas anderes als früher.“ Wenn dein Partner liebevoll reagiert, kann daraus eine neue Art von Intimität entstehen – ehrlicher, echter, heilsamer.

Wenn dein Körper sich fremd anfühlt – und du ihn doch brauchst

Scham trennt dich von deinem Körper. Doch dein Körper ist kein Ort, den du verlassen musst. Er ist deine Heimat. Und du darfst lernen, ihn wieder zu spüren – liebevoll, achtsam, zart. Lege eine Hand auf dein Herz. Spüre deinen Atem. Umarme dich selbst. Sanfte Bewegung, bewusste Berührung, ein achtsames Duschen – all das sind Wege zurück in deinen Körper. Und Schritt für Schritt kann daraus wieder Vertrauen wachsen.

Du bist nicht zu empfindlich. Du bist genau richtig.

Es braucht Mut, sich Scham einzugestehen. Und noch mehr Mut, sie nicht länger zu verstecken. Aber genau dieser Mut ist der erste Schritt zur Heilung. Du darfst verletzlich sein – denn in deiner Ehrlichkeit liegt Kraft. Deine Unsicherheiten sind nicht das Ende deiner Sexualität, sondern ihr neuer Anfang. Einer, der ehrlicher ist, feiner, aufrichtiger. Und ganz dein eigener.

Wir erklären Ihnen

 

 

 
×
 
Top