Wenn Intimität zur Herausforderung wird!
Ein vertrauter Moment mit dem Partner, doch statt Lust und Entspannung macht sich plötzlich ein unangenehmes Brennen oder ein Gefühl von Trockenheit breit. Viele Frauen erleben in den Wechseljahren Veränderungen in ihrem Intimbereich, die ihre Sexualität beeinträchtigen. Scheidentrockenheit ist eine häufige, aber wenig offen besprochene Beschwerde. Dabei gibt es viele Möglichkeiten, das Wohlbefinden wiederherzustellen und die Intimität zu genießen.
Warum tritt Scheidentrockenheit in den Wechseljahren auf?
Mit dem Rückgang des Östrogenspiegels verändert sich das Scheidengewebe. Östrogen hält die Schleimhäute feucht und elastisch. Sinkt der Hormonspiegel, wird die Vaginalhaut dünner, empfindlicher und produziert weniger Feuchtigkeit. Dadurch kann es zu Trockenheit, Juckreiz und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr kommen.
Auch die Durchblutung im Intimbereich nimmt ab, was zusätzlich dazu beiträgt, dass sich das Gewebe empfindlicher und weniger elastisch anfühlt. Stress, bestimmte Medikamente oder eine unausgewogene Ernährung können die Beschwerden noch verstärken.
Wie sich Scheidentrockenheit äußert
Die Symptome reichen von einem leichten Trockenheitsgefühl bis hin zu Brennen, Juckreiz oder kleinen Rissen in der empfindlichen Haut. Manche Frauen verspüren ein unangenehmes Ziehen oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, was das Liebesleben beeinträchtigen kann.
Scheidentrockenheit kann sich auch auf das allgemeine Wohlbefinden auswirken. Ein ständiges Unwohlsein im Intimbereich oder häufige Infektionen können den Alltag belasten und das Selbstbewusstsein beeinflussen.
Möglichkeiten zur Linderung und Pflege
Es gibt verschiedene Wege, um Scheidentrockenheit zu lindern und die vaginale Gesundheit zu fördern. Feuchtigkeitsspendende Vaginalgele oder Cremes können helfen, die Schleimhäute zu beruhigen und den Feuchtigkeitshaushalt auszugleichen. Produkte mit Hyaluronsäure oder Milchsäure unterstützen den natürlichen pH-Wert der Vagina und helfen, das Gewebe geschmeidig zu halten.
Pflanzliche Präparate mit Soja-Isoflavonen oder Traubensilberkerze können helfen, die hormonellen Veränderungen auszugleichen. Wer unter starken Beschwerden leidet, kann mit einem Arzt über eine lokale Östrogentherapie sprechen, die gezielt den Intimbereich unterstützt.
Eine bewusste Ernährung mit Omega-3-Fettsäuren, Vitamin E und viel Flüssigkeit kann die Feuchtigkeitsversorgung des Körpers verbessern. Zudem helfen regelmäßige Bewegung und Beckenbodenübungen, die Durchblutung im Intimbereich zu fördern und die Vaginalmuskulatur zu stärken.
Auch das Sexualleben sollte nicht aus Angst vor Schmerzen vermieden werden. Eine offene Kommunikation mit dem Partner und die Verwendung von Gleitmitteln auf Wasser- oder Silikonbasis können helfen, den Geschlechtsverkehr wieder angenehmer zu gestalten. Zeit, Zärtlichkeit und langsame Annäherung sind besonders wichtig, um sich entspannt und wohl zu fühlen.
Mit Achtsamkeit zu mehr Wohlbefinden
Scheidentrockenheit ist eine normale Veränderung in den Wechseljahren, die sich mit der richtigen Pflege gut behandeln lässt. Der Schlüssel liegt darin, auf den eigenen Körper zu hören, Bedürfnisse ernst zu nehmen und bewusst für das eigene Wohlbefinden zu sorgen. Wer sich mit Liebe und Geduld um sich selbst kümmert, kann auch in dieser neuen Lebensphase ein erfülltes Intimleben genießen.