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Warum diese Frage Eltern tief beschäftigtFür Eltern von Kindern mit ADHS ist der Blick in die Zukunft oft mit Sorgen verbunden. Die täglichen Kämpfe im Schulalltag, die Konflikte mit Lehrern, das ständige Gefühl, anders zu sein – all das wirft unweigerlich die Frage auf: *„Wie soll das später werden? Wird mein Kind einmal einen Beruf finden, der zu ihm passt? Wird es selbstständig leben können?“* Diese Sorgen sind nachvollziehbar. Niemand möchte, dass das eigene Kind in einer Gesellschaft scheitert, die oft wenig Rücksicht auf individuelle Bedürfnisse nimmt. Doch gleichzeitig birgt ADHS auch viele Stärken, die im Berufsleben wertvoll sind – wenn man den richtigen Weg findet.

ADHS ist keine Berufsunfähigkeit – aber eine Herausforderung

ADHS bedeutet nicht automatisch, dass ein Kind später keinen Beruf erlernen oder ausüben kann. Viele Erwachsene mit ADHS führen ein selbstständiges Leben, haben Familien, Berufe – manche sogar mit überdurchschnittlichem Erfolg. Allerdings ist der Weg dorthin oft nicht geradlinig. Menschen mit ADHS haben häufig Schwierigkeiten mit klassischen Ausbildungswegen: langes Stillsitzen, theoretischer Unterricht, starre Hierarchien. Doch das heißt nicht, dass sie weniger leistungsfähig sind. Im Gegenteil: Mit der richtigen Umgebung, klaren Strukturen und Aufgaben, die ihrem Naturell entsprechen, können sie außergewöhnliche Leistungen erbringen.

Welche Stärken ADHS-Kinder ins Berufsleben mitbringen

Kinder mit ADHS sind oft besonders kreativ, denken unkonventionell, sind spontan, leidenschaftlich und begeisterungsfähig. Sie haben ein großes Problemlösungspotenzial, sind oft blitzschnell im Erfassen neuer Situationen und zeigen besondere Stärken in Berufen, die Flexibilität, Improvisationstalent und Energie verlangen. In Bereichen wie Handwerk, IT, Kreativwirtschaft, Vertrieb, Sport oder sozialen Berufen können diese Eigenschaften von Vorteil sein. Auch Berufe mit hoher Abwechslung, praktischer Tätigkeit oder Eigenverantwortung passen oft besser als klassische „Bürojobs“.

Welche Wege in den Beruf realistisch sind

Für viele ADHS-Betroffene sind alternative Bildungswege oder praxisorientierte Ausbildungen der Schlüssel zum Erfolg. Berufliche Schulen, duale Ausbildungen oder kreative Berufskollegs bieten häufig bessere Rahmenbedingungen als rein theoretische Studiengänge. Manchmal ist es sinnvoll, die Schulzeit mit Nachteilsausgleichen zu erleichtern, damit der Zugang zu Ausbildungsplätzen überhaupt möglich wird. Auch Berufsorientierungsmaßnahmen oder begleitete Praktika helfen, den eigenen Weg zu finden. Wichtig ist: Der klassische Karriereweg muss nicht das Ziel sein. Viel entscheidender ist, dass das Kind einen Beruf findet, der seine Stärken nutzt – und seine Schwächen berücksichtigt.

Wie Eltern ihr Kind auf dem Weg ins Berufsleben unterstützen können

Der wichtigste Beitrag, den Eltern leisten können, ist: ihr Kind so anzunehmen, wie es ist. Kein Druck, ein bestimmtes Bild erfüllen zu müssen. Kein Vergleich mit „anderen“. Stattdessen: Ermutigung, die eigenen Stärken zu entdecken, auch unkonventionelle Wege zu gehen und an sich zu glauben. Praktische Tipps sind: Frühzeitig Interessen und Talente fördern. Den Fokus auf Fähigkeiten statt auf Defizite legen. Hilfreiche Strukturen im Alltag trainieren (Organisation, Zeitmanagement). Bei Bedarf professionelle Berufsberatung in Anspruch nehmen. Geduldig bleiben, wenn der Weg länger dauert oder Umwege nötig sind.

Fazit: Realistische Zuversicht statt falscher Perfektion

ADHS ist kein Hindernis für ein selbstbestimmtes Berufsleben – aber es erfordert andere Wege. Kinder mit ADHS haben das Potenzial, erfüllende Berufe zu ergreifen, wenn sie Rahmenbedingungen finden, die zu ihnen passen. Eltern spielen dabei eine zentrale Rolle: als Unterstützer, Mutmacher, manchmal auch als „Übersetzer“ zwischen Kind und Gesellschaft. Es geht nicht darum, perfekt zu sein. Es geht darum, den passenden Platz im Leben zu finden. Und den gibt es – auch mit ADHS.

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