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Thyroxin, auch Levothyroxin genannt, ist ein künstlich hergestelltes Schilddrüsenhormon, das zur Behandlung einer Schilddrüsenunterfunktion verschrieben wird. Eine Überdosierung kann sowohl kurzfristig als auch über einen längeren Zeitraum auftreten und in beiden Fällen zu gesundheitlichen Problemen führen. 

Überdosierung von Thyroxin: Symptome, Erste Hilfe und ärztliche Behandlung

Symptome einer kurzzeitigen Überdosierung

Thyroxin ist ein Hormon, das von der Schilddrüse produziert wird und für die Regulierung des Stoffwechsels im Körper verantwortlich ist. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) produziert die Schilddrüse zu wenig von diesem Hormon, weshalb eine Hormonersatztherapie mit Levothyroxin notwendig werden kann.

Eine akute Überdosierung von Thyroxin kann zu Herz-Kreislauf-Symptomen wie Herzrasen, Blutdruckanstieg und Brustschmerzen führen. Auch Symptome des Nervensystems wie Nervosität, Reizbarkeit, Zittern der Hände, Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit können auftreten. Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen, übermäßiges Schwitzen, Fieber, Gewichtsverlust und Menstruationsstörungen können ebenfalls auftreten.

Symptome einer chronischen Überdosierung

Eine chronische Überdosierung von Thyroxin kann zu verschiedenen schwerwiegenden Gesundheitsproblemen führen. Thyroxin spielt eine entscheidende Rolle bei der Regulierung des Stoffwechsels und der Unterstützung verschiedener Körperfunktionen. Eine Überdosierung über einen längeren Zeitraum führt zu einer Reihe von Symptomen und Langzeitfolgen, die die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen können.

Eine der wichtigsten Folgen einer chronischen Überdosierung von Thyroxin ist ein beschleunigter Knochenabbau. Dieser Zustand, der medizinisch als erhöhte Knochenresorption bezeichnet wird, kann das Risiko für Osteoporose deutlich erhöhen. Osteoporose ist gekennzeichnet durch eine Abnahme der Knochendichte und -festigkeit, wodurch die Knochen anfälliger für Brüche werden. Besonders betroffen sind Wirbelsäule, Hüfte und Handgelenke. Die erhöhte Frakturanfälligkeit kann insbesondere bei älteren Menschen zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Mobilität und Unabhängigkeit führen.

Zusätzlich zu den Auswirkungen auf das Skelettsystem können chronische Überdosierungen von Thyroxin erhebliche Herz-Kreislaufprobleme verursachen. Zu den häufigsten gehören Herzrhythmusstörungen, bei denen es zu Unregelmäßigkeiten im Herzschlag kommt. Diese können von harmlosem Herzstolpern bis hin zu schweren Herzrhythmusstörungen reichen, die das Risiko für Schlaganfall und Herzversagen erhöhen. Eine weitere schwerwiegende Langzeitfolge ist die Herzinsuffizienz, bei der das Herz nicht mehr in der Lage ist, ausreichend Blut durch den Körper zu pumpen. Dies kann zu Symptomen wie Atemnot, anhaltender Müdigkeit und Schwellungen in verschiedenen Körperteilen führen.

Die Symptome und Langzeitfolgen einer chronischen Überdosierung von Thyroxin unterstreichen die Notwendigkeit einer sorgfältigen Überwachung und Dosisanpassung, insbesondere bei Langzeittherapie. Patienten, die Thyroxin einnehmen, sollten ihre Schilddrüsenhormonspiegel regelmäßig kontrollieren lassen, um eine optimale Dosierung zu gewährleisten und das Risiko von Nebenwirkungen zu minimieren.

Ärztliche Maßnahmen bei akuter Überdosierung

Bei einer akuten Überdosierung überwacht der Arzt zunächst die Vitalfunktionen des Patienten wie Herzschlag, Blutdruck und Atmung. Je nach Schwere der Symptome können Medikamente verabreicht werden, um den Herzrhythmus zu beruhigen und den Blutdruck zu senken. Es kann auch notwendig sein, den Magen durch eine Magenspülung zu entleeren, um unverdaute Medikamentenreste zu entfernen, allerdings nur, wenn die Einnahme kurz zurückliegt. In schweren Fällen kann ein Krankenhausaufenthalt zur Überwachung und Behandlung erforderlich sein.

Wichtiger Hinweis: Erbrechen nicht selbst auslösen

Bei einer möglichen Überdosierung Erbrechen nicht selbst herbeiführen. In der Hektik besteht die Gefahr, dass die Substanz in die Luftröhre und von dort in die Lunge gelangt, was zu einer Aspirationspneumonie führen kann. 

Überdosierung vermeiden

Um eine Überdosierung zu vermeiden, sollten Sie vergessene Tabletten nicht nachholen, sondern die Einnahme im gewohnten Rhythmus fortsetzen. Lassen Sie Ihre Schilddrüsenwerte regelmäßig von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt kontrollieren, insbesondere zu Beginn der Behandlung, bei Dosisänderungen, beim Wechsel des Präparates oder während einer Schwangerschaft. Besonders wichtig ist dabei der Thyreotropinwert, der das Hormon TSH bestimmt.

Was tun bei Verdacht auf Überdosierung?

Bei Verdacht auf Überdosierung mit Thyroxin sofort einen Arzt oder Notarzt verständigen. Halten Sie das Medikament und die Packung bereit, um die Diagnose und die Bestimmung der eingenommenen Menge zu erleichtern.

Quellen, Leitinien & Studien
  • Rote Liste, Patienteninfoservice: L-Thyroxin, online unter www.patienteninfo-service.de (zuletzt abgerufen am 15.08.2023).
  • Salewski, B. Morgendliche Nüchterneinnahme kein Muss, online unter www.deutsche-apotheker-zeitung.de (zuletzt abgerufen am 23.09.2022).
  • Berufsverband Deutscher Internisten e. V.: „Schilddrüsenunterfunktion“, unter www.internisten-im-netz.de, Abruf vom 15.08.2023

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