Die Behandlung der Hashimoto-Thyreoiditis erfordert einen individuellen Ansatz, da die Symptome und der Schweregrad der Erkrankung von Person zu Person unterschiedlich sein können. Im Mittelpunkt der Behandlung steht häufig die Kontrolle der Schilddrüsenfunktion, da die Erkrankung häufig eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) verursacht.
Schilddrüsenhormonersatztherapie
Die häufigste Behandlung der Hashimoto-Thyreoiditis ist die Substitutionstherapie mit Schilddrüsenhormonen. Wenn die Schilddrüse nicht genügend Hormone produzieren kann, können synthetische Hormone wie Levothyroxin verabreicht werden, um die fehlenden Hormone zu ersetzen. Ziel dieser Therapie ist es, den Hormonspiegel im Körper zu normalisieren und die Symptome der Schilddrüsenunterfunktion wie Müdigkeit, Gewichtszunahme und Kälteempfindlichkeit zu lindern.
Die Dosierung der Hormonersatztherapie muss sorgfältig überwacht und angepasst werden, da zu viel oder zu wenig des Medikaments andere gesundheitliche Probleme verursachen kann. Die Blutwerte werden daher regelmäßig kontrolliert, um sicherzustellen, dass die Hormonspiegel im optimalen Bereich bleiben.
Umstellung des Lebensstil
Da es sich bei der Hashimoto-Thyreoiditis um eine Autoimmunerkrankung handelt, ist auch die Kontrolle des Immunsystems ein wichtiger Bestandteil der Behandlung. In einigen Fällen können Änderungen des Lebensstils und der Ernährung empfohlen werden, um das Immunsystem zu unterstützen und Entzündungen zu reduzieren. Beispielsweise können manche Menschen von einer glutenfreien oder entzündungshemmenden Diät profitieren.
Depression und Angstzustände
Die Unterstützung der psychischen Gesundheit ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt der Behandlung, insbesondere wenn die Krankheit Depressionen oder Angstzustände verursacht. Psychotherapie, Stressbewältigungstechniken oder Medikamente können hilfreich sein.
Quellen, Leitinien & Studien
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