Arteriosklerose, auch Atherosklerose genannt, ist eine Erkrankung der Blutgefäße, bei der sich an den Innenwänden der Arterien Plaques bilden. Diese Plaques, die aus Fett, Cholesterin, Kalzium und anderen Substanzen bestehen, können erhebliche gesundheitliche Probleme verursachen, indem sie den Blutfluss behindern und die Blutgefäße verhärten. Die frühzeitige Erkennung und das Verständnis ihrer Entstehung sind entscheidend, um schwerwiegende Komplikationen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall zu vermeiden.
Die Entstehung von Plaques
Plaques entstehen in einem komplexen, schrittweisen Prozess, der sich über viele Jahre erstreckt. Die Entwicklung beginnt oft schon in der Kindheit oder Jugend, bleibt aber lange unbemerkt, da Symptome erst in späteren Stadien auftreten.
Auslöser für die Plaquebildung sind Verletzungen oder Entzündungen der Innenwand der Arterien, des so genannten Endothels. Diese Schädigungen können durch Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Rauchen, Diabetes oder hohe Cholesterinwerte hervorgerufen werden. Das Endothel, das normalerweise eine glatte und schützende Oberfläche bildet, wird durch die Schädigung durchlässig, so dass verschiedene Substanzen wie Cholesterin und Fettpartikel eindringen können. Insbesondere LDL-Cholesterin (Low Density Lipoprotein) spielt eine wichtige Rolle, da es leicht in die verletzten Bereiche eindringt.
Einmal unter dem Endothel, oxidieren die LDL-Partikel und lösen eine Immunreaktion aus, bei der Immunzellen wie Makrophagen an den Ort des Schadens wandern. Diese Zellen nehmen das oxidierte LDL auf und verwandeln sich in so genannte Schaumzellen, die im weiteren Verlauf der Erkrankung anschwellen und sich zu einer fetthaltigen Substanz zusammenlagern. Diese Substanz bildet den Kern der entstehenden Plaques.
Wenn die Plaques wachsen, verengen sie den Durchmesser der Arterie und behindern den Blutfluss. Kalzium und andere Substanzen lagern sich in der Plaque ab, verhärten sie und verringern die Flexibilität der Arterie. Dies führt zu Arteriosklerose, bei der die Blutgefäße starr und weniger elastisch werden.
Außerdem kann die Oberfläche der Plaques instabil werden und Risse oder Geschwüre bilden. Dies führt zur Bildung von Blutgerinnseln, die den Blutfluss weiter behindern oder die Plaques ganz verschließen können. Ein solcher Verschluss in den Herzkranzgefäßen kann zu einem Herzinfarkt führen, ein Verschluss in den hirnversorgenden Arterien zu einem Schlaganfall.
In fortgeschrittenen Fällen können Plaques den Blutfluss so stark einschränken, dass das Gewebe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Dies führt zu Symptomen wie Schmerzen, Schwäche und im Extremfall sogar zum Absterben von Gewebe. Vorbeugung und Kontrolle der Risikofaktoren sind daher entscheidend, um die Entstehung und das Fortschreiten von Plaques und Arteriosklerose zu verhindern.
Auswirkungen von Plaques
Die Auswirkungen von Plaques hängen stark von ihrer Lage und Größe ab. Wenn sie die Arterien verengen oder den Blutfluss behindern, können sie vielfältige gesundheitliche Probleme verursachen.
In den Herzkranzgefäßen, die den Herzmuskel mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen, kann eine starke Verengung durch Plaques zu einer Minderdurchblutung führen. Dies kann zu Angina pectoris führen, die sich durch Brustschmerzen und Engegefühl bemerkbar macht, insbesondere bei körperlicher Anstrengung oder Stress. Wenn eine Plaque vollständig verstopft oder sich ein Blutgerinnsel auf ihr bildet und die Arterie verstopft, kann dies zu einem Herzinfarkt führen. Ein Herzinfarkt tritt auf, wenn ein Teil des Herzmuskels aufgrund des unterbrochenen Blutflusses nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird und abzusterben beginnt.
Auch in den Arterien, die das Gehirn mit Blut versorgen, sind Plaques gefährlich. Hier können sie die Blutversorgung des Gehirns verringern und das Risiko eines Schlaganfalls deutlich erhöhen. Ein Schlaganfall tritt auf, wenn ein Blutgefäß im Gehirn entweder durch ein Blutgerinnsel oder durch einen abgelösten Plaque verstopft wird. Dies kann zu einem plötzlichen Verlust der Gehirnfunktion führen, der sich in Lähmungen, Sprachverlust oder anderen neurologischen Ausfällen äußert. Der Schweregrad hängt davon ab, welche Teile des Gehirns betroffen sind und wie lange die Durchblutungsstörung anhält.
Auch in anderen Körperregionen können Plaques schwerwiegende Probleme verursachen. In den Beinarterien kann es beispielsweise zur peripheren arteriellen Verschlusskrankheit kommen. Betroffene klagen häufig über Schmerzen und Taubheitsgefühle in den Beinen, insbesondere bei Bewegung. Diese Symptome werden als Schaufensterkrankheit (Claudicatio intermittens) bezeichnet. In fortgeschrittenen Fällen kann es sogar zu Geschwüren oder Gangrän, einer schweren Gewebezerstörung, kommen.
Außerdem können sich Teile der Plaques ablösen und als Embolie in die Blutbahn gelangen. Diese Embolien können Blutgefäße an anderen Stellen des Körpers verstopfen und lebensbedrohliche Komplikationen wie Lungenembolien oder Schlaganfälle auslösen.
Plaques sind also nicht nur ein lokales Problem, sondern können den gesamten Körper betreffen. Eine rechtzeitige Vorbeugung und Behandlung ist entscheidend, um die mit Plaques und Arteriosklerose verbundenen schwerwiegenden Komplikationen zu verhindern.
Fazit
Plaques sind ein zentrales Element der Arteriosklerose und entstehen durch die Ablagerung verschiedener Substanzen an den Innenwänden der Arterien. Sie können den Blutfluss behindern und zu schwerwiegenden Komplikationen wie Herzinfarkt und Schlaganfall führen. Vorbeugende Maßnahmen wie ein gesunder Lebensstil, die Kontrolle des Cholesterinspiegels und des Blutdrucks sind entscheidend, um die Bildung von Plaques zu verringern und die Gesundheit der Arterien zu erhalten.