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Symbolisierung von Essstörungen: Zwei Frauen und in der Mitte ein langer Weg

Bei Menschen mit Anorexie und Bulimie kann eine Veränderung der Körperbehaarung beobachtet werden, was auf den ersten Blick paradox erscheinen mag. Während die Kopfbehaarung häufig ausfällt, nimmt die Körperbehaarung zu. Diese Veränderung ist Teil der körperlichen Reaktion auf eine schwere Mangelernährung.

Zunahme der Körperbehaarung

Hypertrichose und Lanugo-Behaarung

Die vermehrte Körperbehaarung bei Anorexie und Bulimie wird als Hypertrichose bezeichnet. Charakteristisch sind feine, flaumige Haare, die so genannten Lanugohaare, die vor allem an Unterarmen, Unterschenkeln und Rücken auftreten. Diese Haare erinnern in ihrer Struktur und Beschaffenheit fast an Pelz.

Der veränderte Haarwuchs ist eine direkte Reaktion des Körpers auf den extremen Nährstoffmangel. Durch die vermehrte Lanugo-Behaarung versucht der Körper, Wärme zu speichern und sich so vor der durch den Nährstoffmangel verursachten Unterkühlung zu schützen. Dieser Mechanismus ist ein Überbleibsel aus früheren Zeiten, als der Körper versuchte, mit allen Mitteln Energie zu sparen und sich vor Kälte zu schützen.

Unterschied zum Kopfhaar

Interessanterweise reagiert das Kopfhaar auf Nährstoffmangel anders als die Körperbehaarung. Statt zu wachsen, fallen sie eher aus. Dieser Haarausfall, auch Telogenfluvium genannt, wird durch eine Unterversorgung mit wichtigen Nährstoffen ausgelöst, die für das Wachstum und die Erhaltung der Haare notwendig sind.

Besserung durch ausreichende Ernährung

Die gute Nachricht ist, dass sich die Haarveränderungen zurückbilden können, sobald die Person wieder eine ausreichende und ausgewogene Ernährung zu sich nimmt. Mit der Wiederherstellung des Nährstoffgleichgewichts verschwindet die Lanugobehaarung und die Kopfhaare können wieder nachwachsen.

Meine Meinung

Die vermehrte Körperbehaarung bei Anorexie und Bulimie ist also eine Überlebensstrategie des Körpers in Zeiten extremer Mangelernährung. Sie dient dem Wärmeschutz und tritt parallel zu anderen körperlichen Anpassungen auf. Diese Veränderungen unterstreichen die Schwere der Erkrankung und die Notwendigkeit medizinischer und therapeutischer Hilfe.

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