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Die minimalinvasive Entfernung der Gallenblase – auch laparoskopische Cholezystektomie genannt – ist heute der Standard bei Gallenblasenoperationen. Dabei handelt es sich um eine hochpräzise, schonende Operationstechnik, bei der die Gallenblase durch kleine Schnitte entfernt wird, ohne große Wunden oder sichtbare Narben zu hinterlassen. Entscheidend ist dabei die sorgfältige Blutstillung während des Eingriffs.

Es werden in der Regel drei bis vier kleine Hautschnitte gesetzt: einer in oder nahe dem Bauchnabel für die Kamera (Laparoskop), zwei bis drei weitere an der rechten oberen Bauchdecke für die Instrumente. Der Bauchraum wird mit CO₂-Gas gefüllt, um die Organe sichtbar zu machen und Platz für die Instrumente zu schaffen.

Über das Laparoskop wird das Operationsfeld auf einen Monitor übertragen. Der Chirurg sieht also alles stark vergrößert und kann äußerst präzise arbeiten. Diese gute Sicht trägt wesentlich dazu bei, Blutungen zu vermeiden.

Die Gallenblase wird am sogenannten Ductus cysticus (Gallengang) und an der Arteria cystica (Blutversorgung) vorsichtig abgetrennt. Dabei kommen kleine Clips zum Einsatz, um diese Strukturen sicher zu verschließen. Danach werden sie durchtrennt. So kann weder Blut noch Galle austreten.

Die Gallenblase wird dann mit einem Elektro- oder Ultraschall-Instrument vorsichtig vom Lebergewebe gelöst – gleichzeitig werden dabei feinste Blutgefäße verschlossen. Zum Schluss wird der Bereich sorgfältig kontrolliert. Ein Drainageschlauch kann für ein bis zwei Tage eingelegt werden, um Flüssigkeit abzuleiten.

Was passiert mit den Clips nach der Operation?

Die bei der Operation eingesetzten Clips verbleiben dauerhaft im Körper. Sie bestehen aus Titan oder biokompatiblem Kunststoff, der vom Körper gut vertragen wird. Jeder Clip ist nur 5 bis 10 mm lang und etwa 2 bis 3 mm breit – kleiner als ein Fingernagel.

In der Regel werden 4 bis 6 Clips eingesetzt:

  • 2–3 Clips am Gallengang (Ductus cysticus)
  • 2–3 Clips an der Arterie (Arteria cystica)

In manchen Fällen können weitere Clips verwendet werden, etwa zur Blutstillung. Diese Clips wachsen nicht ein, sondern bleiben dort, wo sie gesetzt wurden. Sie verursachen normalerweise keine Beschwerden, lösen keine Alarmanlagen aus und stören MRT-Untersuchungen nicht, da sie nicht magnetisch sind.

Kann ich nach der OP wieder Kontaktsport wie Boxen machen?

Ja – sobald die inneren Strukturen vollständig verheilt sind. Das dauert meist zwei bis drei Monate. Danach kannst du auch wieder intensiven Sport treiben, einschließlich Boxen oder Kampfsport. Wichtig ist, deinem Körper genügend Zeit zur Erholung zu geben.

Die Clips stellen keine Gefahr dar – sie sitzen fest und sind im Körper gut geschützt. Achte einfach darauf, dich nicht zu früh zu überlasten. Wenn du unsicher bist, sprich mit deinem Arzt oder deiner Ärztin über den besten Zeitpunkt für deinen Wiedereinstieg.

Was passiert, wenn sich ein Clip später löst – und wie merke ich das?

Ein Clip kann sich in sehr seltenen Fällen lösen oder verrutschen – das betrifft laut Studien weniger als 0,5 % aller Patienten. Meistens bleibt das ohne Folgen und wird zufällig bei einer Ultraschall-, CT- oder MRT-Untersuchung entdeckt.

In Einzelfällen kann ein gelöster Clip Beschwerden verursachen, zum Beispiel:

  • neue dumpfe Schmerzen im rechten Oberbauch
  • Fieber oder allgemeines Unwohlsein
  • Gallestau oder kleine Abszesse

In diesen Fällen kann eine medizinische Behandlung nötig sein – meist genügt ein kleiner Eingriff oder eine medikamentöse Therapie. Wer nach einer Gallenblasen-OP plötzlich neue oder ungewohnte Schmerzen hat, sollte vorsichtshalber ärztlich Rücksprache halten.

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