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Viele Menschen, die sich einer Gallenblasenoperation unterzogen haben, berichten in den Tagen danach von einem unerwarteten Schmerz: Er sitzt nicht etwa im Bauch, sondern in der rechten Schulter. Das kann sehr beunruhigend wirken – gerade, wenn der eigentliche Eingriff im Bauchraum stattfand. Die Sorge, dass etwas schiefgelaufen sein könnte, ist dann groß. Doch dieser Schulterschmerz ist in den meisten Fällen kein Grund zur Panik. Er gehört zu den typischen, wenn auch unangenehmen Begleiterscheinungen nach einer Bauchspiegelung.

Warum Gas im Bauch zu Schulterschmerzen führt

Während einer laparoskopischen Gallenblasenentfernung wird der Bauchraum mit Kohlendioxid-Gas gefüllt. Dieses Gas dehnt die Bauchdecke sanft an, damit die Chirurgen genug Platz haben, um mit feinen Instrumenten im Inneren zu arbeiten. Das Gas selbst wird am Ende der Operation zwar größtenteils wieder abgelassen, doch ein kleiner Teil bleibt oft noch im Körper zurück. Und genau hier liegt der Grund für den Schmerz: Das verbliebene Gas reizt das Zwerchfell, eine große Muskelplatte, die den Brustraum vom Bauchraum trennt.

Das Zwerchfell ist nicht nur ein Atemmuskel – es ist auch über sogenannte Nervenschaltkreise mit der Schulterregion verbunden, insbesondere mit der rechten Seite. Wenn also das Zwerchfell durch das Gas gedehnt oder gereizt wird, „verarbeitet“ das Gehirn diesen Reiz so, als käme er aus der Schulter. Man spricht hier von einem übertragenen Schmerz. Dieser Schmerz fühlt sich häufig dumpf, drückend oder ziehend an und kann über mehrere Stunden oder sogar ein bis zwei Tage anhalten. Gerade beim tiefen Einatmen oder bei bestimmten Bewegungen kann er sich verstärken.

Wie lange die Schmerzen dauern – und was Linderung bringen kann

Es ist wichtig zu wissen, dass dieser Schmerz zwar unangenehm, aber harmlos ist. Er klingt in der Regel von selbst ab, sobald sich das Gas vollständig aufgelöst hat oder über die Lunge abgeatmet wurde. Manchmal hilft Bewegung, um den Abbau des Gases zu beschleunigen – auch das vorsichtige Aufstehen und Umhergehen nach der Operation kann helfen. Wärme im Schulterbereich oder ein warmes Kirschkernkissen bringen manchen Erleichterung. In der Regel verschwinden die Schmerzen spätestens nach zwei bis drei Tagen vollständig.

Trotzdem gilt: Wer sich unsicher fühlt, sehr starke Schmerzen hat oder neue Beschwerden dazukommen, sollte immer Rücksprache mit dem behandelnden Arzt halten. In seltenen Fällen können auch andere Ursachen vorliegen, die ausgeschlossen werden müssen – etwa eine Entzündung oder eine Reizung durch die Lagerung während der Operation. Doch in den allermeisten Fällen ist der rechte Schulterschmerz nach einer Gallen-OP ein vorübergehendes, erklärbares Phänomen.

Es kann sehr beruhigend sein zu wissen, dass dieser Schmerz kein Zeichen für eine Komplikation ist, sondern eine normale Reaktion des Körpers auf einen Eingriff, bei dem empfindliche Strukturen vorübergehend beeinflusst wurden. Geduld, Ruhe und Vertrauen in den eigenen Körper helfen in dieser Zeit oft genauso wie Schmerzmittel oder Wärme.

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