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Gallenblasenprobleme machen sich oft auf sehr charakteristische Weise bemerkbar – und doch werden die Symptome anfangs häufig fehlgedeutet. Viele Menschen glauben zunächst an Magenverstimmungen, Reizdarm oder eine leichte Unverträglichkeit. Erst wenn die Beschwerden immer wiederkehren oder besonders heftig auftreten, rückt die Gallenblase als mögliche Ursache in den Fokus.

Zu wissen, welche Beschwerden typisch sind, hilft, den eigenen Körper besser zu verstehen – und rechtzeitig Hilfe zu suchen.

Schmerz ist das häufigste und auffälligste Zeichen

Das Leitsymptom bei Gallenproblemen ist der Schmerz. Er tritt typischerweise im rechten Oberbauch auf, etwa auf Höhe des Rippenbogens. Die Schmerzen können ganz unterschiedlich sein:

  • Dumpf oder drückend
  • Stechend oder brennend
  • Krampfartig, in Wellen verlaufend – besonders bei einer Gallenkolik

Nicht selten strahlen die Schmerzen in den Rücken, in die rechte Schulter oder sogar bis zum Brustkorb aus. Das kann so stark sein, dass Betroffene fälschlich an ein Herzproblem denken. Besonders nach fettigen oder üppigen Mahlzeiten verstärken sich die Beschwerden oft deutlich.

Gallenkolik: Wenn der Schmerz plötzlich alles beherrscht

Eine Gallenkolik ist eine typische Komplikation bei Gallensteinen. Sie entsteht, wenn ein Stein den Abfluss der Gallenflüssigkeit blockiert. Dann zieht sich die Muskulatur der Gallenblase heftig zusammen, um den Stein weiterzubewegen – erfolglos.

Die Schmerzen kommen plötzlich, werden rasch intensiver und halten oft zwischen 30 Minuten und mehreren Stunden an. Während dieser Phase sind viele Menschen unruhig, schwitzen, können nicht ruhig sitzen oder liegen. Es ist eine der schmerzhaftesten Erfahrungen, die man machen kann – vergleichbar mit einer Nierenkolik oder Geburt.

Begleitsymptome: Viel mehr als nur Bauchschmerzen

Neben den Schmerzen treten häufig weitere Beschwerden auf, die oft zusammen mit Gallenblasenproblemen auftreten:

  • Übelkeit und Erbrechen, besonders bei Koliken
  • Völlegefühl, selbst nach kleinen Mahlzeiten
  • Blähungen und Druckgefühl im Oberbauch
  • Aufstoßen oder leichter bitterer Geschmack im Mund
  • Unverträglichkeit von fettreichen Speisen

Bei entzündlichen Prozessen (z. B. einer akuten Cholezystitis) können zusätzliche Symptome auftreten:

  • Fieber oder Schüttelfrost
  • Gelbfärbung der Haut oder Augen (Ikterus) – Hinweis auf einen Gallestau
  • Allgemeines Krankheitsgefühl und Abgeschlagenheit

Diese Anzeichen sprechen für eine ernstere Komplikation und sollten immer ärztlich abgeklärt werden.

Symptome sind nicht immer eindeutig

Gerade zu Beginn sind Gallenprobleme oft unspezifisch. Manche Menschen spüren nur gelegentliches Völlegefühl oder eine gewisse „Trägheit“ im Verdauungssystem. Andere leben jahrelang mit Gallensteinen, ohne je Beschwerden zu haben – das nennt man „stumme“ Gallensteine. Problematisch wird es dann, wenn ein Stein sich löst und einen Abfluss blockiert.

Auch deshalb ist es wichtig, auf wiederkehrende Muster zu achten:

  • Treten die Beschwerden immer nach dem Essen auf?
  • Verstärken sie sich bei fettigen Speisen?
  • Lassen sie sich einem bestimmten Bereich im Bauch zuordnen?

Wenn ja, lohnt sich eine ärztliche Abklärung – schon bevor starke Koliken oder Entzündungen entstehen.

  • Wann sollte man unbedingt zum Arzt gehen?
  • Einige Warnsignale sollten nicht ignoriert werden:
  • Plötzlicher, heftiger Schmerz im rechten Oberbauch
  • Fieber, Schüttelfrost oder Gelbfärbung der Haut
  • Anhaltende Übelkeit, Erbrechen oder ständiger Druck im Bauch

Diese Symptome können auf eine Gallenblasenentzündung oder eine Blockade der Gallengänge hindeuten – und erfordern rasches Handeln.

Fazit: Die Galle meldet sich oft laut – aber nicht immer sofort

Gallenblasenprobleme können sich schleichend oder plötzlich bemerkbar machen. Schmerzen im rechten Oberbauch, Fettunverträglichkeit, Völlegefühl und Gallenkoliken gehören zu den häufigsten Anzeichen. Wer diese Symptome erkennt und ernst nimmt, kann frühzeitig gegensteuern – sei es durch Ernährungsumstellung, medikamentöse Behandlung oder bei Bedarf durch eine Operation.

Je früher die Ursache erkannt wird, desto leichter lassen sich Beschwerden lindern und schwerwiegende Komplikationen vermeiden.

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