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Wenn das Herz aus dem Takt gerät
Der trifaszikuläre Block ist die schwerwiegendste Form der Schenkelblockaden, da hier alle drei Hauptleitungsbahnen des Erregungsleitungssystems betroffen sind. Das bedeutet, dass die elektrische Erregung aus den Vorhöfen nur noch verzögert oder gar nicht mehr in die Herzkammern weitergeleitet wird. Diese Störung kann zu einer drastischen Verlangsamung der Herzfrequenz führen und im schlimmsten Fall in einen vollständigen AV-Block übergehen.

Das elektrische System des Herzens spielt eine entscheidende Rolle bei der Steuerung des Herzschlags. Die Erregung beginnt im Sinusknoten, dem natürlichen Taktgeber des Herzens, und gelangt über den AV-Knoten zum His-Bündel, das sich in drei Hauptleitungsbahnen aufteilt: den rechten Schenkel sowie die beiden linken Faszikeläste. Beim trifaszikulären Block sind all diese Bahnen in ihrer Funktion beeinträchtigt, was zu einer stark gestörten Erregungsleitung führt.

Gefährliche Symptome – Ein Warnzeichen für einen Herzstillstand

Da die elektrische Erregung des Herzens beim trifaszikulären Block nur noch teilweise oder gar nicht mehr weitergeleitet wird, schlägt das Herz oft sehr langsam. Diese extreme Bradykardie führt zu einer unzureichenden Durchblutung des Körpers, was eine Vielzahl an Beschwerden auslösen kann.

Schwindel und Ohnmachtsanfälle gehören zu den häufigsten Symptomen dieser schweren Leitungsstörung. Durch die verminderte Herzfrequenz wird das Gehirn zeitweise nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt, was zu plötzlichen Bewusstseinsverlusten führen kann. Solche Anfälle sind besonders gefährlich, da sie ohne Vorwarnung auftreten und in riskanten Situationen, wie beim Autofahren oder Treppensteigen, zu schweren Verletzungen führen können.

Eine anhaltende Müdigkeit ist ein weiteres typisches Anzeichen für einen trifaszikulären Block. Betroffene fühlen sich oft erschöpft und haben Schwierigkeiten, alltägliche Aktivitäten zu bewältigen. Die Ursache hierfür liegt in der verringerten Herzleistung, die dazu führt, dass der Körper nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird.

Kurzatmigkeit kann auftreten, insbesondere bei körperlicher Belastung. Das Herz kann nicht mehr effizient pumpen, sodass der Körper mit Sauerstoff unterversorgt bleibt. Dadurch geraten Patienten schneller außer Atem und können bereits bei geringer Anstrengung das Gefühl haben, nicht genug Luft zu bekommen.

Brustschmerzen sind ein weiteres mögliches Symptom und können darauf hindeuten, dass das Herzmuskelgewebe unter der unzureichenden Durchblutung leidet. Besonders gefährlich wird es, wenn diese Schmerzen plötzlich und in Kombination mit anderen Beschwerden auftreten. In solchen Fällen kann es sich um ein Zeichen für einen drohenden Herzstillstand handeln, weshalb eine sofortige medizinische Abklärung erforderlich ist.

Schnelle Diagnose – Das EKG als wichtigste Untersuchung

Die Diagnose eines trifaszikulären Blocks erfolgt in der Regel über ein Elektrokardiogramm (EKG). Dabei lassen sich charakteristische Veränderungen erkennen, die auf eine gestörte Erregungsleitung in den Hauptleitungsbahnen des Herzens hindeuten.

Ein Ruhe-EKG kann bereits deutliche Hinweise auf einen bestehenden trifaszikulären Block liefern. Falls die Symptome nur zeitweise auftreten, kann ein Langzeit-EKG über 24 oder 48 Stunden erforderlich sein, um intermittierende Blockaden festzustellen.

Zusätzlich können eine Echokardiographie oder eine Herz-MRT durchgeführt werden, um strukturelle Ursachen der Leitungsstörung zu identifizieren. Diese Untersuchungen helfen dabei, mögliche Grunderkrankungen wie eine koronare Herzkrankheit oder eine Herzinsuffizienz auszuschließen.

Schnelle Therapie – Wann ein Herzschrittmacher notwendig ist

Ein trifaszikulärer Block stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Herzfunktion dar, da er das Risiko für einen vollständigen AV-Block erheblich erhöht. In vielen Fällen entwickelt sich die Blockade schleichend, sodass die Symptome zunächst mild sind, bevor es zu kritischen Ereignissen kommt. Da ein plötzlicher Übergang in einen totalen AV-Block jederzeit möglich ist, ist eine frühzeitige Intervention essenziell.

Die Implantation eines permanenten Herzschrittmachers wird empfohlen, sobald sich im EKG Anzeichen für eine drohende komplette Blockade zeigen. Eine verzögerte Behandlung kann dazu führen, dass das Herz für einige Sekunden oder länger nicht schlägt, was zu plötzlichen Ohnmachtsanfällen oder sogar einem kurzzeitigen Herzstillstand führen kann. Ein Schrittmacher übernimmt die Funktion der beeinträchtigten Erregungsleitung, indem er gezielte elektrische Impulse an das Herz sendet. Dadurch wird sichergestellt, dass das Herz in einem stabilen und ausreichenden Rhythmus schlägt und die Organe des Körpers durchgehend mit Sauerstoff versorgt werden.

Ein Herzschrittmacher ist ein kleines elektronisches Gerät, das unterhalb des Schlüsselbeins in einer kleinen Hauttasche eingesetzt wird. Von dort aus werden dünne Elektroden durch eine Vene in das Herz geführt und in den Bereichen platziert, die für die elektrische Erregung verantwortlich sind. Diese Elektroden registrieren kontinuierlich die natürliche Aktivität des Herzens und senden nur dann elektrische Impulse aus, wenn die eigene Erregungsleitung aussetzt oder zu langsam arbeitet.

Die Implantation eines Herzschrittmachers ist ein vergleichsweise kleiner chirurgischer Eingriff, der unter örtlicher Betäubung durchgeführt wird. Der Patient bleibt während der Prozedur wach, erhält jedoch eine leichte Beruhigungsspritze, um die Behandlung angenehmer zu gestalten.

Nach der Implantation müssen regelmäßige Kontrolluntersuchungen durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass das Gerät einwandfrei funktioniert. Bei diesen Terminen wird überprüft, ob der Schrittmacher die richtige Impulsrate liefert und ob die Batterie noch ausreichend Kapazität hat.

Fazit

Ein trifaszikulärer Block ist eine ernsthafte Erregungsleitungsstörung des Herzens, die unbehandelt zu einem vollständigen AV-Block führen kann. Die frühzeitige Diagnose durch ein EKG ist entscheidend, um eine Verschlechterung der Erregungsleitung zu erkennen. Sobald sich Hinweise auf eine drohende totale Blockade zeigen, wird in der Regel ein permanenter Herzschrittmacher implantiert, um einen stabilen Herzrhythmus zu gewährleisten.

Mit der richtigen Therapie und einer regelmäßigen medizinischen Überwachung können Patienten mit einem trifaszikulären Block ein weitgehend normales Leben führen. Eine Schrittmacher-Implantation bietet nicht nur Schutz vor einem Herzstillstand, sondern verbessert auch die körperliche Leistungsfähigkeit und das allgemeine Wohlbefinden.

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