Nach einer Herzablation oder sogenannten Verödung fragen sich viele Betroffene, wie lange sie im Alltag tatsächlich ausfallen. Die meisten spüren schon kurz nach dem Eingriff eine deutliche Erleichterung, doch das Herz und der Körper brauchen etwas Zeit, um sich zu stabilisieren. Wie lange du krankgeschrieben wirst, hängt von mehreren Faktoren ab – etwa vom Eingriff selbst, deinem Beruf und davon, wie dein Körper auf die Behandlung reagiert.

Warum überhaupt eine Krankschreibung?
Die Verödung (Ablation) ist ein minimalinvasiver Eingriff am Herzen, bei dem gezielt jene Bereiche des Herzmuskels verödet werden, die fehlerhafte elektrische Impulse verursachen. Auch wenn die Behandlung meist komplikationslos verläuft, bedeutet sie für den Körper dennoch eine Belastung. Nach der Ablation ist die Einstichstelle in der Leiste noch empfindlich, der Kreislauf kann vorübergehend instabil sein, und das Herz muss sich an seinen neuen, stabilen Rhythmus gewöhnen. Eine Krankschreibung gibt dem Körper die nötige Zeit zur Erholung und verhindert, dass du zu früh wieder unter Druck gerätst – körperlich oder psychisch.
Wie lange bin ich in der Regel krankgeschrieben?
Die Dauer der Krankschreibung hängt von der Art der Ablation, vom Verlauf des Eingriffs und von deinem Beruf ab. Bei unkomplizierten Ablationen, etwa bei AVNRT oder AV-Reentry-Tachykardien, beträgt die Krankschreibung in der Regel etwa 5 bis 7 Tage. Viele können bereits nach einer Woche wieder in den Alltag zurückkehren – insbesondere, wenn sie im Büro oder in einem sitzenden Beruf arbeiten.
Wer dagegen körperlich anstrengende Arbeit verrichtet, zum Beispiel im Handwerk, in der Pflege oder im Einzelhandel, sollte länger pausieren – meist 10 bis 14 Tage. Hier ist es wichtig, die Leiste zu schonen, da die Katheter über diese Vene eingeführt wurden. Zu frühe Belastung kann Blutergüsse oder Nachblutungen verursachen. Auch bei Menschen mit Vorerkrankungen, Herzschwäche oder Komplikationen im Verlauf wird die Krankschreibung individuell verlängert.
Wie verläuft die Genesung in den ersten Tagen?
In den ersten Tagen nach der Ablation stehen Ruhe und Beobachtung im Vordergrund. Leichte Bewegung, kleine Spaziergänge und normales Alltagsverhalten sind erlaubt, aber schweres Heben, Sport und langes Stehen sollten vermieden werden. Viele spüren in dieser Zeit gelegentlich noch ein leichtes Herzstolpern – das ist normal und kein Zeichen für einen Misserfolg. Das Herz muss sich nach der Behandlung „neu einpendeln“. Diese Anpassungsphase kann wenige Tage, manchmal auch zwei bis drei Wochen dauern.
In dieser Zeit ist es wichtig, auf den eigenen Körper zu hören. Müdigkeit, Schwindel oder Druckgefühl in der Brust sind häufig Ausdruck von Erholung, nicht von Krankheit. Nur wenn starke Schmerzen, erneutes Herzrasen oder Atemnot auftreten, sollte sofort ein Arzt informiert werden.
Wann darf ich wieder arbeiten?
Bei den meisten Menschen ist die Arbeitsfähigkeit nach ein bis zwei Wochen wieder vollständig hergestellt. Ärztinnen und Ärzte empfehlen oft, den Wiedereinstieg etwas gestaffelt zu gestalten: zuerst mit leichten Tätigkeiten, danach mit voller Belastung. Wer sich in einem stressigen oder körperlich fordernden Beruf befindet, kann gemeinsam mit dem Kardiologen über eine stufenweise Rückkehr sprechen.
Nach komplexeren Ablationen – etwa bei Vorhofflimmern oder ventrikulären Tachykardien – wird meist eine etwas längere Krankschreibung von zwei bis vier Wochen angesetzt. Das hängt auch davon ab, ob Medikamente wie Blutverdünner neu eingestellt werden müssen oder ob eine Nachbeobachtung im Krankenhaus erforderlich ist.
Wann darf ich wieder Sport treiben?
Sportliche Aktivität sollte erst nach Rücksprache mit dem Arzt wieder aufgenommen werden. Leichte Bewegung ist schon nach wenigen Tagen möglich, intensives Training oder Ausdauersport jedoch erst nach rund zwei bis drei Wochen. Wer im Alltag viel körperlich arbeitet, sollte diese Zeit wie eine Schonfrist betrachten – damit sich das Herz dauerhaft erholen kann und die Behandlung langfristig erfolgreich bleibt.
Fazit: Kurze Pause für eine langfristige Ruhe im Herzen
Nach einer Herzablation sind die meisten Menschen nur ein bis zwei Wochen krankgeschrieben. Der Eingriff gilt als schonend, aber der Körper braucht Zeit, um in den neuen Rhythmus zu finden. Diese kurze Phase der Erholung ist entscheidend, damit das Herz dauerhaft stabil bleibt. Wer sie nutzt, gibt sich selbst die beste Chance auf ein beschwerdefreies Leben – mit einem Herz, das wieder im richtigen Takt schlägt.