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Ozempic (Semaglutid)

Schwere Nebenwirkung bei Medikamenten mit Semaglutid
Die steigende Verwendung von Medikamenten wie Ozempic (Semaglutid) zur Behandlung von Typ-2-Diabetes ist zweifellos ein wichtiger Fortschritt in der medizinischen Versorgung. Diese Medikamente haben sich als äußerst wirksam bei der Senkung des Blutzuckerspiegels und der Förderung der Gewichtsabnahme erwiesen. Millionen von Menschen weltweit profitieren von den Vorteilen dieser Medikamente.

Allerdings hat die zunehmende Verwendung von Ozempic auch zu einem Anstieg der Berichte über die Erfahrungen der Patienten und mögliche Nebenwirkungen geführt. Es gibt einige schwerwiegende Risiken und Nebenwirkungen, die bei der Anwendung dieses Medikaments in Betracht gezogen werden müssen.

Ozempic ist ein Medikament, das zur Behandlung von Typ-2-Diabetes verwendet wird. Es gehört zur Klasse der Glucagon-like Peptide-1 (GLP-1) Rezeptoragonisten und wirkt, indem es die Freisetzung von Insulin stimuliert, die Magenentleerung verlangsamt und so dazu beiträgt, den Blutzuckerspiegel zu senken.

Ozempic (Semaglutid) hat eine Reihe von Nebenwirkungen

Magen-Darm-Probleme

Eine der häufigsten Nebenwirkungen von (Semaglutid) sind Magen-Darm-Probleme. Dazu gehören Übelkeit, Durchfall und Erbrechen. Diese Nebenwirkungen sind in der Regel mild (laut dem Hersteller Novo Nordisk Pharma) und vorübergehend und treten häufiger auf, wenn die Behandlung begonnen wird. Sie können sich im Laufe der Zeit verbessern, wenn der Körper sich an das Medikament gewöhnt.

Unangenehmes Aufstoßen

Unangenehmes Aufstoßen, das nach faulen Eiern schmeckt, ist zwar nicht offiziell als Nebenwirkung von Ozempic aufgeführt, wird aber von vielen Patienten berichtet und auch als sehr belastend beschrieben. Dieses unangenehme Aufstoßen wird durch übermäßige Gasbildung im Magen-Darm-Trakt verursacht, die durch die Wirkung von Ozempic (Semaglutid) auf die verzögerte Magenentleerung und die Darmfunktion hervorgerufen wird.

Übelkeit als Nebenwirkung von Ozempic: Dauer und Umgangsempfehlungen

Die Dauer der Übelkeit als Nebenwirkung von Ozempic kann von Person zu Person unterschiedlich sein. Bei manchen Menschen kann die Übelkeit in den ersten Tagen oder Wochen nach Beginn der Einnahme auftreten und dann allmählich nachlassen. Bei anderen kann die Übelkeit jedoch anhalten oder sich sogar verschlimmern, insbesondere wenn höhere Dosen des Arzneimittels eingenommen werden.

In einigen Fällen kann es notwendig sein, die Behandlung anzupassen oder alternative Medikamente in Betracht zu ziehen, ohne die unangenehmen Nebenwirkungen ertragen zu müssen. Besprechen Sie dies gegebenenfalls mit Ihrem Arzt.

Wie lange hält die Übelkeit an?

Die Erfahrung von Übelkeit nach der Einnahme von Ozempic kann von Person zu Person unterschiedlich sein. Einige Patienten berichten von leichter Übelkeit, die nur kurz nach der Einnahme auftritt, während andere über länger anhaltende Symptome klagen. Im Allgemeinen kann die Übelkeit bei der Einnahme von Ozempic in den ersten Wochen der Behandlung am stärksten sein und mit der Zeit nachlassen, da sich der Körper an das Medikament gewöhnt.

Tipps gegen Übelkeit

  • Erhöhen Sie die Dosis langsam

    Ärztinnen und Ärzte empfehlen oft, mit einer niedrigeren Dosis zu beginnen und diese dann langsam zu erhöhen. Dies kann dem Körper helfen, sich an das Medikament zu gewöhnen und die Wahrscheinlichkeit von Übelkeit zu verringern.

  • Einnahme nach dem Essen

    Es kann hilfreich sein, Ozempic nach einer Mahlzeit einzunehmen, um Magenbeschwerden zu minimieren.

  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr

    Trinken Sie viel Wasser, um Dehydrierung zu vermeiden, die durch Übelkeit verschlimmert werden kann.

  • Leichte Mahlzeiten: 

    Leichte, fettarme Mahlzeiten sind leichter verdaulich und können Übelkeit reduzieren.

  • Vermeiden Sie auslösende Nahrungsmittel: 

    Einige Nahrungsmittel und Getränke können die Übelkeit verstärken. Es kann hilfreich sein, herauszufinden, welche Lebensmittel dies bei Ihnen sind und diese zu vermeiden.

Appetitlosigkeit

Ozempic kann auch zu Appetitlosigkeit führen, was zu Gewichtsverlust führen kann. Obwohl dies für einige Menschen mit Typ-2-Diabetes, die oft mit Übergewicht zu kämpfen haben, als Vorteil angesehen werden kann, sollte ein unerwarte7erter, signifikanter Gewichtsverlust immer mit dem Arzt besprochen werden.

Kopfschmerzen, Müdigkeit und Schwindel 

Einige Menschen, die Ozempic (Semaglutid) einnehmen, können auch über Kopfschmerzen, Müdigkeit und Schwindel berichten. Auch diese Nebenwirkungen sind in der Regel mild und gehen mit der Zeit zurück, können aber den Alltag beeinträchtigen, insbesondere wenn sie schwerwiegend oder anhaltend sind.

Depression und Selbstmordgedanken

Bis März 2023 gingen bei der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA rund 60 Berichte über Depressionen, Selbstmordgedanken oder Selbstmordversuche im Zusammenhang mit Ozempic und Wegovy ein.

Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat bereits 150 solcher Berichte von Patienten erhalten, die Wegovy, Ozempic oder das ältere Medikament Saxenda einnehmen. Die EMA untersucht, ob diese Medikamente tatsächlich solche Gedanken auslösen oder verstärken können.

Abbildung 1: Mögliche Nebenwirkungen von Ozempic

Schwere mögliche Nebenwirkungen und Risiken

Mit der steigenden Verwendung von Medikamenten wie Ozempic (Semaglutid) zur Behandlung von Typ-2-Diabetes sind auch die Berichte über die Erfahrungen der Patienten und mögliche Nebenwirkungen gestiegen. Obwohl Ozempic vielen Menschen geholfen hat, ihren Blutzuckerspiegel zu kontrollieren und Gewicht zu verlieren, gibt es einige schwerwiegende Risiken, die bei der Anwendung berücksichtigt werden müssen.

Gallensteinbildung und Pankreatitis: Seltene, aber ernsthafte Risiken

Die Anwendung von Ozempic kann das Risiko der Bildung von Gallensteinen erhöhen. Dies ist auf die Wirkung von Semaglutid auf die Gallenblase zurückzuführen, die die Entleerung von Gallenflüssigkeit beeinflussen kann. Gallensteine können zu schmerzhaften Komplikationen führen und in einigen Fällen eine Operation erfordern.

Ein noch selteneres, aber ernstes Risiko ist die Entwicklung einer Pankreatitis, einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse. Diese Erkrankung kann äußerst schmerzhaft sein und erfordert in der Regel eine sofortige medizinische Behandlung. Die genauen Gründe für das erhöhte Risiko der Pankreatitis bei der Anwendung von Ozempic sind noch nicht vollständig verstanden, aber es ist wichtig, auf mögliche Symptome wie starke Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen zu achten.

Nierenprobleme und Dehydration: Eine potenzielle Gefahr

Ein weiterer wichtiger Grund zur Vorsicht bei der Einnahme von Ozempic ist die Möglichkeit von Nierenproblemen. Dehydration, die durch häufiges Erbrechen oder anhaltende Übelkeit verursacht wird, kann die Nierenfunktion beeinträchtigen. Die Nieren sind für die Ausscheidung von Abfallstoffen aus dem Körper verantwortlich, und eine eingeschränkte Funktion kann zu einer Ansammlung von schädlichen Substanzen führen.

Glücklicherweise sind solche schwerwiegenden Nebenwirkungen von Ozempic selten, aber sie sind dennoch vorhanden. Besonders Menschen mit einer Vorgeschichte von Nierenproblemen oder einem erhöhten Risiko für Nierenerkrankungen sollten dies mit ihrem Arzt besprechen, bevor sie Ozempic einnehmen.

Krebsrisiko und diabetische Retinopathie: Auf dem Prüfstand

Die langfristige Anwendung von GLP-1-Agonisten wie Ozempic hat auch Diskussionen über das Krebsrisiko aufgeworfen. Insbesondere wurde über ein erhöhtes Risiko für Schilddrüsenkrebs berichtet. Dies ist jedoch ein kontroverses Thema, und weitere Forschung ist erforderlich, um eine klare Verbindung herzustellen.

Lesen Sie mehr:
Verursacht Ozempic (Semaglutid) Krebs?

Ein weiterer Aspekt, der bei der Anwendung von Ozempic berücksichtigt werden sollte, ist die Möglichkeit einer Verschlechterung der diabetischen Retinopathie, einer Augenerkrankung, die bei Menschen mit Diabetes auftreten kann.

Lesen Sie mehr:
Schädigt Ozempic (Semaglutid) die Augen?

Wie häufig treten die oben beschriebenen unerwünschten Wirkungen auf?

Magen-Darm-Beschwerden, einschließlich Übelkeit, Durchfall und Erbrechen, sind einige der häufigsten Nebenwirkungen. In klinischen Studien berichteten etwa 20% der Menschen, die Ozempic (Semaglutid) einnahmen, von Übelkeit, und etwa 10-15% berichteten von Durchfall und Erbrechen.

Die Häufigkeit der anderen Nebenwirkungen kann variieren. Zum Beispiel wurde berichtet, dass ungefähr 7% der Menschen, die Ozempic einnehmen, Kopfschmerzen erleben, und ungefähr 5% berichten von Müdigkeit.

Schwerwiegende Nebenwirkungen wie Pankreatitis sind seltener, können aber auftreten. In klinischen Studien wurde bei weniger als 1% der Menschen, die Ozempic (Semaglutid) einnahmen, Pankreatitis festgestellt.

Quellen, Leitinien & Studien

Zur Indikation: Diabetes Typ 2

  • SUSTAIN-Studien
    Eine Reihe von globalen klinischen Studien, bekannt als die SUSTAIN-Studien (Semaglutide Unabated Sustainability in Treatment of Type 2 Diabetes), wurden durchgeführt, um die Wirksamkeit und Sicherheit von Ozempic zu bewerten. Diese Studien haben gezeigt, dass Ozempic den Blutzuckerspiegel wirksam senken und zur Gewichtsabnahme beitragen kann.
    • Marso SP et al. N Engl J Med 2016 Sept 16; DOI: 10.1056/NEJMoa1607141 
    • Launch-Fachpressekonferenz „Blutzucker, Gewicht und Herz: Typ-2-Diabetes mit Ozempic® umfassend therapieren“, Dresden, 31. Januar 2020; Veranstalter: Novo Nordisk Pharma GmbH
  • PIONEER-Studien
    Diese Studien bewerteten die oral verabreichte Form von Semaglutid, die ebenfalls eine wirksame Senkung des Blutzuckerspiegels und Gewichtsabnahme zeigte.
    • Velazquez, E.J., et al. (PIONEER-HF = ComParison Of Sacubitril/valsartaN versus Enalapril on Effect on ntpRo-bnp in patients stabilized from an acute Heart Failure episode): N. Engl. J. Med. 2019, 380, 539
  • SUSTAIN 6 und PIONEER 6-Studien
    Diese Studien untersuchten das kardiovaskuläre Risikoprofil von Ozempic und fanden heraus, dass es das Risiko für Herz-Kreislauf-Ereignisse bei Patienten mit Typ-2-Diabetes reduzieren kann.
    • SUSTAIN 6. Präsentation auf dem 52. Annual Meeting der European Association for the Study of Diabetes (EASD) am 16.09.2016 in MüncheN
    • Husain M et al., NEJM 2019; DOI: 10.1056/NEJMoa1901118
  • 2019 ESC Guidelines on diabetes, pre-diabetes, and cardiovascular diseases developed in collaboration with the EASD: The Task Force for diabetes, pre-diabetes, and cardiovascular diseases of the European Society of Cardiology (ESC) and the European Association for the Study of Diabetes (EASD) (Stand: 07.01.2020), unter: academic.oup.com
  • Adipositas
    WHO European Regional Obesity Report 2022, WHO, https://apps.who.int, Abruf 25.Junie 2023, https://apps.who.int/iris/handle/10665/353747

Zur Indikation: Adipositas

  • Schienkiewitz A et al. (2022): Übergewicht und Adipositas bei Erwachsenen in Deutschland -Ergebnisse der Studie GEDA 2019/2020-EHIS. Journal of Health Monitoring. DOI: 10.25646/10292.
  • Schienkiewitz A et al. (2022): Übergewicht und Adipositas im Kindes- und Jugendalter in Deutschland – Querschnittergebnisse aus KiGGS Welle 2 und Trends. Journal of Health Monitoring. DOI 10.17886/RKI-GBE-2018-005.2.
  • Weghuber D et al. (2022): Once-Weekly Semaglutide in Adolescents with Obesity. NEJM. DOI: 10.1056/NEJMoa2208601.
  • Novo Nordisk (24.12.2022): FDA approves once-weekly Wegovy® injection for the treatment of obesity in teens aged 12 years and older. Pressemitteilung.
  • Jastreboff AM et al. (2022): Tirzepatide Once Weekly for the Treatment of Obesity. NEJM. DOI: 10.1056/NEJMoa2206038.
  • Eli Lilly and Company (06.10.2022): Lilly receives U.S. FDA Fast Track designation for tirzepatide for the treatment of adults with obesity, or overweight with weight-related comorbidities. Pressemitteilung.

 

 
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