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Die Behandlung von Patienten mit EGFR-mutiertem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) mit Osimertinib (Tagrisso) steht im Mittelpunkt vieler aktueller klinischer Diskussionen unter Ärzten. Diese Behandlungsform, die sich durch eine zielgerichtete Wirksamkeit auszeichnet, hat in der medizinischen Gemeinschaft sowohl Optimismus als auch Herausforderungen hervorgerufen.

Die Rolle von EGFR-TKI in der Krebstherapie

Die Behandlung von EGFR-mutiertem NSCLC mit Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKI) hat die Onkologie revolutioniert, indem spezifische Mutationen im EGFR-Gen, die das Tumorwachstum fördern, gezielt angegangen werden. Tagrisso (Osimertinib), ein Vertreter der dritten Generation dieser Wirkstoffklasse, erregte besondere Aufmerksamkeit aufgrund seiner Fähigkeit, die T790M-Mutation zu überwinden, die eine häufige Ursache für Resistenzen gegenüber früheren Generationen von EGFR-TKI ist.

EGFR-mutiertem NSCLC mit Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKI)
EGFR-mutierter nicht-kleinzelliger Lungenkrebs (NSCLC) bezeichnet eine Untergruppe von Lungenkrebs, die durch genetische Mutationen im epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptor (EGFR) gekennzeichnet ist. EGFR ist ein Protein auf der Zelloberfläche, das an normalen Zellprozessen wie Wachstum und Teilung beteiligt ist. Bei einigen NSCLC-Patienten führen Mutationen im EGFR-Gen dazu, dass das Protein überaktiv wird, was zu unkontrolliertem Zellwachstum und der Entstehung von Krebs führt. Patienten mit EGFR-mutiertem NSCLC können von zielgerichteten Therapien profitieren, die spezifisch auf die EGFR-Mutation abzielen und das Tumorwachstum hemmen.

Herausforderung Resistenzentwicklung

Ein wichtiges Thema, das Ärzte bei der Behandlung mit Tagrisso (Osimertinib) beschäftigt, ist die Entwicklung von Resistenzen. Wie bei vielen Krebstherapien können Tumorzellen im Laufe der Zeit Resistenzen gegen die Behandlung entwickeln, wodurch die Wirksamkeit von Osimertinib abnimmt. Diese Resistenzmechanismen sind ein zentraler Forschungsschwerpunkt, denn sie unterstreichen die Notwendigkeit, neue Strategien und Therapien zu entwickeln, die die Wirksamkeit der Behandlung verlängern können.

EGFR-TKI der zweiten Generation

Die zweite Generation der EGFR-TKI, zu der Medikamente wie Gilotrif (Afatinib) und Vizimpro (Dacomitinib) gehören, wurde entwickelt, um einige der Einschränkungen früherer Therapien zu überwinden. Diese Medikamente binden irreversibel an die EGFR-Tyrosinkinase-Domäne und zeigen in klinischen Studien ein verbessertes progressionsfreies Überleben (PFS) im Vergleich zur Standard-Chemotherapie, insbesondere bei Patienten mit spezifischen EGFR-Mutationen wie Exon-19-Deletionen. Diese Entwicklung zeigt die anhaltenden Bemühungen, NSCLC-Patienten wirksamere und zielgerichtetere Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen.

Für Patienten mit EGFR-mutiertem NSCLC bietet die Therapie mit Osimertinib Hoffnung auf eine wirksame Behandlung.
Trotz der Fortschritte mit Osimertinib und anderen EGFR-TKI bleibt die Resistenzentwicklung eine große Herausforderung. Die Forschung konzentriert sich daher auf die Identifizierung neuer Therapieansätze und die Entwicklung von Kombinationstherapien, die das Potenzial haben, die Behandlungsergebnisse für Patienten mit EGFR-mutiertem NSCLC weiter zu verbessern.

Quellen, Leitinien & Studien
  • Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Osimertinib (NSCLC, adjuvant) – Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V. Dossierbewertung; Auftrag A21-86. 22.09.2023. (IQWiG-Berichte; Band 1207).
    Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie: Hashimoto-Thyreoiditis - Ratgeber, unter: www.endokrinologie.net (Abrufdatum am 10.08.2023)
  • Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Osimertinib (nicht kleinzelliges Lungenkarzinom) – Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V. Dossierbewertung; Auftrag A18-45. 11.10.2018. (IQWiG-Berichte; Band 674).
  • Gefahrstoffrechtliche Kennzeichnung Arzneistoffe Tumortherapie, BGW
  • Marcel Günther, Michael Juchum, Gerhard Kelter, Heiner Fiebig, Stefan Laufer: Lungenkrebs: EGFR-Inhibitoren mit hoher Wirksamkeit gegen die therapieresistente L858R/T790M/C797S-Mutante.. In: Angewandte Chemie. 128, 2016, S. 11050, doi:10.1002/ange.201603736.
  • D. Ayeni, K. Politi, S. B. Goldberg: Emerging Agents and New Mutations in EGFR-Mutant Lung Cancer. In: Clinical Cancer Research. Band 21, Nummer 17, September 2015, S. 3818–3820, doi:10.1158/1078-0432.CCR-15-1211, PMID 26169963, PMC 4720502 (freier Volltext).
  • Tagrisso: Procedural steps taken and scientific information after the authorisation, Europäische Arzneimittelagentur (Abrufdatum am 21.09.2023).
  • AZD9291 Versus Gefitinib or Erlotinib in Patients With Locally Advanced or Metastatic Non-small Cell Lung Cancer (FLAURA), ClinicalTrials.gov, U.S. National Library of Medicine, Letztes Update am 24. Januar 2019. (Abrufdatum am 21.09.2023).
  • Jean-Charles Soria, Yuichiro Ohe u. a.: Osimertinib in Untreated-Mutated Advanced Non–Small-Cell Lung Cancer. In: The New England Journal of Medicine. 378, 2018, S. 113 ff, doi:10.1056/NEJMoa1713137.
  • TAGRISSO® (Osimertinib) zeigt signifikante Überlegenheit gegenüber Standardchemotherapie bei nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom mit EGFR T790M-Mutation, oncotrends. (Abrufdatum am 21.09.2023).
  • TAGRISSO – Procedural steps taken and scientific information after the authorisation, EMA.

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