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Sterben an Lungenkrebs ist kein schönes Thema, aber wir müssen uns natürlich damit beschäftigen. Es gibt keinen Grund, dieses Thema aus Scham zu meiden oder es zu stigmatisieren. 
Jeder stirbt irgendwann, nur hier wissen wir ab einem bestimmten Punkt ungefähr wann und wahrscheinlich auch wie. 
Wir können diesen Prozess sogar bis zu einem gewissen Grad beeinflussen, also alles Gründe, sich mit diesem Thema zu beschäftigen.

Lungenkrebs ist weltweit eine der häufigsten und tödlichsten Krebsarten. Der Tod durch Lungenkrebs ist häufig das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels verschiedener Faktoren, die sowohl mit den direkten Auswirkungen des Tumors auf die Lunge als auch mit den sekundären Auswirkungen der Krankheit auf den gesamten Körper zusammenhängen. 

Das Fortschreiten der Krankheit

Lungenkrebs beginnt damit, dass sich Zellen in der Lunge unkontrolliert teilen und einen Tumor bilden. Mit der Zeit kann der Tumor wachsen und benachbarte Gewebe und Organe in Mitleidenschaft ziehen. Die primären Funktionen der Lunge, wie der Gasaustausch, werden gestört, was zu Atemnot und einer verminderten Sauerstoffversorgung des Körpers führt.

Metastasierung

Ein wesentliches Merkmal von Krebs, auch von Lungenkrebs, ist die Fähigkeit zur Metastasierung. Das bedeutet, dass sich Krebszellen von ihrem ursprünglichen Entstehungsort lösen, durch den Körper wandern und in anderen Organen neue Tumoren bilden können. Häufige Metastasen bei Lungenkrebs sind das Gehirn, die Leber, die Knochen und die Nebennieren. Diese Tochtergeschwülste können lebenswichtige Körperfunktionen beeinträchtigen und zu multiplem Organversagen führen.

Komplikationen

Die direkten und indirekten Auswirkungen von Lungenkrebs können zu einer Vielzahl von Komplikationen führen, die letztendlich tödlich sein können. Einige dieser Komplikationen sind

  • Atemversagen

    Die Hauptfunktion der Lunge wird durch den Tumor so stark beeinträchtigt, dass der Körper nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird.

    Infektionen

    Patientinnen und Patienten mit Lungenkrebs haben ein erhöhtes Risiko für Lungenentzündungen und andere Infektionen, da das Immunsystem geschwächt ist.

  • Pleuraerguss

    Ansammlung von Flüssigkeit im Rippenfell (Pleura), das die Lunge umgibt, was zu weiteren Atemproblemen führen kann.

  • Blutung

    Tumore können Blutgefäße schädigen, was zu inneren Blutungen führen kann.

Rolle der Behandlung von Lungenkrebs bei den Schäden

Die Behandlung von Lungenkrebs, einschließlich Chemotherapie, Immuntherapie und Chirurgie, spielt eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung der Krankheit. Diese Therapien zielen darauf ab, das Wachstum und die Ausbreitung des Krebses zu kontrollieren oder einzudämmen. Allerdings können diese Therapien selbst den Körper schädigen, was sorgfältig gegen den möglichen Nutzen abgewogen werden muss.

Chemo- und Immuntherapie

Bei der Chemotherapie werden starke Medikamente eingesetzt, um Krebszellen abzutöten oder ihr Wachstum zu hemmen. Diese Medikamente können jedoch auch gesunde Zellen schädigen, insbesondere solche, die sich schnell teilen, wie Blutzellen, Zellen im Mund, im Verdauungstrakt und Haarfollikel. Dies kann zu einer Reihe von Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen, Haarausfall, erhöhter Infektionsanfälligkeit und Müdigkeit führen.

Immuntherapien stärken das körpereigene Immunsystem, damit es die Krebszellen wirksamer bekämpfen kann. Obwohl diese Behandlungen oft besser verträglich sind als Chemotherapien, können sie schwerwiegende Nebenwirkungen haben, indem sie eine überschießende Immunreaktion auslösen, die gesundes Gewebe angreifen kann. Dies kann zu Entzündungen in verschiedenen Teilen des Körpers führen, einschließlich der Lunge, des Darms und der Leber.

Chirurgische Eingriffe

Bei einer Operation wird der Tumor oder ein Teil der Lunge entfernt, um die Ausbreitung des Krebses zu verhindern oder einzudämmen. Eine Operation kann heilend wirken, ist aber auch mit Risiken und Komplikationen verbunden. Dazu gehören postoperative Infektionen, Komplikationen durch die Narkose und langfristige Beeinträchtigungen der Lungenfunktion, insbesondere wenn ein großer Teil der Lunge entfernt werden muss.

Abwägung der Behandlungsmöglichkeiten

Die Entscheidung für eine bestimmte Behandlung hängt von vielen Faktoren ab, unter anderem vom Stadium des Lungenkrebses, vom allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten und von den möglichen Risiken und Vorteilen der Behandlung. Während diese Therapien das Leben verlängern und die Lebensqualität verbessern können, ist es wichtig, die möglichen Schäden und Nebenwirkungen zu berücksichtigen. Eine sorgfältige Überwachung durch das medizinische Team ist unerlässlich, um die Behandlungspläne individuell anzupassen und die bestmögliche Versorgung zu gewährleisten.

Palliative Betreuung

In fortgeschrittenen Stadien von Lungenkrebs, wenn die kurativen Behandlungsmöglichkeiten begrenzt sind oder nicht mehr wirksam erscheinen, gewinnt die Palliativmedizin an Bedeutung. Hauptziel der Palliativmedizin ist es, die Lebensqualität der Patienten und ihrer Familien zu verbessern, indem die Symptome der Erkrankung und die Nebenwirkungen der Behandlung so weit wie möglich gelindert werden. Die Palliativversorgung bei Lungenkrebs ist ein ganzheitlicher Ansatz, der die physischen, psychischen, sozialen und spirituellen Bedürfnisse berücksichtigt:

Schmerzbehandlung

Schmerzen sind ein häufiges Symptom bei Lungenkrebspatienten, sei es durch den Tumor selbst oder als Folge der Behandlung. Eine effektive Schmerzkontrolle kann durch Medikamente, darunter Opioide und nicht-opioide Analgetika, sowie durch andere Methoden wie Nervenblockaden oder Strahlentherapie erreicht werden. Das Schmerzmanagement wird individuell angepasst, um den Bedürfnissen des Patienten gerecht zu werden und die bestmögliche Lebensqualität zu gewährleisten.

Unterstützung der Atmung

Da sich Lungenkrebs direkt auf die Atmung auswirkt, ist die Atemunterstützung ein zentraler Bestandteil der Palliativmedizin. Techniken zur Verbesserung der Atmung umfassen Sauerstofftherapie, Medikamente zur Erweiterung der Atemwege und zur Entfernung von überschüssigem Schleim sowie spezielle Atemübungen. Ziel ist es, die Atemnot zu lindern und die Sauerstoffversorgung des Körpers zu optimieren.

Psychologische Unterstützung

Die Diagnose und der Verlauf einer Lungenkrebserkrankung können für Patienten und ihre Angehörigen eine erhebliche emotionale Belastung darstellen. Psychologische Unterstützung in Form von Gesprächstherapien, Gruppensitzungen oder Seelsorge hilft, mit Ängsten, Depressionen und anderen emotionalen Herausforderungen umzugehen. Diese Unterstützung trägt zur Stärkung der psychischen Gesundheit bei und hilft den Patienten und ihren Familien, ihre Situation zu bewältigen.

Mein Fazit

Der Tod durch Lungenkrebs ist ein mehrstufiger Prozess, der durch das Wachstum und die Ausbreitung des Tumors, die Beeinträchtigung der Lungenfunktion und die daraus resultierenden Komplikationen gekennzeichnet ist. Trotz Fortschritten in der Behandlung ist Lungenkrebs nach wie vor eine schwere Erkrankung mit einer hohen Sterblichkeitsrate. 

Ein wesentlicher Punkt ist die Auseinandersetzung mit dem Tod und der palliativen Versorgung. In unserer Kultur wird traditionell nicht darüber gesprochen, aber bei einer schweren Krankheit, die zum Tode führen kann, ist das kein guter Ansatz.

Quellen, Leitinien & Studien
  • Esche B., Geiseler J. & Karg O. (Hrsg.): Pneumologie. Lehrbuch für Atmungstherapeuten. Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. Berlin 2016
  • Griesinger F & Heukamp L. What’s hot in lung cancer. TumorDiagn u Ther 2016;37:1–7
  • Leitlinienprogramm Onkologie (Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF): Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Lungenkarzinoms, Langversion 0.1 Konsultationsfassung, 2017, AWMF-Registernummer: 020/007OL, http://leitlinienprogramm-onkologie.de/Lungenkarzinom.98.0.html (Zugriff am: 16.08.2017)
  • Onkopedia Leitlinie der DGHO, Lungenkarzinom, kleinzellig (SCLC), Stand: April 2017 https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/lungenkarzinom-kleinzellig-sclc/@@view/html/index.html
  • Onkopedia Leitlinie der DGHO, Lungenkarzinom, nicht-kleinzellig (SCLC), Stand April 2017 https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/lungenkarzinom-nicht-kleinzellig-nsclc/@@view/html/index.html
  • Tumoren der Lunge und des Mediastinums. Manual – Empfehlungen zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge. Tumorzentrum München (Hrsg). 11. Auflage, München, 2017

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