Die Prinzmetal-Angina, auch vasospastische Angina genannt, ist eine spezielle Form der Angina pectoris, bei der es zu plötzlichen Krämpfen der Herzkranzgefäße kommt. Diese Krämpfe führen zu einer vorübergehenden Verringerung oder sogar zu einem vollständigen Verschluss des Blutflusses zum Herzmuskel, was zu starken Brustschmerzen führen kann. Da die Prinzmetal-Angina in Ruhe und häufig nachts oder am frühen Morgen auftritt, kann sie für die Patienten besonders beunruhigend sein.
Die Brustschmerzen bei der Prinzmetal-Angina ähneln denen der klassischen Angina pectoris, sind aber häufig intensiver und können länger anhalten. Sie werden oft als drückend oder stechend empfunden und strahlen in den linken Arm, den Rücken oder den Kiefer aus. Auch Begleitsymptome wie Schweißausbrüche, Übelkeit, Schwindel oder Atemnot können auftreten. Da die Attacken oft ohne Vorwarnung und unabhängig von körperlicher Belastung auftreten, sind sie für die Betroffenen oft beängstigend.
Risiken der Prinzmetal Angina
Der Schweregrad der Prinzmetal-Angina ist von Patient zu Patient sehr unterschiedlich. Manche Betroffene leiden nur unter seltenen, leichten Anfällen, die in der Regel von kurzer Dauer sind und keine bleibenden Schäden hinterlassen. Diese Episoden treten häufig in Ruhe auf, vor allem nachts oder am frühen Morgen, und sind in der Regel nach wenigen Minuten vorbei. Aber auch in diesen leichten Fällen kann der plötzlich auftretende Brustschmerz beängstigend sein und das tägliche Leben beeinträchtigen.
Andere Patienten leiden unter häufigeren und schwereren Attacken. Diese Attacken dauern länger und sind oft von ausgeprägten Begleitsymptomen wie Übelkeit, Schweißausbrüchen und Schwindel begleitet. Die Intensität der Schmerzen kann körperlich und emotional belastend sein und zu erheblichen Einschränkungen im Alltag führen.
In den meisten Fällen sind die Gefäßkrämpfe bei der Prinzmetal-Angina vorübergehend und verursachen keine bleibenden Schäden am Herzmuskel. Nach einigen Minuten ist die Durchblutung wieder hergestellt und die Schmerzen lassen nach. In seltenen Fällen kann ein starker Krampf jedoch zu einem vollständigen Verschluss der Herzkranzgefäße führen, wodurch die Blutversorgung des Herzmuskels für längere Zeit unterbrochen wird. Bleibt das Herzmuskelgewebe länger als 15 bis 20 Minuten ohne Sauerstoff, beginnen die Zellen abzusterben. Dies kann zu einem Herzinfarkt führen, bei dem ein Teil des Herzgewebes dauerhaft geschädigt wird.
Ein solcher Herzinfarkt kann lebensbedrohlich sein, da er die Pumpleistung des Herzens dauerhaft beeinträchtigt und zu Herzversagen führen kann. Zudem erhöht die Bildung von Narbengewebe im Herzmuskel das Risiko für schwere Herzrhythmusstörungen, die lebensbedrohlich sein können.
Patienten mit Symptomen einer Prinzmetal Angina sollten daher unbedingt ärztlichen Rat einholen. Eine korrekte Diagnose und eine angemessene Behandlung können dazu beitragen, die Häufigkeit und Schwere der Anfälle zu verringern und das Risiko eines Herzinfarkts zu minimieren.
Langfristige Komplikationen
Wiederkehrende Gefäßkrämpfe, wie sie für die Prinzmetal-Angina charakteristisch sind, können die Innenwände der Herzkranzgefäße erheblich schädigen. Die ständigen Verengungen führen zu einer erhöhten Reibung an den Arterienwänden und setzen diese einer erhöhten mechanischen Belastung aus. Im Laufe der Zeit kommt es in den betroffenen Bereichen zu entzündlichen Veränderungen, die die Gefäßinnenwände anfälliger für die Bildung von Blutgerinnseln machen. Ein solches Gerinnsel oder Thrombus kann sich an den verengten Stellen festsetzen und den Blutfluss weiter einschränken. In einigen Fällen kann sich ein Thrombus lösen und in den Blutkreislauf gelangen, wo er andere Gefäße verstopfen und lebensbedrohliche Komplikationen verursachen kann.
Bei Patienten, die bereits an einer koronaren Herzkrankheit leiden, ist das Risiko noch größer. Bei ihnen sind die Arterien oft schon durch arteriosklerotische Plaque verengt, was den Blutfluss ohnehin einschränkt. Wenn die Prinzmetal-Angina in diesen verengten Gefäßen zusätzliche Krämpfe auslöst, können sich die bestehenden Verengungen noch verstärken. Dadurch steigt das Risiko für einen Herzinfarkt deutlich an, da der Herzmuskel nicht mehr ausreichend durchblutet wird. Ein Herzinfarkt kann den Herzmuskel dauerhaft schädigen und die Herzleistung erheblich beeinträchtigen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Gefahr von Herzrhythmusstörungen. Durch die anhaltenden Krämpfe und die damit verbundene Unterversorgung des Herzmuskels mit Sauerstoff können die Herzmuskelzellen irreversibel geschädigt werden. Diese Schädigung beeinträchtigt die elektrische Leitfähigkeit des Herzmuskels, was zu unregelmäßigem Herzschlag führen kann. Solche Herzrhythmusstörungen können gefährlich sein, insbesondere wenn sie zu Kammerflimmern oder plötzlichem Herzstillstand führen.
Darüber hinaus kann die Prinzmetal-Angina langfristig die Entwicklung einer Herzinsuffizienz begünstigen. Wiederholte Episoden mit verminderter Durchblutung schwächen den Herzmuskel und beeinträchtigen seine Fähigkeit, das Blut effizient zu pumpen. Dies kann zu einer Herzinsuffizienz führen, bei der das Herz nicht mehr in der Lage ist, den Körper ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen.
Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung der Prinzmetal-Angina ist daher entscheidend, um Langzeitschäden und Komplikationen zu vermeiden. Durch eine gezielte medikamentöse Therapie, die Risikofaktoren wie Bluthochdruck und hohe Cholesterinwerte minimiert, sowie durch Änderungen des Lebensstils kann das Risiko für diese Langzeitkomplikationen deutlich gesenkt werden.
Fazit
Obwohl die Prinzmetal-Angina durch meist vorübergehende Krämpfe der Herzkranzgefäße gekennzeichnet ist, kann sie in bestimmten Fällen gefährlich sein. Patienten mit häufigen oder schweren Anfällen sollten ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, um das Risiko von Langzeitschäden zu minimieren. Durch eine gezielte medikamentöse Therapie und Änderungen der Lebensgewohnheiten können die meisten Betroffenen die Anfälle kontrollieren und Komplikationen vermeiden. Die Zusammenarbeit mit einem Kardiologen ist entscheidend, um das individuelle Risiko richtig einzuschätzen und die bestmögliche Behandlung zu erhalten.