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Es gibt wenige Gefühle, die so erschütternd sind wie die plötzliche Angst vor einem Herzinfarkt. Viele Menschen berichten davon, dass sie unerwartet von Enge in der Brust, Atemnot, Schwindel oder Übelkeit überfallen werden. Oft rast das Herz, der Schweiß bricht aus, die Gedanken überschlagen sich – und sofort entsteht die Überzeugung: „Das ist ein Infarkt.“ In diesem Moment scheint es nur noch eine Bedrohung zu geben, und die Angst nimmt den gesamten Raum ein.

Nicht selten zeigt die Untersuchung später, dass kein Infarkt vorliegt. Stattdessen handelt es sich um eine Panikattacke oder eine Herzangst. Die Symptome sind real und fühlen sich lebensbedrohlich an, auch wenn medizinisch keine akute Gefahr besteht.

Person mit Hand an der Brust, unsicherer Blick, rechts im Bild steht: Herzinfarkt oder Panik? Wenn Angst täuscht und Symptome verunsichern
Herzinfarkt oder Panikattacke? Manche Symptome fühlen sich bedrohlich an, doch oft steckt Angst dahinter – nicht eine akute Herzerkrankung.

Warum Angst und Herzinfarkt so ähnlich wirken

Angst und Herzinfarkt können sich sehr ähnlich anfühlen. Wenn die Angst den Körper überflutet, steigt der Puls, die Muskeln verspannen sich und die Atmung wird flacher. Stresshormone erzeugen Signale, die an einen Infarkt erinnern. Engegefühle, Schweißausbrüche, Herzrasen oder Übelkeit sind nicht eindeutig einem Krankheitsbild zuzuordnen. Das macht die Abgrenzung für Betroffene nahezu unmöglich.

Die Spirale der Angst vor der Angst

Nach einer Panikattacke entwickelt sich oft die Angst vor der nächsten Attacke. Menschen beobachten jedes kleinste Signal ihres Körpers. Schon ein leichtes Herzstolpern oder ein Ziehen in der Brust wird als Gefahr gewertet. Die ständige Anspannung setzt den Körper unter Dauerstress und löst neue Panik aus. So entsteht ein Kreislauf, der das Leben einschränkt und das Vertrauen in den eigenen Körper schwinden lässt.

Die Rolle der medizinischen Untersuchungen

In der Notaufnahme werden Betroffene gründlich untersucht. Besonders der Troponin-Wert ist entscheidend. Dieses Eiweiß zeigt Herzmuskelschäden an. Ein negativer Wert spricht klar gegen einen akuten Herzinfarkt. Auch wenn die gefühlte Bedrohung bleibt, ist die medizinische Aussagekraft hoch. Oft reicht eine unauffällige Messung aus, um die akute Gefahr auszuschließen.

Wege aus der Angstspirale

Der erste Schritt ist, die Angst ernst zu nehmen. Regelmäßige Untersuchungen beim Hausarzt oder Kardiologen schaffen Vertrauen. Psychotherapeutische Unterstützung, besonders in Form einer kognitiven Verhaltenstherapie, hilft, Denk- und Reaktionsmuster zu durchbrechen. Entspannungsverfahren wie Atemübungen oder Meditation können den Körper beruhigen. Moderate Bewegung stärkt Herz und Selbstvertrauen. Auch Wissen und Aufklärung über Panikattacken nehmen der Angst einen Teil ihres Schreckens.

Ein neuer Umgang mit den Symptomen

Ziel ist es nicht, Symptome zu ignorieren, sondern einen neuen Umgang mit ihnen zu lernen. Wer sich bewusst sagt: „Die Untersuchung war unauffällig, ich bin nicht in akuter Gefahr“, kann die Panikspirale unterbrechen. Das braucht Zeit und Übung, ist aber ein wichtiger Schritt zurück in mehr Lebensqualität. Angehörige können durch Verständnis und Unterstützung ebenfalls helfen.

Fazit

Die Angst vor einem Herzinfarkt kann das Leben stark belasten. Panikattacken und Herzangst sind ernstzunehmende, aber nicht lebensgefährliche Probleme. Moderne Diagnostik gibt Sicherheit, während Therapie und Entspannungsmethoden den Weg aus der Angst ebnen. Mit Unterstützung lässt sich das Vertrauen in den eigenen Körper zurückgewinnen und ein Leben mit mehr Ruhe und Zuversicht gestalten.

Quellen, Leitinien & Studien

Herzinfarkt

  • Medical Xpress. (2021, Juni 7). Long-term survival after a heart attack or acute myocardial infarction in Australia and New Zealand. Abgerufen am 09..02.2024, von  medicalxpress.com
  • Epic Heart and Vascular Center. (2023, März 15). What is Average Life Expectancy After Heart Attack By Age? Epic Heart and Vascular. Abgerufen am 09..02.2024, von epicheartandvascular.com
  • CardioSound. (n.d.). Heart attack survivor statistics. Abgerufen am 09..02.2024, von https://cardiosound.com

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