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Kopfbanner Morbus Crohn mit drei Frauen: Leben mit Morbus Crohn

Morbus Crohn kann den Alltag zu einer echten Herausforderung machen – aber es gibt Wege, damit umzugehen! Ich habe mir unzählige Erfahrungsberichte, Tipps und Diskussionen in Facebook-Gruppen angeschaut und die besten Tipps gesammelt, die Betroffenen wirklich geholfen haben. Es geht hier nicht um trockene Theorie oder Standardempfehlungen, sondern um echte, erprobte Strategien für Ernährung, Stressbewältigung, Medikamente, Arbeit und den ganz normalen Wahnsinn mit einer chronischen Erkrankung. Jeder Crohnie weiß: Was dem einen hilft, kann beim anderen nach hinten losgehen – aber vielleicht ist genau der eine Tipp dabei, der euer Leben ein kleines Stück leichter macht!

Warum Tipps von Betroffenen so wertvoll sind

Viele Therapieempfehlungen aus Arztpraxen folgen festen Leitlinien – das ist grundsätzlich gut, aber Morbus Crohn ist unberechenbar und verläuft bei jedem anders. Während Ärzte sich oft auf Medikamente und Standardratschläge konzentrieren, wissen Betroffene aus eigener Erfahrung, wie wichtig kleine Anpassungen im Alltag sind. Ob es darum geht, welche Lebensmittel überraschend gut vertragen werden, wie man mit der ständigen Müdigkeit umgeht oder wie man auf der Arbeit mit der Krankheit klarkommt – das sind Dinge, die im ärztlichen Gespräch oft zu kurz kommen.

Erfahrungsberichte von Menschen, die selbst mit Morbus Crohn leben, sollten viel häufiger in die medizinische Beratung einfließen. Nicht, weil sie die Schulmedizin ersetzen können, sondern weil sie praktische Lösungen bieten, die wirklich funktionieren. Wer könnte schließlich besser verstehen, wie es sich anfühlt, wenn man plötzlich eine Toilette braucht, mitten in einem Meeting sitzt oder zum zehnten Mal erklären muss, dass man keine Ausrede sucht, sondern einfach nicht kann? Diese alltagsnahen Erkenntnisse können eine wertvolle Ergänzung zu ärztlichen Empfehlungen sein – und genau deshalb lohnt es sich, sie zu sammeln und weiterzugeben.

1. Ernährung – was hilft wirklich?

„Ernährungstagebuch führen – echt hilfreich!“

Das höre ich immer wieder. Viele schwören drauf, weil man so genau herausfinden kann, was den eigenen Darm stresst. Manche vertragen zum Beispiel Kartoffeln super, andere haben nach jeder Pommes einen Schub. Also ausprobieren und aufschreiben!

„Bloß keine Rohkost, Salat geht gar nicht!“

Stimmt für viele, aber nicht für alle! Manche können Salat super essen, wenn er fein geschnitten ist oder mit etwas Öl. Wieder andere schwören auf gedünstetes Gemüse. Am Ende gilt: ausprobieren und schauen, was geht.

„Milchprodukte? Kommt drauf an!“

Viele haben Probleme mit Laktose, aber es gibt auch Crohnies, die Joghurt oder Käse gut vertragen. Manche nehmen Laktasetabletten, andere lassen es ganz weg. Probiotischer Joghurt wird oft als hilfreich beschrieben – auch wenn’s keine Wunderwaffe ist.

2. Stress – ein richtiger Schub-Auslöser

Wer Morbus Crohn hat, weiß: Stress und psychische Belastung sind echte Brandbeschleuniger für die Krankheit. Ein stressiger Tag im Job, Streit mit dem Partner oder einfach nur zu viel auf der To-do-Liste – und plötzlich fängt der Bauch an zu krampfen. Viele berichten, dass sie nach stressigen Phasen fast immer einen Schub bekommen. Das Problem: Stress kann man nicht immer vermeiden. Aber man kann lernen, damit umzugehen. Und genau das kann einen riesigen Unterschied machen.

„Meditation? Ich lache mich schlapp… aber es hilft.“

Viele sind anfangs skeptisch, wenn es um Meditation oder Atemübungen geht – und das völlig zu Recht! Wer mitten im Stress steckt, denkt wahrscheinlich nicht als Erstes daran, sich in den Schneidersitz zu setzen und tief durchzuatmen. Aber wer es ausprobiert, merkt oft: Es funktioniert tatsächlich.

Meditation und gezielte Atemtechniken können den Körper in den „Entspannungsmodus“ versetzen und den Stresslevel senken. Das wiederum hilft dem Darm, sich zu beruhigen. Kein Wunder, dass viele Betroffene berichten, dass Meditation ihnen langfristig geholfen hat, ihre Schübe zu reduzieren.

Wenn Meditation allein nicht das Richtige ist, gibt es auch andere Methoden:

  • Progressive Muskelentspannung (PMR): Eine Technik, bei der einzelne Muskelgruppen angespannt und wieder gelockert werden – super für alle, die sich mit klassischen Meditationstechniken schwertun.
  • Geführte Meditationen oder Apps: Apps wie Headspace oder Calm bieten geführte Meditationen, die den Einstieg erleichtern.
  • Atemübungen: Wer kurz vor einem stressigen Moment steht, kann mit Atemtechniken (z. B. der 4-7-8-Methode) seinen Puls senken und den Körper runterfahren.
    Klar, am Anfang fühlt man sich vielleicht doof dabei – aber wenn’s hilft, ist es einen Versuch wert!

„Sport? Echt jetzt?!“

Jup! Natürlich kann nicht jeder mit Morbus Crohn regelmäßig Sport machen – gerade in akuten Phasen ist das oft gar nicht drin. Aber wenn der Körper mitmacht, kann Bewegung unglaublich helfen.

Warum? Weil Sport:

  • Stresshormone abbaut und Glückshormone freisetzt – genau das, was viele Crohnies brauchen, um ihren Darm zu beruhigen.
  • Die Verdauung sanft anregt – wenn man die richtige Sportart wählt.
  • Das Immunsystem stärkt – was wiederum helfen kann, Entzündungen zu regulieren.

Natürlich muss man hier individuell schauen, was geht. Marathon laufen ist für die meisten keine Option – aber sanfte Bewegung wie Yoga, Spazierengehen oder Schwimmen kann schon einen Unterschied machen.

Viele berichten, dass besonders diese Sportarten helfen:

  • Yoga & sanftes Stretching: Beruhigt nicht nur den Körper, sondern auch den Geist. Es gibt sogar spezielle Yoga-Übungen für die Verdauung!
  • Schwimmen: Gelenkschonend, entspannend und gut für die allgemeine Fitness.
  • Spazierengehen: Einfach, aber effektiv – schon 30 Minuten pro Tag können helfen, den Körper auszugleichen.
  • Radfahren: Für viele Crohnies gut machbar, da es die Gelenke schont und gleichzeitig die Durchblutung anregt.

Ganz wichtig: Kein Zwang! Wer sich zu Sport zwingt, obwohl es ihm nicht gut geht, erreicht das Gegenteil. Bewegung sollte sich gut anfühlen und den Körper nicht noch zusätzlich belasten.

„Schlaf ist mein bester Freund.“

Kein Witz! Zu wenig Schlaf ist für viele ein direkter Schubauslöser. Der Körper braucht die nächtliche Regeneration, um Entzündungen zu bekämpfen und das Immunsystem zu regulieren. Wer dauerhaft schlecht schläft, hat ein höheres Risiko für Schübe.

Problem: Viele Morbus-Crohn-Betroffene haben Schwierigkeiten mit dem Schlafen – sei es durch Schmerzen, häufige Toilettengänge oder einfach durch die Belastung, die die Krankheit mit sich bringt.

Hier ein paar bewährte Tipps, die helfen können:

  • Eine feste Routine schaffen: Jeden Tag zur gleichen Zeit ins Bett gehen und aufstehen – auch am Wochenende.
  • Handy & Bildschirmzeit reduzieren: Das blaue Licht von Handys und Laptops hemmt die Melatoninproduktion, was den Schlaf verschlechtern kann. Eine Stunde vor dem Schlafengehen lieber ein Buch lesen oder Musik hören.
  • Einschlafrituale etablieren: Eine Tasse Kräutertee, ein Hörbuch oder eine sanfte Meditation können helfen, runterzukommen.
  • Schlafumgebung optimieren: Ein dunkles, kühles Schlafzimmer und eine bequeme Matratze können Wunder wirken. Wer oft nachts auf die Toilette muss, sollte versuchen, die Flüssigkeitsaufnahme am Abend zu reduzieren.
  • Powernaps vermeiden: Auch wenn die Müdigkeit tagsüber stark ist – zu lange Nickerchen am Nachmittag können den Schlafrhythmus durcheinanderbringen.

Viele Crohnies berichten, dass ihr Darm deutlich ruhiger ist, wenn sie auf ausreichend Schlaf achten. Also ruhig mal Schlaf zur Priorität machen – der Körper wird es danken!

3. Medikamente – dranbleiben lohnt sich, aber die richtige Therapie zu finden, ist oft mühsam

Eine der größten Herausforderungen bei Morbus Crohn ist es, die richtige medikamentöse Behandlung zu finden. Es gibt keine Einheitslösung – was bei dem einen wunderbar funktioniert, kann beim anderen komplett wirkungslos sein oder sogar Nebenwirkungen verursachen. Viele Betroffene berichten, dass sie sich jahrelang durch verschiedene Medikamente testen mussten, bis sie endlich die richtige Kombination gefunden haben. Und dann gibt es noch das Problem, dass einige ihre Medikamente absetzen, sobald sie sich besser fühlen – mit oft schmerzhaften Folgen.

„Ich hab’s einmal abgesetzt – nie wieder.“

Viele haben schon mal den Fehler gemacht, ihre Medikamente einfach wegzulassen, sobald es ihnen besser ging. Das Problem: Morbus Crohn ist eine chronische Erkrankung, die auch dann aktiv sein kann, wenn man gerade keine oder nur wenige Beschwerden hat. Selbst wenn es sich so anfühlt, als wäre der Darm „ruhig“, kann im Hintergrund immer noch eine unterschwellige Entzündung bestehen.

Das Absetzen der Medikamente ohne ärztliche Rücksprache kann fatale Folgen haben:

  • Plötzliche Schübe: Der Körper gewöhnt sich an die Therapie, und wenn man die Medikamente abrupt weglässt, kann die Krankheit umso heftiger zurückkommen.
  • Schlimmere Entzündungen: Ohne Behandlung kann sich die Entzündung im Darm weiter ausbreiten, was das Risiko für Komplikationen wie Engstellen (Stenosen) oder Fisteln erhöht.
  • Medikamentenresistenz: Einige Medikamente, besonders Biologika, verlieren ihre Wirkung, wenn sie abgesetzt und später erneut eingenommen werden. Der Körper entwickelt Antikörper dagegen, und dann funktioniert die Therapie nicht mehr.

Deshalb ist es so wichtig, sich mit dem Arzt abzusprechen, bevor man etwas verändert. Wer mit seiner aktuellen Therapie nicht zufrieden ist, sollte lieber nach Alternativen fragen, anstatt auf eigene Faust abzusetzen.

„Den richtigen Wirkstoff zu finden, ist echt ein Krampf.“

DAS schreiben viele. Es gibt zahlreiche Medikamente gegen Morbus Crohn, aber nicht jedes hilft bei jedem Patienten gleich gut. Manche kommen mit klassischen Entzündungshemmern wie Mesalazin gut klar, andere brauchen Kortison, wieder andere müssen auf Biologika umsteigen. Und dann gibt es diejenigen, die von keinem Medikament so richtig profitieren.

Hier ein Überblick über die gängigsten Therapien:

  • Mesalazin & Sulfasalazin: Häufig bei leichten bis mittelschweren Verläufen eingesetzt, aber nicht jeder spricht darauf an.
  • Kortison (Prednisolon, Budesonid): Hilft oft schnell bei akuten Schüben, ist aber wegen der Nebenwirkungen (Gewichtszunahme, Osteoporose, Schlafstörungen) keine Dauerlösung.
  • Immunsuppressiva (Azathioprin, 6-MP, Methotrexat): Dämpfen das Immunsystem, um Entzündungen zu verhindern, brauchen aber oft Wochen bis Monate, bis sie wirken.
    Biologika (Infliximab, Adalimumab, Vedolizumab, Ustekinumab): Werden bei schweren Verläufen eingesetzt und greifen gezielt in die Immunreaktion ein – sind aber teuer und nicht ohne Nebenwirkungen.
  • JAK-Inhibitoren & neuere Therapien: Für einige Patienten eine Alternative, wenn andere Medikamente nicht wirken.

Das Problem: Es gibt keine Garantie, dass das erste Medikament, das man ausprobiert, auch das Richtige ist. Manche müssen sich durch mehrere Wirkstoffe kämpfen, bis sie endlich eine Therapie finden, die hilft. Dazu kommen Nebenwirkungen, die von Patient zu Patient unterschiedlich sind – während der eine Biologika super verträgt, bekommt der nächste dauernd Infekte oder Gelenkschmerzen.

Tipp aus den Erfahrungsberichten: Geduld haben und nicht aufgeben! Es kann dauern, bis man die richtige Therapie gefunden hat. Viele berichten, dass sie mehrere Medikamente ausprobiert haben, bis sie eine stabile Phase erreicht haben. Es lohnt sich, dranzubleiben – auch wenn es mühsam ist.

„Probiotika oder pflanzliche Mittel – kann helfen.“

Manche schwören auf Probiotika, Curcumin oder Aloe Vera. Nicht für alle geeignet, aber wenn’s in Absprache mit dem Arzt passiert, kann man’s testen.

4. Den passenden Arzt zu finden, ist oft schwieriger als gedacht

„Mein Arzt ist nett, aber er hört mir nicht wirklich zu…“

DAS höre ich so oft. Viele Ärzte sind fachlich kompetent und bemüht, aber oft fehlt es an echter Empathie. Sie haben ihre Standardtherapie und weichen davon kaum ab. Das bedeutet für viele Betroffene, dass sie das Gefühl haben, nicht als Individuum gesehen zu werden, sondern nur als ein Fall, der in ein bestimmtes Behandlungsschema passen muss.

  • Biologika? Nur wenn’s sein muss. Manche Ärzte warten viel zu lange mit modernen Therapien, obwohl diese bei schweren Verläufen große Vorteile bringen können. Viele Patienten hören immer wieder: „Lassen Sie uns erst mal noch abwarten…“, obwohl sie längst unter starken Schüben leiden.
  • Ernährungsberatung? Fehlanzeige. Viele Betroffene berichten, dass Ernährung in Arztgesprächen kaum eine Rolle spielt – obwohl für viele die richtige Ernährung den Unterschied zwischen einem erträglichen Alltag und ständigen Beschwerden macht. Manche Ärzte sagen pauschal: „Essen hat keinen Einfluss auf die Krankheit“ – ein Satz, den fast jeder Crohnie irgendwann mal gehört hat, der aber so nicht stimmt.
  • Zweitmeinung? Wird oft als überflüssig abgetan. Einige Ärzte reagieren fast beleidigt, wenn Patienten sich eine zweite Meinung einholen wollen. Dabei ist es völlig legitim, sich weitere Einschätzungen einzuholen – besonders bei einer Erkrankung, die das ganze Leben beeinflusst.

„Man muss manchmal echt kämpfen, um ernst genommen zu werden.“

Viele berichten, dass sie mehrere Ärzte durchprobieren mussten, bis sie endlich jemanden gefunden haben, der ihnen wirklich zuhört und eine individuelle Lösung sucht. Das Problem: Viele Ärzte sehen Morbus Crohn nur als eine Krankheit des Darms, aber nicht als das, was es wirklich ist – eine Erkrankung, die den ganzen Körper betrifft und das Leben der Betroffenen enorm einschränkt.

Besonders schwierig ist es oft, wenn Symptome nicht ins klassische Schema passen. Wer „nur“ extreme Müdigkeit oder Gelenkschmerzen hat, aber gerade keine typischen Durchfälle, wird schnell mit einem Schulterzucken abgespeist. Dabei wissen Betroffene genau, dass Morbus Crohn viel mehr ist als nur ein bisschen Bauchweh.

Einige Tipps aus den Erfahrungsberichten:

  • Hartnäckig bleiben! Wenn der Arzt etwas nicht ernst nimmt, ruhig nachhaken und erklären, wie stark die Beschwerden wirklich sind.
  • Gut vorbereitet in den Termin gehen. Eine Liste mit Symptomen, Fragen und bisherigen Medikamenten kann helfen, im Gespräch nichts zu vergessen.
  • Sich nicht mit Floskeln abspeisen lassen. Wenn ein Arzt immer nur „Abwarten“ oder „Das ist halt so“ sagt, lohnt es sich, weiterzusuchen.

„Gastroenterologen sind überlaufen – Termin? In sechs Monaten.“

Die meisten Crohnies kennen das Problem: Einen Facharzttermin zu bekommen, ist oft eine Geduldsprobe. Gerade wenn man neue Beschwerden hat oder eine Therapieanpassung braucht, kann es frustrierend sein, monatelang auf einen Termin zu warten.

Tipp aus den Foren:

  • Dranbleiben! Viele Praxen haben Notfallsprechstunden oder setzen Patienten auf eine Warteliste, falls jemand absagt. Es lohnt sich, regelmäßig nachzufragen.
  • Hausarzt als Unterstützung nutzen. Manche Hausärzte können Facharzttermine schneller organisieren oder zumindest vorübergehend helfen, bis man einen Termin bekommt.
  • Zweitmeinung an einer Klinik einholen. In Unikliniken oder spezialisierten Zentren gibt es oft Spezialsprechstunden für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen.

„Mein Tipp: Arzt wechseln, wenn ihr euch nicht ernst genommen fühlt!“

Viele trauen sich nicht, den Arzt zu wechseln – aus Angst, dass es anderswo nicht besser wird oder weil sie sich ihrem bisherigen Arzt verpflichtet fühlen. Aber wenn man merkt, dass man mit seiner Therapie nicht weiterkommt, dass der Arzt die eigenen Beschwerden nicht ernst nimmt oder nicht bereit ist, andere Wege zu gehen, dann ist ein Wechsel manchmal die beste Entscheidung.

Es gibt großartige Gastroenterologen, die sich wirklich auskennen und sich Zeit für ihre Patienten nehmen – aber man muss sie oft erst finden. Die Erfahrungsberichte zeigen: Wer den Mut hat, nach einer besseren Betreuung zu suchen, profitiert langfristig davon. Denn am Ende geht es nicht nur darum, irgendeine Therapie zu bekommen, sondern die richtige für den eigenen Körper zu finden. Und dafür braucht es einen Arzt, der wirklich zuhört.

5. Arbeit & Morbus Crohn – ein schwieriges Thema

Arbeiten mit Morbus Crohn kann eine echte Herausforderung sein. Wer einen guten Tag hat, funktioniert vielleicht fast wie jeder andere – aber dann gibt es die schlechten Tage, an denen nichts geht. Ständige Erschöpfung, plötzliche Schmerzen oder das dringende Bedürfnis nach einer Toilette mitten in einem wichtigen Meeting können den Arbeitsalltag erheblich erschweren. Dazu kommen häufige Arzttermine, Krankenhausaufenthalte oder Fehlzeiten, die langfristig für Unsicherheit sorgen. Kein Wunder, dass viele Betroffene sich fragen: Wie offen sollte ich mit meiner Erkrankung im Job umgehen? Welche Strategien helfen, um trotz Morbus Crohn arbeitsfähig zu bleiben?

„Chef sagen oder lieber nicht?“

Das ist die große Frage, die sich fast alle Betroffenen irgendwann stellen. Einerseits kann es hilfreich sein, wenn der Arbeitgeber Bescheid weiß – gerade wenn es um Verständnis für häufige Toilettenpausen, flexible Arbeitszeiten oder gelegentliche Fehlzeiten geht. Andererseits haben viele Angst davor, dass sie nach einem offenen Gespräch anders behandelt werden: Dass man ihnen weniger zutraut, sie bei Beförderungen übergangen werden oder der Job langfristig gefährdet ist.

Die Erfahrungen in diesem Bereich sind extrem unterschiedlich. Manche berichten, dass sie von ihren Vorgesetzten volle Unterstützung erhalten haben – mit der Möglichkeit zu Homeoffice, flexiblen Pausen oder einfach mehr Verständnis, wenn sie mal kurzfristig ausfallen. Andere haben erlebt, dass ihr Chef zwar freundlich nickt, sich aber im Arbeitsalltag nichts ändert. Und dann gibt es leider auch Arbeitgeber, die keine Rücksicht nehmen und stattdessen Druck machen.

Ein guter Mittelweg kann sein, die Krankheit erst dann anzusprechen, wenn es wirklich nötig ist – also wenn sich die Symptome spürbar auf die Arbeitsleistung auswirken oder man merkt, dass die Fehlzeiten Fragen aufwerfen. Wer sich entscheidet, mit seinem Chef zu reden, sollte sich gut darauf vorbereiten: Vielleicht direkt mit einem Vorschlag kommen, wie sich die Arbeit anpassen lässt, ohne dass der Betrieb darunter leidet.

„Fehlzeiten? Das schlechte Gewissen ist das Schlimmste.“

Viele berichten, dass sie sich wegen ihrer Fehlzeiten total schlecht fühlen. Man will schließlich nicht als „der Kranke“ gelten, auf den sich die Kollegen nicht verlassen können. Aber die Wahrheit ist: Man kann nichts dafür. Der Körper macht manchmal einfach nicht mit – und das ist nicht die Schuld des Betroffenen.

Trotzdem haben viele das Gefühl, sich ständig rechtfertigen zu müssen. Besonders schwierig wird es, wenn man noch keine gesicherte Diagnose hat oder wenn es Phasen gibt, in denen man sich „eigentlich okay“ fühlt, aber trotzdem nicht die volle Leistung bringen kann. Hier hilft es, sich bewusst zu machen: Gesundheit geht vor. Niemand würde von jemandem mit einem gebrochenen Bein erwarten, dass er durch die Gegend rennt – warum sollte es dann bei Morbus Crohn anders sein?

Tipp aus der Community: Wer mit dem Chef oder den Kollegen über seine Krankheit spricht, sollte versuchen, sich selbstbewusst zu äußern. Nicht entschuldigend, sondern sachlich erklären, dass die Krankheit unberechenbar ist und man sein Bestes gibt, um so zuverlässig wie möglich zu arbeiten.

„Ich kann ja nicht immer sagen: ‚Sorry, heute geht’s nicht.‘“

Crohn-Schübe kommen oft plötzlich und lassen sich nicht planen. Gerade wer im Büro, in Meetings oder in Berufen mit Kundenkontakt arbeitet, hat es schwer, sich einfach zurückzuziehen. Einige Betroffene haben für sich Strategien entwickelt, um trotzdem klarzukommen:

  • Notfallset im Büro: Schmerzmittel, Beruhigungstees, Schonkost-Snacks oder alles, was den Darm etwas beruhigen kann.
  • Fixe Toiletten-Strategie: Wer weiß, wo die nächste Toilette ist, kann sich im Notfall schneller zurückziehen. Manche bitten sogar darum, einen Arbeitsplatz näher an den sanitären Anlagen zu bekommen.
  • Flexible Pausen nutzen: Wenn möglich, hilft es, Pausenzeiten flexibel zu gestalten, um den eigenen Körper nicht zu stressen.
  • Klare Kommunikation mit den Kollegen: Manche sagen offen: „Wenn ich plötzlich rausgehe, liegt es nicht daran, dass ich keine Lust auf die Besprechung habe.“

Nicht jede Strategie passt für jeden Job, aber kleine Anpassungen können den Arbeitsalltag deutlich erleichtern.

„Teilzeit oder Umschulung – irgendwann muss man realistisch sein.“

Viele berichten, dass sie irgendwann gemerkt haben: Der Job in Vollzeit ist einfach zu viel. Das liegt nicht nur an den Schüben, sondern auch an der chronischen Erschöpfung, die oft mit Morbus Crohn einhergeht. Manche haben auf Teilzeit umgestellt und konnten dadurch viel besser mit ihrer Krankheit umgehen. Andere haben sich für eine berufliche Veränderung entschieden, weil ihr ursprünglicher Job einfach nicht mehr machbar war.

Das ist eine harte Entscheidung, die viele lange vor sich herschieben. Schließlich geht es nicht nur um Geld, sondern auch um die eigene Identität und die Frage: „Was kann ich noch leisten?“ Die Realität ist aber: Wer ständig an seine Grenzen geht, riskiert häufiger Schübe und wird langfristig noch weniger leistungsfähig. Deshalb berichten viele, dass eine Reduzierung der Arbeitszeit oder eine Umorientierung ihnen langfristig geholfen hat.

Tipp aus den Erfahrungsberichten: Wer über eine Teilzeitlösung nachdenkt, sollte frühzeitig mit dem Arbeitgeber sprechen und sich auch über finanzielle Unterstützung informieren. Manche können über das Integrationsamt oder andere Programme Unterstützung bekommen, wenn sie wegen einer chronischen Erkrankung nicht mehr voll arbeiten können.

„Kollegen sind entweder super verständnisvoll oder sie tuscheln.“

Tja, das ist leider die Realität. Entweder man hat Kollegen, die total rücksichtsvoll sind und mitdenken („Ich halte dir mal den Platz am Gang frei, falls du rausmusst“), oder man landet bei denen, die hinterm Rücken tuscheln und denken, man würde sich nur eine Extrawurst holen.

Hier gilt: Man muss nicht jedem alles erzählen. Wer ein gutes Verhältnis zu seinen Kollegen hat, kann erklären, dass man eine chronische Krankheit hat, die mal besser, mal schlechter ist – und dass es keine „Extra-Pausen“ sind, sondern schlichtweg notwendig.

Gibt es Kollegen, die skeptisch sind oder sich unfair verhalten? Dann hilft oft nur, sich nicht zu sehr darauf einzulassen. Solche Leute gibt es überall, und am Ende zählt, dass man selbst gut mit seinem Alltag zurechtkommt.

„Ich hab’s beim Betriebsarzt gesagt – beste Entscheidung!“

Einige Betroffene haben berichtet, dass sie mit dem Betriebsarzt gesprochen haben – und das hat ihnen enorm geholfen. Der Betriebsarzt kann Anpassungen empfehlen, z. B.:

  • Einen Arbeitsplatz in der Nähe der Toilette
  • Flexible Pausenzeiten
  • Homeoffice-Lösungen
  • Reduzierte Arbeitszeiten in besonders schweren Phasen

Das Gespräch mit dem Betriebsarzt ist vertraulich und kann eine gute Möglichkeit sein, Unterstützung im Job zu bekommen, ohne dass man direkt mit dem Chef verhandeln muss.

Was sich sagen lässt: Arbeiten mit Morbus Crohn ist möglich - mit den richtigen Anpassungen

Der richtige Umgang mit Morbus Crohn im Arbeitsleben ist total individuell. Manche entscheiden sich für Offenheit, andere behalten es für sich. Manche kommen mit Vollzeit klar, andere brauchen eine Umstellung. Wichtig ist, dass man realistisch bleibt und sich nicht aus Angst oder schlechtem Gewissen überlastet – denn Gesundheit geht vor.

Wer das Gefühl hat, dass sein Job dauerhaft mehr schadet als gut tut, sollte überlegen, ob es Möglichkeiten zur Anpassung gibt: Homeoffice, flexible Zeiten, eine Teilzeitregelung oder sogar eine berufliche Veränderung. Es gibt keine perfekte Lösung, aber es gibt Wege, mit der Krankheit umzugehen und trotzdem seinen Platz im Berufsleben zu finden.

6. Unterstützung & Psyche – niemand muss das alleine durchstehen

Eine der größten Herausforderungen bei Morbus Crohn ist nicht nur der Umgang mit den körperlichen Beschwerden, sondern auch die emotionale Belastung, die die Krankheit mit sich bringt. Viele Betroffene fühlen sich allein mit ihren Sorgen, weil ihr Umfeld oft nicht wirklich nachvollziehen kann, wie es ist, mit einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung zu leben. Dabei ist genau diese Unterstützung so wichtig – sei es durch Familie, Freunde oder andere Betroffene.

„Freunde und Familie verstehen das nicht wirklich…“

→ Ganz ehrlich, das ist leider oft so. Selbst die wohlwollendsten Freunde oder Familienmitglieder können nur schwer nachvollziehen, was es bedeutet, wenn der Körper plötzlich gegen einen arbeitet. Man sieht oft „ganz normal“ aus, aber innerlich tobt ein Sturm – und genau das macht es für Außenstehende schwer zu begreifen. Manche reagieren verständnisvoll, andere können nicht nachvollziehen, warum man ständig müde ist, Verabredungen absagen muss oder nicht einfach „mal eben“ eine lange Autofahrt oder einen Restaurantbesuch mitmacht.

Es hilft, offen zu kommunizieren, was man braucht. Vielleicht ist das mehr Rücksicht, mehr Flexibilität oder einfach mal ein verständnisvolles Nicken, wenn man sich zurückziehen muss. Es gibt Menschen, die wirklich helfen wollen – sie wissen nur oft nicht wie. Hier kann es helfen, ihnen konkret zu sagen:

Ich brauche manchmal Pausen, und wenn ich mich kurzfristig abmelde, ist das nicht, weil ich keine Lust habe, sondern weil mein Körper nicht mitmacht.

Natürlich gibt es auch diejenigen, die sich einfach nicht bemühen, es zu verstehen – und dann sollte man sich überlegen, wie viel Energie man in solche Beziehungen stecken will.

„Selbsthilfegruppen? Beste Entscheidung!“

→ Viele waren erst skeptisch, aber wer einmal in einer Selbsthilfegruppe oder in Online-Communitys unterwegs war, merkt schnell, wie wohltuend der Austausch mit anderen Betroffenen sein kann. Dort muss man sich nicht ständig erklären – jeder weiß, wie es ist, mit Bauchkrämpfen auf der Arbeit zu sitzen, eine Toilette in der Nähe zu brauchen oder einfach nur erschöpft zu sein, ohne dass man „krank aussieht“.

Neben emotionaler Unterstützung gibt es dort oft auch die besten Tipps – von praktischen Alltagshilfen bis hin zu den neuesten Behandlungsmöglichkeiten, die Ärzte vielleicht gar nicht auf dem Schirm haben. Gerade in schwierigen Phasen kann es helfen, von anderen zu hören, dass es ihnen genauso geht – und dass sie trotzdem ihren Weg gefunden haben. Denn wenn man sich nicht mehr allein fühlt, wird vieles einfacher.

Letztendlich gilt: Niemand muss mit Morbus Crohn alleine kämpfen. Es gibt Unterstützung – man muss sie sich nur holen. Sei es durch gute Freunde, verständnisvolle Kollegen, Selbsthilfegruppen oder einfach den Austausch mit Menschen, die das gleiche durchmachen. Und wenn das eigene Umfeld nicht genug Verständnis zeigt, gibt es immer noch eine ganze Community von Betroffenen, die genau wissen, wie es sich anfühlt – und die einem helfen können, sich weniger allein zu fühlen.

Meine Erkenntnis: Es gibt nicht den EINEN Weg, aber viele kleine Hilfen

Jeder Körper ist anders, aber viele Tipps tauchen immer wieder auf. Das Schwierigste ist oft, die richtige Therapie zu finden – sei es ein Medikament, eine Ernährungsform oder ein Weg, mit dem Stress umzugehen. Und der richtige Arzt? Leider oft eine echte Suche. Dasselbe gilt für den Job: Manche haben verständnisvolle Arbeitgeber, andere müssen um jede Pause kämpfen.

Es kann dauern, bis man herausfindet, was einem wirklich hilft. Aber wenn man dranbleibt, kann man sich den Alltag ein gutes Stück leichter machen. Und wenn’s mal wieder richtig mies läuft: Ihr seid nicht allein!


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