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Wenn Ihre Ärztin oder Ihr Arzt Ihnen eine Kortison-Stoßtherapie (Pulstherapie) vorschlägt, fragen Sie sich vielleicht, ob es noch andere Möglichkeiten gibt. Es ist gut zu wissen, dass es je nach Ihrer Erkrankung und Ihrem individuellen Gesundheitszustand Alternativen zur Kortison-Stoßtherapie gibt. Hier finden Sie einen Überblick über einige der gebräuchlichsten alternativen Behandlungsmethoden und was sie bedeuten.

Niedrig dosierte Langzeittherapie

Eine mögliche Alternative zur kurzfristigen, hoch dosierten Kortison-Stoßtherapie ist die langfristige Therapie mit niedrig dosierten Kortikosteroiden. Kortikosteroide sind entzündungshemmende Medikamente. Anstatt eine große Menge auf einmal zu bekommen, kann man eine kleinere Menge des Medikaments über einen längeren Zeitraum einnehmen. Das hilft, die Entzündung zu reduzieren und die Symptome über einen längeren Zeitraum unter Kontrolle zu halten.

Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR)

Eine weitere Möglichkeit, insbesondere bei entzündlichen Erkrankungen wie Arthritis, sind nicht-steroidale Antirheumatika, oft einfach NSAR genannt. Diese Medikamente lindern Schmerzen und Entzündungen. Bekannte Beispiele für NSAR sind Ibuprofen und Naproxen.

Krankheitsmodifizierende Antirheumatika

Einige rheumatische Erkrankungen erfordern den Einsatz von krankheitsmodifizierenden Antirheumatika, auch DMARDs genannt. Diese Medikamente helfen, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und das Immunsystem zu regulieren, d. h. sie helfen, überaktive Reaktionen des Immunsystems zu kontrollieren.

Herkömmliche DMARDs

 Zu den herkömmlichen DMARDs gehören Medikamente wie Methotrexat, Sulfasalazin und Leflunomid. Methotrexat zum Beispiel ist eines der am häufigsten verschriebenen Medikamente gegen rheumatoide Arthritis und wirkt, indem es das Immunsystem dämpft und so Entzündungen und Gelenkschäden reduziert. Es kann jedoch Nebenwirkungen haben, die eine regelmäßige Überwachung erfordern.

Biologische DMARDs

Dies ist eine neuere Klasse von Medikamenten, die sich gezielt gegen bestimmte Moleküle richten, die bei Entzündungsprozessen eine Rolle spielen. Dazu gehören Medikamente wie Etanercept, Infliximab und Adalimumab. Sie werden in der Regel bei Patienten eingesetzt, die auf herkömmliche DMARDs nicht ausreichend ansprechen. Biologische DMARDs können das Infektionsrisiko erhöhen, da sie das Immunsystem beeinflussen.

JAK-Hemmer

Dies ist eine neuere Klasse von DMARDs, die auf bestimmte Enzyme im Immunsystem abzielen, die als Januskinasen (JAK) bekannt sind. Medikamente wie Tofacitinib und Baricitinib gehören zu dieser Gruppe. Sie wirken, indem sie den Signalweg der JAK-Enzyme blockieren und so die Entzündungsreaktion verringern.

Jedes dieser Medikamente hat seine Vorteile, Risiken und Nebenwirkungen. Pauschale Empfehlungen sind nicht möglich.

Krankheitsmodifizierende Antirheumatika (DMARDs)

Einige rheumatische Erkrankungen erfordern den Einsatz von krankheitsmodifizierenden Antirheumatika, auch DMARDs genannt. Diese Medikamente helfen, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und das Immunsystem zu regulieren, das heißt, sie helfen, überaktive Reaktionen des Immunsystems zu kontrollieren.

Biologika und ihre besondere Wirkung

Biologika sind Medikamente, die gezielt gegen bestimmte Teile des Immunsystems wirken, die Entzündungen verursachen. Sie werden häufig bei schweren Entzündungen oder Autoimmunerkrankungen eingesetzt. Biologika sind im Grunde spezialisierte Therapien, die auf die genaue Ursache der Entzündung in Ihrem Körper abzielen.

Die reinigende Wirkung der Plasmapherese

Bei bestimmten Krankheiten kann ein Verfahren namens Plasmapherese vorgeschlagen werden. Dabei wird das Plasma - der flüssige Teil des Blutes - aus dem Körper entfernt und durch frisches Plasma oder eine Ersatzlösung ersetzt. Auf diese Weise können schädliche Substanzen oder Antikörper, die zur Erkrankung beitragen, aus dem Blut entfernt werden.

Fazit

Jede der oben genannten Behandlungen hat ihre Vor- und Nachteile. Es ist wichtig, eng mit Ihrem Arzt zusammenzuarbeiten und alle Möglichkeiten zu besprechen.

Quellen, Leitinien & Studien
  • Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie Forth, Henschler, Rummel et al. 8. Aufl. 2001
  • Herold, G. et al. Innere Medizin.
  • Deutsche Rheuma-Liga. Therapieregeln bei Kortison-Präparaten. 2021. www.rheuma-liga.de (Abruf am: 06.10.2023)
  • Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): https://www.gesundheitsinformation.de (Abruf am: 06.10.2023)
  • Online-Informationen des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin: patienten-information.de (Abruf am: 06.10.2023)
  • Online-Informationen des Deutschen Berufsverbands der HNO-Ärzte e.V.: hno-aerzte-im-netz.de (Abruf: 07/2019)
  • Online-Informationen der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V.: lungenaerzte-im-netz.de (Abruf am: 06.10.2023)
  • Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V.: Bei Glukokortikoid-Therapie von Anfang an der Osteoporose vorbeugen: idw-online.de (Abruf am: 06.10.2023)
  • Online-Informationen der PTAheute: Es geht auch ohne Rezept – Frei verkäufliche Glucocorticoide: ptaheute.de (Abruf am: 06.10.2023)

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