Navigations-Button: Hamburger-Menü
Symbol für die Suche

Ein aktiver Lebensstil und körperliches Wohlbefinden sind für viele von uns von großer Bedeutung. Für Menschen mit schweren entzündlichen Erkrankungen kann dies jedoch eine Herausforderung darstellen. Bei der Behandlung solcher Erkrankungen stand lange Zeit die Kortisontherapie im Vordergrund. In jüngster Zeit sind jedoch Biologika als fortschrittliche und zielgerichtete Therapieoption in den Vordergrund gerückt. 

Was sind Biologicals und wie wirken sie?

Biologika sind Arzneimittel, die aus lebenden Organismen oder deren Produkten hergestellt werden. Sie sollen bestimmte Moleküle des Immunsystems blockieren, die an der Entzündungsreaktion beteiligt sind. Im Gegensatz zu konventionellen Medikamenten, die oft ein breites Wirkungsspektrum haben, zeichnen sich Biologika dadurch aus, dass sie gezielt auf bestimmte Aspekte des Immunsystems wirken

Warum sind Biologika relevant?

Die Hauptmotivation für die Entwicklung von Biologika war die Suche nach Behandlungen, die gezielter wirken und weniger Nebenwirkungen haben als herkömmliche Therapien. Bei vielen Patienten mit schweren entzündlichen Erkrankungen können herkömmliche Therapien, einschließlich Kortikosteroide, die Symptome nicht ausreichend kontrollieren oder unerwünschte Nebenwirkungen haben.

Wie Biologika den Entzündungsprozess beeinflussen

Die Wirkung von Biologika beruht auf ihrer Fähigkeit, spezifische Zielmoleküle oder -zellen zu erkennen, die an der Entzündung beteiligt sind, und deren Aktivität zu hemmen. Beispielsweise können einige Biologika gezielt gegen Tumornekrosefaktoren (TNF) wirken, die bei vielen Entzündungsprozessen eine Schlüsselrolle spielen.

Einige gängige Biologika und ihre Wirkstoffe

Es gibt verschiedene Biologika, die je nach Krankheitsbild eingesetzt werden. Hier einige bekannte Namen und ihre Wirkstoffe:

Humira (Adalimumab)

Dieses Biologikum richtet sich gegen den Tumor-Nekrose-Faktor (TNF), ein Protein, das Entzündungen fördert.

Enbrel (Etanercept)

Dieses Medikament wirkt ebenfalls auf TNF und hilft, Entzündungen zu reduzieren.

Remicade (Infliximab)

Dies ist ein weiteres Anti-TNF-Medikament.

Orencia (Abatacept)

Dieses Medikament beeinflusst die Aktivierung von T-Zellen, einem Teil des Immunsystems.

Rituxan (Rituximab)

Dieses Medikament wirkt auf B-Zellen, die bei einigen Autoimmunerkrankungen eine Rolle spielen.

Warum sollten Biologika in Betracht gezogen werden?

Biologika können vor allem dann sinnvoll sein, wenn andere Therapien wie Kortison nicht die gewünschte Wirkung zeigen oder zu viele Nebenwirkungen haben. Da Biologika sehr gezielt wirken, können sie manchmal wirksamer und verträglicher sein.

Was Sie wissen sollten

Auch wenn Biologika vielen Patienten helfen, sind sie nicht ohne Risiken. Da sie das Immunsystem beeinflussen, können sie ein Risiko darstellen und starke Nebenwirkungen haben. Es ist wichtig, sich vor Beginn einer Biologika-Therapie ausführlich zu informieren und mit dem Arzt über alle Vor- und Nachteile zu sprechen.

Quellen, Leitinien & Studien
  • Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie Forth, Henschler, Rummel et al. 8. Aufl. 2001
  • Herold, G. et al. Innere Medizin.
  • Deutsche Rheuma-Liga. Therapieregeln bei Kortison-Präparaten. 2021. www.rheuma-liga.de (Abruf am: 06.10.2023)
  • Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): https://www.gesundheitsinformation.de (Abruf am: 06.10.2023)
  • Online-Informationen des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin: patienten-information.de (Abruf am: 06.10.2023)
  • Online-Informationen des Deutschen Berufsverbands der HNO-Ärzte e.V.: hno-aerzte-im-netz.de (Abruf: 07/2019)
  • Online-Informationen der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V.: lungenaerzte-im-netz.de (Abruf am: 06.10.2023)
  • Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V.: Bei Glukokortikoid-Therapie von Anfang an der Osteoporose vorbeugen: idw-online.de (Abruf am: 06.10.2023)
  • Online-Informationen der PTAheute: Es geht auch ohne Rezept – Frei verkäufliche Glucocorticoide: ptaheute.de (Abruf am: 06.10.2023)

Meist gelesen

Bahnbrechende Charité-Studie zeigt: Niedrig dosiertes Kortison als Schlüssel zur sicheren Langzeittherapie

Weniger Nebenwirkungen, mehr Sicherheit bei chronische-entzündlichen Erkrankungen
Kortison gilt seit Jahrzehnten als eines der bekanntesten und wirksamsten Medikamente zur Behandlung entzündlicher Erkrankungen. Trotz seiner beeindruckenden Wirkung wird die langfristige Anwendung von Kortison jedoch oft mit erheblichen Nebenwirkungen in Verbindung gebracht, was sowohl Patienten als auch Ärzte verunsichert. Eine aktuelle Studie der Charité – Universitätsmedizin Berlin bringt nun entscheidende neue Erkenntnisse, die dazu beitragen könnten, die Sorgen um dieses Medikament zu verringern und seine Bedeutung in der Therapie chronischer Erkrankungen zu stärken. Besonders relevant sind diese Ergebnisse für Patienten mit chronischen entzündlichen Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis, Morbus Crohn oder Lupus erythematodes, die oft auf eine Langzeittherapie mit Kortison angewiesen sind.

Weiterlesen …

Wir erklären Ihnen

 

 

 
×
 
Top