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Psoriasis, auch Schuppenflechte genannt, ist weit mehr als eine Erkrankung der Haut. Sie betrifft den Alltag und die Lebensqualität vieler Betroffener – auch dort, wo es auf den ersten Blick vielleicht nicht offensichtlich ist. Besonders Freizeitaktivitäten wie Schwimmen, Sport oder andere Hobbys, bei denen die Haut sichtbar ist oder gereizt werden könnte, stellen für viele Menschen mit Psoriasis eine besondere Herausforderung dar. Dies ist nicht nur eine körperliche, sondern auch eine emotionale Belastung, die oft unterschätzt wird.

Die sichtbare Haut – ein Hindernis für das unbeschwerte Leben

Eine der größten Hürden für Menschen mit Psoriasis ist die Sichtbarkeit der Erkrankung. Rote, schuppige und entzündete Hautstellen können, je nach Schweregrad der Erkrankung, stark auffallen. Für viele Betroffene führt dies zu einem Gefühl von Scham oder Unsicherheit, wenn es darum geht, Aktivitäten in der Öffentlichkeit auszuüben.

Schwimmen als Beispiel: Der Gedanke, im Badeanzug oder in der Badehose Hautstellen zu zeigen, löst bei vielen Betroffenen Unwohlsein aus. Obwohl Psoriasis nicht ansteckend ist, fürchten sich manche vor den Blicken oder gar Kommentaren anderer. Viele Menschen wissen nicht, was Psoriasis ist, und reagieren manchmal mit Unverständnis oder sogar Ablehnung – eine Erfahrung, die tief verletzen kann.

Auch andere Sportarten, bei denen körperliche Bewegung im Vordergrund steht, können zur Herausforderung werden. Das Schwitzen, die Reibung der Kleidung oder das Tragen von Sportgeräten wie Schutzhelmen kann die Haut reizen und die Symptome verschlimmern. Dies führt nicht selten dazu, dass Betroffene Sportarten meiden, die sie eigentlich lieben.

Emotionale Belastung und der Rückzug aus dem sozialen Leben

Der Verzicht auf Freizeitaktivitäten bedeutet häufig auch den Verlust sozialer Kontakte und der Freude an der Bewegung. Der Wunsch, nicht aufzufallen oder unangenehme Situationen zu vermeiden, führt oft dazu, dass Menschen mit Psoriasis sich zurückziehen. Doch dieser Rückzug verstärkt die Isolation und kann langfristig zu psychischen Belastungen wie Depressionen oder einem verminderten Selbstwertgefühl führen.

Die Angst vor Verletzungen oder Reaktionen anderer ist oft nicht unbegründet: Kommentare wie „Ist das ansteckend?“ oder „Was hast du da?“ treffen die Betroffenen mitten ins Herz. Diese Erfahrungen können dazu führen, dass man sich nur noch in langärmeliger Kleidung oder vollständig bedeckt aus dem Haus wagt – selbst bei Freizeitaktivitäten, die eigentlich Entspannung und Spaß bringen sollten.

Körperliche Herausforderungen: Hautreizung und Auslöser vermeiden

Psoriasis-Haut ist empfindlich. Faktoren wie enge Kleidung, Schweiß oder Chlorwasser können die Haut reizen und Symptome verschlimmern. Das bedeutet, dass viele Betroffene ständig abwägen müssen, ob eine Aktivität das Risiko eines Schubs wert ist. Manchmal fühlt es sich so an, als müsse man ständig Entscheidungen treffen, die einem die Unbeschwertheit nehmen.

Beispielsweise kann das Tragen von Schutzkleidung beim Fahrradfahren oder das Heben von Gewichten die Hautstellen an Ellenbogen und Knien belasten. Auch Outdoor-Aktivitäten wie Wandern oder Joggen stellen eine Herausforderung dar, wenn Sonnenlicht oder Insektenstiche die Haut zusätzlich irritieren.

Tipps und Strategien für mehr Freiheit im Alltag

Trotz dieser Herausforderungen gibt es Möglichkeiten, den Alltag mit Psoriasis aktiver zu gestalten und Freizeitaktivitäten wieder zu genießen:

  • Die richtige Kleidung: Weiche, atmungsaktive Stoffe wie Baumwolle oder Funktionskleidung können helfen, Reibung zu reduzieren und die Haut zu schonen. Dunkle Farben können Schuppen besser kaschieren, sodass sich Betroffene wohler fühlen.
  • Pflege vor und nach Aktivitäten: Die Haut vor der Aktivität mit einer geeigneten Creme oder Salbe zu schützen, kann Reizungen vorbeugen. Nach dem Sport oder Schwimmen ist es wichtig, die Haut sanft zu reinigen und erneut zu pflegen.
  • Offenheit im Umgang: Nicht jeder hat die Kraft, offen über seine Erkrankung zu sprechen – und das ist vollkommen in Ordnung. Aber manchmal hilft es, Freunde oder Bekannte einzuweihen, um Verständnis zu schaffen. Eine einfache Erklärung wie „Das ist Psoriasis, eine chronische Hauterkrankung, die nicht ansteckend ist“ kann Vorurteile abbauen.
  • Alternativen suchen: Für Schwimmen in Chlorwasser gibt es Alternativen wie salzhaltige Thermalbäder, die für die Haut oft besser geeignet sind. Auch sanfte Sportarten wie Yoga oder Spazierengehen können Bewegung ermöglichen, ohne die Haut unnötig zu belasten.
  • Selbsthilfegruppen oder Online-Communities: Der Austausch mit anderen Betroffenen kann Mut machen und wertvolle Tipps liefern. Zu wissen, dass man nicht allein ist, stärkt oft das Selbstbewusstsein und gibt neuen Antrieb.

Ein Schritt in Richtung Selbstakzeptanz

Psoriasis sollte niemanden davon abhalten, ein aktives und erfülltes Leben zu führen. Natürlich sind die Herausforderungen real, aber mit der richtigen Unterstützung, Pflege und einer positiven Einstellung ist es möglich, Hobbys und Aktivitäten zu genießen. Der erste Schritt ist oft, sich selbst so anzunehmen, wie man ist, und zu erkennen, dass man nicht allein ist. Jede sichtbare Haut erzählt eine Geschichte – und diese Geschichte ist es wert, mit Stolz getragen zu werden.

Wenn Sie sich von Ihrer Psoriasis eingeschränkt fühlen, denken Sie daran: Es gibt Wege, damit umzugehen, und Sie haben das Recht auf ein Leben voller Freude und Bewegung. Vertrauen Sie darauf, dass Ihre Stärke weit größer ist als die Herausforderungen, die Psoriasis mit sich bringt.

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