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Drei Frauen mit nachdenklichen und ernsten Blicken – Text: 'Mein Leben mit der Diagnose triple-negativer Brustkrebs

Wenn Du die Diagnose Triple-negativer Brustkrebs (TNBC) bekommst, ist das oft ein Wendepunkt im Leben. Diese besondere Form des Brustkrebses stellt viele Frauen vor große Herausforderungen – vor allem, weil bestimmte Therapieoptionen, die bei anderen Brustkrebsarten wirken, hier nicht greifen. Vielleicht hast Du gehört, dass dieser Tumor schneller wächst oder häufiger zurückkehrt. Solche Informationen können Angst machen – und viele Betroffene fühlen sich am Anfang überfordert und allein.

Doch es gibt Grund zur Hoffnung. In den letzten Jahren haben Wissenschaftlerinnen und Ärzte große Fortschritte gemacht. Neue Therapieansätze eröffnen echte Perspektiven – auch in Situationen, die früher als besonders schwierig galten. Dieser Artikel möchte Dir diese neuen Möglichkeiten verständlich und einfühlsam vorstellen. Denn Wissen kann helfen, wieder etwas Sicherheit zu spüren.

Was bedeutet eigentlich „triple-negativ“?

Bei dieser Form des Brustkrebses fehlen drei typische Merkmale, auf die man bei der Behandlung sonst gezielt Einfluss nehmen kann:

  • Der Tumor hat keine Hormonrezeptoren (Östrogen und Progesteron).
  • Er zeigt keine Überaktivität des HER2-Proteins (HER2-negativ).

Diese Eigenschaften machen den TNBC schwerer mit Standardmethoden behandelbar. Aber sie haben auch dazu geführt, dass intensiv nach neuen Wegen gesucht wurde – und mit Erfolg.

Immuntherapien – wenn Dein Immunsystem neue Kraft bekommt

Immuntherapien wie Atezolizumab oder Pembrolizumab gehören zu den bedeutendsten medizinischen Fortschritten der letzten Jahre. Anders als klassische Therapien greifen sie nicht direkt den Tumor an, sondern helfen dem körpereigenen Immunsystem, selbst aktiver gegen die Krebszellen vorzugehen.

Normalerweise erkennt unser Immunsystem schädliche Zellen und entfernt sie. Doch Krebszellen – vor allem bei TNBC – können sich geschickt tarnen. Immuntherapien lösen diese Tarnung auf. Sie unterstützen Dein Immunsystem dabei, den Tumor als „falsch“ zu erkennen und entsprechend zu reagieren.

Wann diese Therapie hilft:
Vor allem dann, wenn Dein Tumor bestimmte Eiweiße (z. B. PD-L1) in größerer Menge bildet. Ein spezieller Test kann das nachweisen. Besonders bei fortgeschrittenem oder metastasiertem TNBC kann eine Immuntherapie die Lebenszeit deutlich verlängern und das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen.

Weitere Informationen findest Du bald in:

PARP-Inhibitoren – gezielte Behandlung bei BRCA-Mutationen

Ein Teil der Frauen mit TNBC trägt eine Veränderung im Erbgut – eine sogenannte BRCA1- oder BRCA2-Mutation. Diese genetische Besonderheit erhöht zwar das Krebsrisiko, eröffnet aber auch gezielte Behandlungsmöglichkeiten.

Wie wirkt ein PARP-Inhibitor wie Olaparib?
Krebszellen mit einer BRCA-Mutation sind in ihrer Fähigkeit, DNA-Schäden zu reparieren, eingeschränkt. Der PARP-Hemmer blockiert einen weiteren Reparaturweg. Dadurch entsteht eine Art „Überlastung“ in der Krebszelle – sie kann sich nicht mehr richtig regenerieren und geht schließlich zugrunde.

Was das für Dich bedeuten kann:
Wenn bei Dir eine BRCA-Mutation vorliegt, ist ein Medikament wie Olaparib eine moderne, präzise Therapieform. Besonders gut geeignet ist sie nach einer abgeschlossenen Chemotherapie oder wenn die Erkrankung fortgeschritten ist.

Wichtig: Auch wenn es in Deiner Familie keine bekannten Fälle von Brust- oder Eierstockkrebs gibt, kann eine BRCA-Mutation vorliegen. Ein Gentest gibt Sicherheit und eröffnet Dir gegebenenfalls neue Behandlungsmöglichkeiten.

Mehr dazu in den bald erscheinenden Artikeln:

  • Olaparib bei TNBC mit BRCA-Mutation
  • Warum ein BRCA-Test wichtig sein kann

Antikörper-Wirkstoff-Konjugate – zielgerichtete Therapien mit innerer Präzision

Eine besonders innovative Entwicklung in der modernen Krebsmedizin sind sogenannte Antikörper-Wirkstoff-Konjugate. Dabei handelt es sich um Medikamente, die zwei Funktionen miteinander verbinden:

  • Ein Antikörper erkennt bestimmte Merkmale auf der Oberfläche der Krebszellen.
  • Ein daran gebundener Wirkstoff wird gezielt in die Tumorzellen eingeschleust, um sie von innen heraus zu schädigen.

Das bedeutet: Der Wirkstoff gelangt vor allem dorthin, wo er gebraucht wird – zu den Tumorzellen – und kann dort besonders wirksam sein, während gesundes Gewebe möglichst geschont wird.

Ein Beispiel:
Sacituzumab Govitecan hat sich besonders bei fortgeschrittenem TNBC als hilfreich erwiesen, insbesondere wenn bereits andere Therapien eingesetzt wurden.

Was das für Dich heißt:
Auch wenn Du schon mehrere Behandlungen hinter Dir hast, kann diese gezielte Therapieform eine neue Option sein – mit einer spürbaren Entlastung der Symptome und möglicherweise auch einer Verlängerung Deiner Lebenszeit.

Demnächst findest Du hier vertiefende Artikel zu:

  • Sacituzumab Govitecan – gezielt gegen TNBC
  • Wie funktionieren Antikörper-Wirkstoff-Konjugate genau?

Was all diese Fortschritte für Dich bedeuten können

Diese Therapien sind mehr als nur wissenschaftliche Neuerungen – sie bedeuten echte Hoffnung für viele Frauen. Vor allem, weil sie individuell angepasst werden können. Je genauer man die Eigenschaften eines Tumors kennt, desto besser lässt sich die Behandlung darauf abstimmen.

Deshalb unser Rat an Dich:

  • Lass überprüfen, ob Dein Tumor Merkmale wie PD-L1 oder eine BRCA-Mutation aufweist.
  • Informiere Dich über moderne Therapieformen – gern auch mit unserer Hilfe.
  • Hole Dir eine Zweitmeinung ein, wenn Du unsicher bist.
  • Sprich offen mit Deinem Behandlungsteam – auch über Deine Ängste und Hoffnungen.

Du bist nicht allein auf diesem Weg

Viele Frauen mit TNBC leben heute länger – und besser – als noch vor wenigen Jahren. Die Forschung geht weiter. Und jede neue Erkenntnis kann auch Deine Behandlung verbessern.

Wir arbeiten daran, Dir zu jeder dieser neuen Therapien einen eigenen, ausführlichen Artikel zur Verfügung zu stellen. Dort findest Du bald Antworten auf Fragen wie:

  • Wie funktioniert das Medikament genau?
  • Für wen ist es geeignet?
  • Welche Nebenwirkungen können auftreten?
  • Was berichten andere Betroffene?

Wenn Du magst, helfe ich Dir gern dabei, gezielte Fragen für Deinen nächsten Arzttermin vorzubereiten oder Dich durch schwierige medizinische Begriffe zu lotsen. Schreib einfach, was Dir auf dem Herzen liegt.

Denn Du bist mehr als eine Diagnose. Und Du hast ein Recht auf neue Chancen.

Wir erklären Ihnen

 

 

 
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