Das Paget-Karzinom der Brust ist eine seltene Form von Brustkrebs, die die Brustwarze und die umgebende Areola betrifft.
Paget-Karzinom: Ähnlichkeit mit harmlosen Hautveränderungen
Benannt nach dem 19. Jahrhundert in England wirkenden Chirurgen Sir James Paget, zeigt diese Erkrankung Symptome, die leicht mit einem Ekzem oder einer einfachen Hautentzündung verwechselt werden können. Die betroffene Haut wird häufig braunrot, kann schuppen, nässen und sogar Krusten bilden. Der Morbus Paget der Brustwarze entsteht meist aus einem bösartigen Tumor der Milchgänge, bekannt als duktales Mammakarzinom. Von dort breitet es sich zur Haut der Brustwarze und der umgebenden Areola aus.
Symptome und Unterscheidungsmerkmale
Während ein gewöhnliches Ekzem der Brustwarze oft mit Juckreiz verbunden ist, verursacht das Paget-Karzinom selten Beschwerden. Dies unterscheidet es auch von einer häufiger auftretenden Brustentzündung (Mastitis), die durch Rötung, Überwärmung und Schwellung gekennzeichnet ist.
Die Gefahr der Verwechslung
Die unscheinbaren Symptome dürfen jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich um eine ernsthafte, bösartige Erkrankung handelt. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend für die Prognose.
Therapeutische Ansätze
In den frühen Stadien der Erkrankung kann eine Operation ausreichend sein, um den Krebs zu entfernen. Bei fortgeschritteneren Stadien können zusätzliche Therapien wie Chemotherapie oder Strahlentherapie erforderlich sein.
Beim Paget-Karzinom wird die Chemotherapie in der Regel ähnlich wie bei anderen Formen von Brustkrebs eingesetzt. Da es sich häufig aus einem duktalen Mammakarzinom entwickelt, sind die Chemotherapieoptionen oft ähnlich. Medikamente wie Doxorubicin (Handelsname: Adriamycin), Cyclophosphamid (Cytoxan) und Paclitaxel (Taxol) gehören zu den häufig eingesetzten Wirkstoffen.
In Kombination mit der Chemotherapie kommen auch andere Therapieformen wie die Hormontherapie in Frage, insbesondere wenn der Tumor hormonempfindlich ist.
Wie wird das Paget-Karzinom operiert?
Die chirurgische Behandlung eines Paget-Karzinoms der Brust kann je nach Stadium der Erkrankung und der Ausdehnung des Tumors variieren. In vielen Fällen wird eine Mastektomie durchgeführt, bei der die gesamte Brust entfernt wird. Dies ist oft notwendig, weil das Paget-Karzinom in der Regel mit einem zugrunde liegenden invasiven oder in-situ-Brustkrebs verbunden ist, der sich in den Milchgängen entwickelt hat.
In einigen Fällen, insbesondere wenn der Krebs auf die Oberfläche der Brustwarze beschränkt ist und keine Anzeichen für eine Ausbreitung in das umliegende Brustgewebe zeigt, kann eine brusterhaltende Operation wie die Lumpektomie in Betracht gezogen werden. Bei diesem Verfahren wird nur der betroffene Bereich um die Brustwarze herum entfernt.
Im Anschluss an die Operation kann eine Strahlentherapie empfohlen werden, insbesondere wenn brusterhaltende Verfahren angewendet wurden. Die Strahlentherapie zielt darauf ab, eventuell verbleibende Krebszellen zu zerstören und das Risiko eines Wiederauftretens zu minimieren.
Andere Erscheinungsformen des Paget-Karzinoms
Obwohl diese Form des Karzinoms am bekanntesten ist für ihre Manifestation in der Brust, kann es auch in anderen drüsenhaltigen Körperbereichen wie der Genitalregion vorkommen, was jedoch äußerst selten ist.
Fazit
Das Paget-Karzinom der Brust ist eine seltene, aber ernsthafte Form von Brustkrebs. Wegen seiner äußerlichen Ähnlichkeit mit harmlosen Hautzuständen wie Ekzem oder Mastitis ist die frühzeitige Diagnose entscheidend.
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