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Drei Frauen mit nachdenklichen und ernsten Blicken – Text: 'Mein Leben mit der Diagnose triple-negativer Brustkrebs

Die Immuntherapie mit Atezolizumab hat für viele Frauen mit triple-negativem Brustkrebs neue Hoffnung gebracht – besonders dann, wenn andere Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft sind. Doch wie jede wirksame Therapie ist auch Atezolizumab nicht frei von Risiken. Die Nebenwirkungen können körperlich und seelisch belastend sein, insbesondere für Patientinnen, die bereits durch frühere Behandlungen geschwächt sind.

Was passiert im Körper – und warum können Nebenwirkungen auftreten?

Atezolizumab gehört zur Gruppe der Immuncheckpoint-Inhibitoren. Es blockiert gezielt das Protein PD-L1, das von Tumorzellen genutzt wird, um sich vor dem Immunsystem zu verstecken. Durch diese Blockade wird das Immunsystem wieder aktiviert und kann Krebszellen angreifen. Diese Reaktivierung kann jedoch auch dazu führen, dass das Immunsystem gesunde Körperzellen angreift, was zu sogenannten immunvermittelten Nebenwirkungen führt.

Mögliche Nebenwirkungen im Überblick

Die Nebenwirkungen von Atezolizumab können vielfältig sein und verschiedene Organe betreffen. Zu den häufigsten gehören:

  • Entzündungen der Lunge (Pneumonitis): Symptome können neu auftretender oder sich verschlechternder Husten, Kurzatmigkeit und Schmerzen im Brustbereich sein.
  • Entzündungen der Leber (Hepatitis): Anzeichen sind Gelbfärbung der Haut oder Augen, starke Übelkeit, Erbrechen, dunkler Urin und Magenschmerzen.
  • Entzündungen des Darms (Kolitis): Dies kann sich durch Durchfall, Blut im Stuhl und Bauchschmerzen äußern.
  • Hormonelle Störungen: Entzündungen der Schilddrüse, Nebennieren oder Hirnanhangdrüse können zu Symptomen wie Müdigkeit, Gewichtsveränderungen, Stimmungsschwankungen und Haarausfall führen.
  • Weitere mögliche Nebenwirkungen: Müdigkeit, Hautausschläge, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Atemnot und Durchfall. 

Diese Nebenwirkungen können während der Behandlung auftreten, aber auch Wochen oder Monate nach der letzten Dosis. 

Wie wird mit Nebenwirkungen umgegangen?

Bei Verdacht auf immunvermittelte Nebenwirkungen ist eine gründliche Untersuchung erforderlich, um andere Ursachen auszuschließen. Abhängig vom Schweregrad der Nebenwirkung kann die Behandlung mit Atezolizumab unterbrochen und eine Therapie mit Kortikosteroiden eingeleitet werden. Nach Besserung werden die Kortikosteroide über einen Zeitraum von mindestens einem Monat ausgeschlichen. In schweren Fällen kann es notwendig sein, Atezolizumab dauerhaft abzusetzen. 

Die emotionale Belastung nicht unterschätzen

Neben den körperlichen Nebenwirkungen kann die Behandlung mit Atezolizumab auch emotional belastend sein. Die Unsicherheit, ob die Therapie anschlägt, die Angst vor Nebenwirkungen und die erneute Konfrontation mit der Krankheit können zu Stress, Angst und Depression führen. Es ist wichtig, diese Gefühle ernst zu nehmen und Unterstützung zu suchen – sei es durch Gespräche mit dem Behandlungsteam, psychologische Betreuung oder den Austausch mit anderen Betroffenen.

Fazit

Atezolizumab bietet eine wichtige Behandlungsoption für Frauen mit triple-negativem Brustkrebs, insbesondere in fortgeschrittenen Stadien. Die Therapie kann jedoch mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden sein, die eine enge medizinische Überwachung und eine umfassende Betreuung erfordern. Ein offener Dialog mit dem Behandlungsteam und eine ganzheitliche Unterstützung können helfen, die Herausforderungen der Therapie besser zu bewältigen.

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