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Die Diagnose Brustkrebs führt zu vielen drängenden Fragen, unter anderem zur Dauer des Krankenhausaufenthalts nach der Operation. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Szenarien, die von der Art des Eingriffs und dem individuellen Heilungsverlauf abhängen.

Die ersten 24 Stunden sind kritisch

In den ersten 24 Stunden nach einer Brustkrebsoperation befinden sich die Patientinnen in einer besonders kritischen Phase, in der das Risiko für verschiedene postoperative Komplikationen erhöht ist. Diese Zeit erfordert eine intensive Überwachung und sorgfältige Pflege, um die Sicherheit der Patientinnen zu gewährleisten und mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Die Überwachung konzentriert sich auf lebenswichtige Funktionen wie Herzfrequenz, Blutdruck und Atemfrequenz, um sicherzustellen, dass diese innerhalb normaler Grenzen bleiben und keine unmittelbare Bedrohung für die Gesundheit darstellen. Außerdem wird auf Anzeichen von Blutungen, Infektionen oder anderen operativen Komplikationen geachtet, die in dieser frühen Phase auftreten können. Eine sorgfältige Beobachtung der Operationswunde ist ebenfalls wichtig, um Anzeichen einer Infektion oder Probleme bei der Wundheilung frühzeitig zu erkennen.

Ein weiterer zentraler Aspekt der postoperativen Versorgung in den ersten 24 Stunden ist das Schmerzmanagement. Das medizinische Personal setzt Schmerzmittel ein, um die Schmerzen der Patientinnen zu lindern und ihren Komfort zu maximieren. Art und Dosierung der Schmerzmittel werden individuell auf die Schmerztoleranz der Patientin und die spezifischen Anforderungen der durchgeführten Operation abgestimmt.

Neben der Schmerzlinderung und der Überwachung der Vitalfunktionen umfasst die postoperative Nachsorge auch Maßnahmen zur Thromboseprophylaxe, wie z. B. die Anregung zu leichter Bewegung oder das Tragen von Kompressionsstrümpfen. Diese vorbeugenden Maßnahmen sind entscheidend, um das Risiko von Blutgerinnseln, die nach einer Operation auftreten können, zu minimieren.

Die sorgfältige Überwachung und umfassende Betreuung in den ersten 24 Stunden nach einer Brustoperation sind entscheidend, um das Risiko von Komplikationen zu minimieren und die Grundlage für eine erfolgreiche Erholung und Genesung zu schaffen. Diese intensive Betreuungsphase ermöglicht es, proaktiv auf Veränderungen im Zustand der Patientin zu reagieren und die bestmögliche postoperative Versorgung sicherzustellen.

Ablauf bei kleineren Eingriffen: Brusterhaltende Operation und kurzer Aufenthalt

Bei kleineren Eingriffen, wie einer Lumpektomie, ist der Krankenhausaufenthalt in der Regel kürzer. Patientinnen können oftmals schon nach 1-2 Tagen entlassen werden, vorausgesetzt, es treten keine Komplikationen auf.

Fallstudie 1: Lumpektomie

Beispielsweise berichtet Frau Müller, 55 Jahre alt, von ihrer Lumpektomie. Sie wurde 36 Stunden nach der Operation entlassen und hatte in dieser Zeit eine Wundkontrolle sowie die Entfernung einer Drainage. Ihre Nachsorge beinhaltete regelmäßige Kontrolluntersuchungen.

Fallstudie 2: Lumpektomie bei Frau Becker

Frau Becker, 47 Jahre alt, konnte bereits nach einem Tag das Krankenhaus verlassen. Sie erfuhr keine Komplikationen und setzte ihre Erholung zu Hause fort.

Ablauf bei größeren Eingriffen: Brustamputation und verlängerter Krankenhausaufenthalt

Eine Mastektomie, ein komplexerer Eingriff, erfordert häufig einen längeren Aufenthalt im Krankenhaus. Die Dauer variiert zwischen 4 und 7 Tagen, je nach individuellem Heilungsverlauf.

Fallstudie 3: Mastektomie

Frau Schmidt, 48 Jahre alt, teilte ihre Erfahrungen mit einer Mastektomie. Sie blieb 6 Tage im Krankenhaus, während dieser Zeit wurden ihre Schmerzen kontrolliert, Vitalparameter überwacht und Drainagen gepflegt.

Fallstudie 4: Mastektomie bei Frau Lang

Frau Lang, 52 Jahre alt, verbrachte 7 Tage im Krankenhaus nach ihrer Mastektomie. Aufgrund von leichten Komplikationen wurde ihr Aufenthalt um einen Tag verlängert.

Individuelle Faktoren: Was beeinflusst die Dauer des Krankenhausaufenthalts?

Neben der Art des Eingriffs spielen auch individuelle Faktoren wie Gesundheitszustand, Alter und spezifische Komplikationen eine Rolle bei der Bestimmung der Dauer des Krankenhausaufenthalts.

Quellen, Leitinien & Studien
  • AGO Empfehlungen „Diagnosis and Treatment of Patients with Primary and Metastatic Breast Cancer”, Stand: April 2022: ago-online.de
  • Patientenratgeber zu den Empfehlungen der AGO Kommission Mamma, Stand: 2022: ago-online.de
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HER2-positiv

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Aromatasehemmer

  • Aktories, K. et al.: Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 11. Auflage, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2013.
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  • Geisslinger, G. et al.: Mutschler Arzneimittelwirkungen - Pharmakologie, Klinische Pharmakologie, Toxikologie, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 11. Auflage, 2020.

BRCA-Mutation

Brustkrebsoperationen

  • Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften. Interdisziplinäre S3-Leitlinie für die Früherkennung, Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Mammakarzinoms. Stand August 2019. Online unter www.leitlinienprogramm-onkologie.de (Anruf: 25.08.2023).
  • Deutsche Krebsgesellschaft, Onko Internetportal, Brustkrebs: Basis-Infos für Patientinnen und Angehörige. Online unter www.krebsgesellschaft.de (Zugriff am 25.08.2023).
  • AGO Empfehlungen „Diagnosis and Treatment of Patients with Primary and Metastatic Breast Cancer”, Stand: März 2021:
    https://www.ago-online.de

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