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Drei Frauen in unterschiedlichen Situationen, die das Leben mit Multipler Sklerose zeigen.

Multiple Sklerose (MS) ist eine komplexe und chronische Erkrankung des zentralen Nervensystems, bei der das Immunsystem fälschlicherweise die Myelinscheiden angreift, die die Nervenfasern schützen. Neue Leitlinien zur Verwendung von Neurofilament Light Chain (NfL) als Biomarker bieten nun eine wertvolle Methode zur Überwachung und zum Management der Krankheitsaktivität bei MS. Diese Leitlinien wurden von der European Academy of Neurology (EAN) und der American Academy of Neurology (AAN) entwickelt und veröffentlicht. Sie betonen die Bedeutung von NfL-Spiegeln als Marker für das Therapieansprechen und die Krankheitsprogression.

Bedeutung von Neurofilament Light Chain (NfL)

Neurofilament Light Chain (NfL) ist ein Protein, das spezifisch in Neuronen vorkommt. Es wird in die extrazelluläre Flüssigkeit freigesetzt, wenn Neuronen beschädigt oder zerstört werden. Erhöhte NfL-Spiegel im Blut oder im Liquor cerebrospinalis (CSF) spiegeln somit neuroaxonalen Schaden wider, der bei Erkrankungen wie MS auftritt. NfL ist ein besonders nützlicher Biomarker, da es empfindlich auf Veränderungen in der Krankheitsaktivität reagiert und somit frühzeitig Hinweise auf neurodegenerative Prozesse geben kann.

Anwendung in der klinischen Praxis

Die neuen Leitlinien empfehlen, NfL-Spiegel routinemäßig zu messen, um die Krankheitsaktivität und das Ansprechen auf Therapien zu überwachen. Studien haben gezeigt, dass erhöhte NfL-Spiegel mit einem erhöhten Risiko für Krankheitsschübe und eine schnellere Progression der Behinderung verbunden sind. Daher können regelmäßige NfL-Messungen Ärzten helfen, die Wirksamkeit der aktuellen Therapie zu beurteilen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Nutzung von NfL ist die Möglichkeit, verschiedene Verlaufsformen der MS besser zu charakterisieren. Patienten mit schubförmiger MS (RRMS), sekundär progredienter MS (SPMS) und primär progredienter MS (PPMS) zeigen unterschiedliche Muster in ihren NfL-Spiegeln, was eine gezieltere und individuellere Behandlungsstrategie ermöglicht.

Ergebnisse der Forschung

Aktuelle Studien haben die Wirksamkeit von NfL als Biomarker umfassend untersucht. Eine Metaanalyse von Fall-Kontroll-Studien bestätigte, dass Patienten mit MS signifikant höhere NfL-Spiegel aufweisen als gesunde Kontrollpersonen und solche mit nicht-entzündlichen neurologischen Erkrankungen. Darüber hinaus korrelierten hohe NfL-Spiegel stark mit der Anzahl und Schwere von MRT-Läsionen, was ihre Rolle als Indikator für die Krankheitsaktivität unterstreicht.

Langzeitstudien haben ebenfalls gezeigt, dass stabile oder sinkende NfL-Spiegel unter Therapie mit einer besseren klinischen Prognose verbunden sind. Dies bedeutet, dass Patienten, deren NfL-Spiegel durch eine Behandlung gesenkt werden konnten, seltener Schübe erleiden und eine langsamere Behinderungsprogression aufweisen.

Fazit

Die Einführung von Neurofilament Light Chain (NfL) als Biomarker in die klinische Praxis stellt einen bedeutenden Fortschritt im Management von Multipler Sklerose dar. NfL bietet eine zuverlässige und empfindliche Methode zur Überwachung der Krankheitsaktivität und des Therapieansprechens. Diese Informationen ermöglichen es Ärzten, Behandlungsstrategien besser anzupassen und die Prognose für Patienten mit MS zu verbessern. Die neuen Leitlinien, entwickelt von der European Academy of Neurology (EAN) und der American Academy of Neurology (AAN), bieten eine wertvolle Grundlage für die Integration von NfL-Messungen in die klinische Routine.

Quellen:

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Warum habe ich mit Multiple Sklerose so oft Tage mit wenig Energie?

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