Die Vision der Remission
Die Welt der Rheumaforschung bewegt sich schneller denn je, und 2025 bringt vielversprechende Entwicklungen, die das Leben von Millionen von Menschen mit rheumatischen Erkrankungen verbessern könnten. Von innovativen Therapieansätzen bis hin zu unerwarteten Einsichten, wie Lachen die Gesundheit beeinflussen kann – die Fortschritte auf diesem Gebiet sind bemerkenswert. Prof. Stefan Schewe, ein führender Rheumatologe und Vorstandsmitglied der Deutschen Rheuma-Liga, hat am 6. Januar die neuesten Erkenntnisse vorgestellt und dabei eindrucksvoll gezeigt, wie Wissenschaft und Menschlichkeit in der modernen Medizin Hand in Hand gehen.
Die Vision der Remission: Mehr als nur ein Traum
Die Möglichkeit, eine Remission zu erreichen, hat in der Behandlung rheumatischer Erkrankungen seit Jahren eine zentrale Rolle eingenommen. Remission bedeutet, dass die Krankheit so weit zurückgedrängt wird, dass sie keine oder nur noch minimale Aktivität zeigt. Was jedoch lange Zeit als idealistisches Ziel betrachtet wurde, entwickelt sich heute zunehmend zu einer realistischen Option für viele Betroffene. Dieser Fortschritt ist das Ergebnis intensiver Forschung, innovativer Therapieansätze und eines umfassenderen Verständnisses der Mechanismen hinter rheumatischen Erkrankungen.
Ein entscheidender Faktor für den Erfolg ist die Entwicklung neuer Medikamente, die spezifisch auf die Entzündungsprozesse im Körper abzielen. Insbesondere Biologika und JAK-Inhibitoren haben in den letzten Jahren bahnbrechende Ergebnisse erzielt. Diese Medikamente wirken gezielt auf molekulare Signalwege und verhindern so die überschießende Immunantwort, die für die Entstehung und Aufrechterhaltung der Entzündung verantwortlich ist. Kombiniert mit klassischen Basistherapeutika wie Methotrexat eröffnen sie neue Möglichkeiten, die Krankheit effektiv zu kontrollieren.
Doch die Errungenschaften der modernen Medizin gehen über die reine Medikamentenentwicklung hinaus. Ein weiterer Meilenstein ist das gestiegene Bewusstsein für die Bedeutung einer frühzeitigen Diagnose. Je früher eine rheumatische Erkrankung erkannt wird, desto größer sind die Chancen, sie in den Griff zu bekommen und langfristige Schäden zu vermeiden. Diagnosetools wie Autoantikörpertests, hochauflösende Bildgebung und genetische Analysen ermöglichen es Ärzten heute, Krankheiten in einem sehr frühen Stadium zu erkennen. Dadurch kann die Behandlung gezielt und frühzeitig eingeleitet werden, bevor irreparable Schäden entstehen.
Prof. Schewe betonte in seinem Vortrag, dass der Weg zur Remission nicht nur von medizinischen Fortschritten abhängt, sondern auch von der engen Zusammenarbeit zwischen Arzt und Patient. Eine erfolgreiche Behandlung erfordert die Bereitschaft des Patienten, aktiv an seiner Gesundheit zu arbeiten, Therapien konsequent durchzuführen und eng mit dem Behandlungsteam zu kommunizieren. Diese Partnerschaft ist von entscheidender Bedeutung, da jede Therapie individuell angepasst werden muss, um den bestmöglichen Erfolg zu erzielen.
Darüber hinaus bedeutet Remission weit mehr als die bloße Rückbildung von Entzündungen. Für viele Betroffene geht es darum, ein Stück Normalität und Lebensqualität zurückzugewinnen. Remission kann den Unterschied zwischen einem Leben voller Einschränkungen und Schmerzen und einem aktiven, erfüllten Alltag bedeuten. Patienten berichten von einer gesteigerten Mobilität, einer deutlichen Reduktion der Schmerzen und einer Wiederherstellung ihres seelischen Gleichgewichts. Für viele eröffnet sich die Möglichkeit, beruflich wieder aktiv zu sein, soziale Kontakte zu pflegen und Hobbys nachzugehen, die durch die Krankheit oft in den Hintergrund gedrängt wurden.
Insgesamt zeigt sich, dass die Vision der Remission kein bloßer Traum mehr ist, sondern ein erreichbares Ziel für viele Menschen mit rheumatischen Erkrankungen. Die Fortschritte in der medizinischen Forschung und Therapieentwicklung, kombiniert mit einem ganzheitlichen Ansatz, der den Menschen in den Mittelpunkt stellt, geben Millionen Betroffenen die Hoffnung auf ein Leben mit deutlich weniger Einschränkungen und mehr Lebensfreude.
Die Vision der Remission: Therapien im Fokus
Die Remission, ein Zustand, in dem rheumatische Erkrankungen keine oder nur minimal spürbare Aktivität zeigen, stellt ein zentrales Ziel in der modernen Rheumatologie dar. Was einst als ambitioniertes Ideal galt, ist heute für viele Betroffene ein realistischer Hoffnungsschimmer. Dank kontinuierlicher medizinischer Fortschritte rückt die Möglichkeit, rheumatische Erkrankungen effektiv zu kontrollieren, immer näher. Dabei stehen nicht nur die Linderung von Symptomen, sondern vor allem auch die Bekämpfung der Krankheitsursachen im Fokus der Therapieentwicklung.
Prof. Stefan Schewe betonte in seinem Vortrag, dass die moderne Medizin durch die Entwicklung innovativer Behandlungsmethoden und Medikamente eine neue Ära in der Rheumatologie eingeleitet hat. An vorderster Front dieser Fortschritte stehen Biologika, die als hochspezialisierte Medikamente direkt in die Entzündungsprozesse des Körpers eingreifen. Sie zielen auf spezifische Moleküle wie Tumornekrosefaktor-alpha (TNF-alpha) oder Interleukine ab, die eine Schlüsselrolle in der Entwicklung und Aufrechterhaltung von Entzündungen spielen. Durch ihre präzise Wirkung reduzieren Biologika nicht nur die Krankheitsaktivität, sondern verhindern auch langfristige Schäden an Gelenken und Organen, die zuvor unvermeidlich schienen.
Eine weitere revolutionäre Entwicklung in der Rheumatologie sind JAK-Inhibitoren, eine neue Klasse von Medikamenten, die gezielt bestimmte Signalwege im Immunsystem blockieren. Diese Signalwege, gesteuert durch Enzyme wie die sogenannten Januskinasen (JAKs), sind für die Weiterleitung von entzündungsfördernden Signalen verantwortlich. Durch die Hemmung dieser Prozesse können Entzündungen effizient unterdrückt werden. JAK-Inhibitoren bieten zudem praktische Vorteile, da sie in Tablettenform eingenommen werden können, was für viele Patienten eine weniger invasive und alltagsfreundlichere Therapieoption darstellt.
Neben diesen zielgerichteten Therapien spielt die Kombination verschiedener Wirkstoffe eine entscheidende Rolle. Kombinationstherapien ermöglichen es, Synergien zwischen unterschiedlichen Medikamenten zu nutzen, um eine optimale Wirkung zu erzielen. Beispielsweise werden klassische Basistherapeutika wie Methotrexat häufig mit Biologika oder JAK-Inhibitoren kombiniert, um sowohl die akute Krankheitsaktivität zu reduzieren als auch die langfristige Kontrolle der Erkrankung zu gewährleisten. Diese individuell abgestimmten Therapiekonzepte, die auf den Gesundheitszustand und die Bedürfnisse jedes einzelnen Patienten zugeschnitten sind, markieren einen Wendepunkt in der Rheumatologie.
Doch die medikamentöse Therapie ist nur ein Teil des umfassenden Ansatzes, der erforderlich ist, um eine Remission zu erreichen. Ein weiterer entscheidender Faktor ist die frühzeitige Diagnose und Intervention. Dank moderner Diagnoseverfahren können rheumatische Erkrankungen heute in einem viel früheren Stadium erkannt werden als noch vor einigen Jahren. Das ermöglicht eine schnelle Einleitung der Behandlung, bevor irreversible Schäden entstehen. Je früher eine gezielte Therapie beginnt, desto größer sind die Chancen, die Krankheit unter Kontrolle zu bringen und eine Remission zu erreichen.
Ein nicht zu unterschätzender Aspekt der modernen Therapieansätze ist auch ihre Fähigkeit, nicht nur die Symptome zu lindern, sondern die Lebensqualität der Betroffenen nachhaltig zu verbessern. Patienten, die eine Remission erreichen, berichten oft von einer drastischen Verbesserung ihrer körperlichen und psychischen Gesundheit. Schmerzen und Entzündungen, die den Alltag zuvor dominierten, treten in den Hintergrund, während Mobilität, Energie und Lebensfreude zurückkehren.
Die Fortschritte in der Rheumatologie zeigen eindrucksvoll, wie Wissenschaft und medizinische Innovation zusammenwirken, um das Leben von Menschen mit rheumatischen Erkrankungen nachhaltig zu verändern. Die Vision der Remission ist heute nicht mehr nur ein theoretisches Ziel, sondern ein greifbarer Weg für viele Patienten. Dank der Kombination aus hochentwickelten Medikamenten, personalisierten Therapiekonzepten und einer frühzeitigen Behandlung wird deutlich, dass die moderne Medizin in der Lage ist, nicht nur die Symptome zu bekämpfen, sondern auch den Ursachen rheumatischer Erkrankungen wirksam entgegenzutreten.
Biologika: Präzisionswaffen gegen Entzündungen
Biologika haben die Behandlung rheumatischer Erkrankungen revolutioniert. Diese hochmodernen Medikamente greifen gezielt in das Immunsystem ein und blockieren spezifische Entzündungsmediatoren wie Tumornekrosefaktor-alpha (TNF-alpha) oder Interleukine, die eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Entzündungen spielen. Dadurch wird nicht nur die Aktivität der Krankheit reduziert, sondern auch die Schädigung von Gelenken und Organen verhindert. Biologika werden oft in Kombination mit herkömmlichen Basistherapeutika wie Methotrexat eingesetzt, um ihre Wirksamkeit zu maximieren. Für viele Patienten sind sie ein Schlüsselinstrument auf dem Weg zur Remission.
JAK-Inhibitoren: Kleine Moleküle mit großer Wirkung
Ein bedeutender Fortschritt in der Rheumatologie ist die Einführung von JAK-Inhibitoren, einer innovativen Klasse von Medikamenten, die gezielt in die Signalübertragung des Immunsystems eingreifen. Die Januskinasen (JAKs), auf die diese Medikamente abzielen, spielen eine Schlüsselrolle in der Weiterleitung entzündungsfördernder Signale, die für die Entwicklung und Aufrechterhaltung chronisch-entzündlicher Erkrankungen verantwortlich sind. Durch die Hemmung dieser Signalwege können Entzündungen effizient unterdrückt und die Krankheitsaktivität spürbar reduziert werden.
Wirkweise der JAK-Inhibitoren
JAK-Inhibitoren blockieren gezielt die Aktivität von Januskinasen, Enzymen, die Signale von Zytokinen (entzündungsfördernden Proteinen) an die Zellen weiterleiten. Diese Signale führen in vielen Fällen zu einer übermäßigen Immunantwort, die Entzündungen in Gelenken, Organen und Geweben verursacht. Durch die Hemmung dieser Enzyme wird die Entzündungsreaktion unterbrochen, was sowohl die Symptome lindert als auch das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamt.
Im Gegensatz zu Biologika, die in der Regel als Injektionen oder Infusionen verabreicht werden, sind JAK-Inhibitoren in Tablettenform erhältlich. Dies macht sie für viele Patienten zu einer bequemeren und weniger invasiven Option. Zudem wirken JAK-Inhibitoren breiter auf verschiedene Signalwege, was sie für komplexe und schwer behandelbare Erkrankungen besonders geeignet macht.
Einsatzgebiete der JAK-Inhibitoren
JAK-Inhibitoren werden vor allem bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen eingesetzt, darunter:
- Rheumatoide Arthritis (RA)
- Psoriasis-Arthritis (PsA)
- Ankylosierende Spondylitis (AS, auch Morbus Bechterew)
- Colitis ulcerosa und Morbus Crohn (entzündliche Darmerkrankungen)
Diese Medikamente bieten eine wichtige Alternative für Patienten, bei denen andere Therapien wie Basistherapeutika oder Biologika nicht ausreichend wirksam sind oder unerwünschte Nebenwirkungen verursachen.
Übersicht der JAK-Inhibitoren mit Handelsnamen und Wirkstoffen
- Tofacitinib (Handelsname: Xeljanz): Hemmt JAK1 und JAK3; eingesetzt bei rheumatoider Arthritis, Psoriasis-Arthritis und Colitis ulcerosa.
- Baricitinib (Handelsname: Olumiant): Hemmt JAK1 und JAK2; zugelassen für rheumatoide Arthritis und atopische Dermatitis.
- Upadacitinib (Handelsname: Rinvoq): Selektiver JAK1-Inhibitor; behandelt rheumatoide Arthritis, Psoriasis-Arthritis, Morbus Bechterew und atopische Dermatitis.
- Filgotinib (Handelsname: Jyseleca): JAK1-Inhibitor; zugelassen für rheumatoide Arthritis und Colitis ulcerosa.
- Peficitinib (Handelsname: Smyraf): Hemmt JAK1, JAK2 und JAK3; zugelassen in einigen Ländern für rheumatoide Arthritis.
- Abrocitinib (Handelsname: Cibinqo): Selektiver JAK1-Inhibitor; speziell für atopische Dermatitis zugelassen.
Vorteile und Herausforderungen
Die JAK-Inhibitoren bieten mehrere Vorteile gegenüber herkömmlichen Therapien. Dazu gehört ihre einfache Einnahme in Tablettenform, die für viele Patienten eine größere Unabhängigkeit und weniger Einschränkungen im Alltag bedeutet. Zudem haben sie eine rasche Wirkung und zeigen bei vielen Patienten deutliche Verbesserungen innerhalb weniger Wochen.
Allerdings sind auch die potenziellen Nebenwirkungen dieser Medikamente nicht zu vernachlässigen. Zu den häufigsten gehören Infektionsrisiken, da die Unterdrückung des Immunsystems auch die Abwehrkräfte schwächt. Zudem können JAK-Inhibitoren das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse und Thrombosen erhöhen, weshalb ihre Anwendung eine sorgfältige Risiko-Nutzen-Abwägung erfordert.
Meine Einschätzung
JAK-Inhibitoren markieren einen entscheidenden Fortschritt in der Behandlung rheumatischer Erkrankungen und bieten Patienten mit schwer behandelbaren oder therapieresistenten Verläufen neue Hoffnung. Ihre gezielte Wirkweise, kombiniert mit einer einfachen Verabreichung, macht sie zu einer attraktiven Option für viele Betroffene. Dennoch sollten Ärzte und Patienten die potenziellen Risiken im Blick behalten und die Therapie engmaschig überwachen, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.
Kombinationstherapien: Synergien nutzen
Die Kombination verschiedener Wirkstoffe hat sich als ein zentraler Pfeiler in der Behandlung rheumatischer Erkrankungen etabliert, insbesondere bei schwereren oder therapieresistenten Verläufen. Dieses Vorgehen ermöglicht eine effektivere Kontrolle der Krankheitsaktivität, indem es unterschiedliche Wirkmechanismen gezielt miteinander verknüpft. Prof. Schewe hob in seinem Vortrag hervor, dass die gezielte Kombination von Basistherapeutika, Biologika und JAK-Inhibitoren nicht nur die Behandlungsergebnisse verbessert, sondern auch das Risiko von Nebenwirkungen reduziert.
Warum Kombinationstherapien so effektiv sind
Rheumatische Erkrankungen wie die rheumatoide Arthritis oder Psoriasis-Arthritis sind komplexe, multifaktorielle Krankheitsbilder. Sie beruhen auf einer Vielzahl entzündungsfördernder Prozesse, die von Zytokinen, Immunzellen und Signalwegen gesteuert werden. Monotherapien, die nur einen dieser Mechanismen blockieren, können oft nicht alle Aspekte der Erkrankung vollständig kontrollieren. Kombinationstherapien greifen jedoch gleichzeitig an mehreren Stellen ein, was die Krankheitsaktivität umfassender unterdrückt.
Ein Beispiel hierfür ist die Kombination aus Methotrexat, einem klassischen Basistherapeutikum, und einem Biologikum wie Adalimumab (Handelsname: Humira). Methotrexat hemmt die Vermehrung von Immunzellen und reduziert die Produktion von Zytokinen, während Adalimumab gezielt den Tumornekrosefaktor-alpha (TNF-alpha) blockiert, der eine Schlüsselrolle in der Entzündungskaskade spielt. Durch diese doppelte Angriffslinie wird die Krankheitsaktivität deutlich effektiver unterdrückt, als es mit einem der beiden Medikamente allein möglich wäre.
Individualisierte Therapiekonzepte
Die Wahl der Kombinationstherapie hängt stark von den individuellen Merkmalen des Patienten ab. Faktoren wie Alter, Begleiterkrankungen, Krankheitsaktivität und vorherige Therapien spielen eine entscheidende Rolle. So kann bei Patienten mit schwerer Krankheitsaktivität oder Organbeteiligung die Kombination eines Biologikums mit einem JAK-Inhibitor sinnvoll sein, um eine schnellere und umfassendere Wirkung zu erzielen. Beispiele sind die Kombination von Upadacitinib (Rinvoq) mit Methotrexat oder Tofacitinib (Xeljanz) mit niedrig dosierten Glukokortikoiden.
Vorteile von Kombinationstherapien
Ein bedeutender Vorteil der Kombinationstherapie ist die Möglichkeit, die Dosierung einzelner Medikamente zu senken, was das Risiko von Nebenwirkungen reduziert. Zum Beispiel können niedrigere Dosen von Methotrexat in Kombination mit einem Biologikum ausreichen, um die Krankheitskontrolle aufrechtzuerhalten, wodurch das Risiko für Leberfunktionsstörungen oder Magen-Darm-Beschwerden gesenkt wird.
Darüber hinaus können Kombinationstherapien helfen, Resistenzen oder Wirkverlust zu vermeiden. Bei Patienten, die auf eine Monotherapie nicht mehr ausreichend ansprechen, bietet die Ergänzung eines zweiten Wirkstoffs oft die Möglichkeit, die Behandlung wieder wirksam zu machen. Dies ist insbesondere bei langwierigen Krankheitsverläufen von Bedeutung, in denen die Wirkung einzelner Medikamente im Laufe der Zeit nachlassen kann.
Herausforderungen und Risiken
Trotz ihrer Vorteile sind Kombinationstherapien nicht ohne Herausforderungen. Die gleichzeitige Verabreichung mehrerer Wirkstoffe erhöht das Risiko von Wechselwirkungen und Nebenwirkungen, weshalb eine enge Überwachung durch den behandelnden Arzt erforderlich ist. Insbesondere die Kombination von immunsuppressiven Medikamenten kann die Anfälligkeit für Infektionen erhöhen, weshalb regelmäßige Kontrolluntersuchungen und präventive Maßnahmen wie Impfungen essenziell sind.
Meine Einschätzung
Kombinationstherapien haben die Behandlung rheumatischer Erkrankungen revolutioniert. Durch die Nutzung synergistischer Effekte verschiedener Medikamente ermöglichen sie eine umfassendere Kontrolle der Krankheitsaktivität, eine bessere Verträglichkeit und eine individuellere Anpassung an die Bedürfnisse der Patienten. Mit Fortschritten in der Forschung und einer wachsenden Palette an verfügbaren Wirkstoffen eröffnen Kombinationstherapien immer mehr Betroffenen die Möglichkeit, ein Leben mit weniger Schmerzen, höherer Mobilität und besserer Lebensqualität zu führen. Dennoch erfordert ihr Einsatz ein hohes Maß an Expertise und eine sorgfältige Überwachung, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen und Risiken zu minimieren.
Frühzeitige Diagnostik: Der Schlüssel zum Erfolg
Ein zentraler Punkt in der Diskussion um die Remission ist die frühzeitige Diagnose und Behandlung. Je früher eine rheumatische Erkrankung erkannt wird, desto besser sind die Chancen, sie erfolgreich zu behandeln und eine Remission zu erreichen. Moderne Diagnoseverfahren wie die Bestimmung von Autoantikörpern, hochauflösende Bildgebung und genetische Tests ermöglichen es, die Erkrankung schon in einem sehr frühen Stadium zu erkennen. Dies erlaubt es Ärzten, gezielt und schnell einzugreifen, bevor irreversible Schäden entstehen.
Lebensqualität im Fokus
Remission bedeutet mehr als die bloße Reduktion von Entzündungen. Sie ermöglicht es Betroffenen, ihr Leben weitgehend ohne die Einschränkungen einer chronischen Erkrankung zu führen. Dies umfasst nicht nur körperliche Verbesserungen, sondern auch psychische und soziale Aspekte. Patienten, die eine Remission erreichen, berichten von einer erheblichen Steigerung ihrer Lebensqualität, ihrer Mobilität und ihres allgemeinen Wohlbefindens. Für viele bedeutet dies auch die Rückkehr in den Beruf oder die Möglichkeit, wieder an sozialen Aktivitäten teilzunehmen.
Fazit: Remission als erreichbares Ziel
Die Vision der Remission ist längst mehr als nur ein Traum. Dank der Fortschritte in der Entwicklung von Biologika, JAK-Inhibitoren und individualisierten Therapiekonzepten wird sie für viele Patienten zur Realität. Entscheidend ist jedoch eine enge Zusammenarbeit zwischen Arzt und Patient sowie die Bereitschaft, die Therapie konsequent durchzuführen. Mit diesen modernen Ansätzen kann die Rheumatologie nicht nur die Symptome lindern, sondern auch die Lebensperspektive von Menschen mit rheumatischen Erkrankungen nachhaltig verbessern.
Relevante Studien
- Rupp S, Schneider B, Seitz M. Long-term outcomes of rotator cuff repair vs physiotherapy in small to medium tears. J Shoulder Elbow Surg. 2025;34(1):12-20.
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