Rheumatoide Arthritis ist eine chronische Autoimmunerkrankung, die durch Entzündungen in den Gelenken gekennzeichnet ist, welche zu Schmerzen, Schwellungen und im Laufe der Zeit zu Gelenkschäden führen können. Kortison, auch bekannt als Corticosteroid, ist ein potentes entzündungshemmendes Medikament, das in der Behandlung von rheumatoide Arthritis eine wichtige Rolle spielt. Es wird eingesetzt, um Entzündungen zu reduzieren, Schmerzen zu lindern und die Funktion der Gelenke zu verbessern.
Einsatz von Kortison bei akuten Schüben
Besonders bei akuten Schüben von rheumatoide Arthritis kann Kortison einen schnellen Rückgang der Entzündung bewirken. In dieser Phase ist es besonders wertvoll, weil es schnell wirkt und so den Patienten eine rasche Schmerzlinderung bieten kann. Die Verwendung von Kortison bietet den Patienten oft eine wesentliche Erleichterung, die es ihnen ermöglicht, die Alltagsaktivitäten fortzusetzen, während andere Langzeitmedikamente, sogenannte Disease-Modifying Antirheumatic Drugs (DMARDs), ihre Wirkung entfalten.
Orale Kortikosteroide
Kortison wird häufig in Tablettenform verordnet, insbesondere wenn mehrere Gelenke betroffen sind oder eine systemische Entzündung vorliegt. Auf diese Weise kann das Medikament schnell im ganzen Körper verteilt und eine umfassende Entzündungshemmung erreicht werden.
Intravenöse und intramuskuläre Kortisontherapie bei rheumatoider Arthritis
Schnelle Wirkung bei schweren Schüben
Wenn Patienten mit Rheumatoider Arthritis unter starken Schmerzen und Entzündungen leiden, kann die Gabe von Kortison durch intravenöse oder intramuskuläre Injektionen angezeigt sein. Diese Verabreichungsformen kommen in Betracht, wenn eine schnelle und wirksame Linderung erforderlich ist, z. B. bei einem akuten Krankheitsschub, der auf herkömmliche orale Medikamente nicht ausreichend anspricht.
Intravenöse Verabreichung für systemische Wirkungen**.
Durch die intravenöse Verabreichung von Kortison gelangt das Medikament direkt in den Blutkreislauf und wirkt sofort systemisch. Dies ist besonders nützlich, wenn eine sofortige medizinische Reaktion erforderlich ist, da die Wirkstoffe schnell im gesamten Körper verteilt werden. Sie wird häufig im Krankenhaus durchgeführt und kann dazu beitragen, die systemische Entzündungsreaktion bei RA-Patienten zu verringern.
Intramuskuläre Injektionen für eine lang anhaltende Wirkung
Intramuskuläre Injektionen sind eine weitere Möglichkeit, Kortison zu verabreichen. Diese Methode wird häufig eingesetzt, wenn eine länger anhaltende Freisetzung des Medikaments erwünscht ist. Dabei wird das Kortison in einen Muskel gespritzt, von wo aus es über Tage oder Wochen langsam in die Blutbahn abgegeben wird.
Abwägung und Überwachung der Anwendung
Die Entscheidung für eine intravenöse oder intramuskuläre Kortisontherapie wird vom Arzt auf der Grundlage der spezifischen Situation des Patienten getroffen. Dabei spielen Faktoren wie die Schwere der Symptome, das bisherige Ansprechen auf andere Behandlungsformen und das Vorliegen von Begleiterkrankungen eine Rolle.
Nach der Verabreichung von Kortison durch intravenöse oder intramuskuläre Injektion erfolgt eine sorgfältige Überwachung des Patienten, um die Wirkung zu beurteilen und mögliche Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen. Die Nachsorge ist von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass die Therapie die gewünschte Wirkung hat, und um die langfristige Gesundheit und das Wohlbefinden des Patienten zu fördern.
Intravenöse und intramuskuläre Kortisontherapien sind wertvolle
Behandlungsoptionen bei schweren und akuten Schüben der rheumatoiden Arthritis. Sie ermöglichen eine rasche und wirksame Entzündungskontrolle und verbessern damit kurzfristig die Lebensqualität der Patienten.
Intraartikuläre Injektionen von Kortison: Gezielte Behandlung bei rheumatoider Arthritis
Intraartikuläre Kortisoninjektionen können bei der Behandlung der Rheumatoiden Arthritis eine wichtige Rolle spielen, insbesondere wenn nur wenige Gelenke von der Krankheit betroffen sind oder wenn ein Gelenk unverhältnismäßig stark befallen ist. Bei dieser Behandlungsform wird ein Kortikosteroid direkt in den Gelenkspalt gespritzt. Dies ermöglicht es dem Medikament, direkt an der Quelle der Entzündung zu wirken und so eine konzentrierte Linderung zu erzielen.
Vorteile einer zielgerichteten Therapie
Die direkte Injektion in das Gelenk hat mehrere Vorteile. Zum einen können hohe Konzentrationen von Kortikosteroiden dorthin gebracht werden, wo sie am dringendsten benötigt werden, ohne dass nennenswerte Mengen in den Blutkreislauf gelangen. Dadurch verringert sich das Risiko systemischer Nebenwirkungen, die bei oralen oder systemischen Steroiden auftreten können. Zum anderen tritt die Schmerzlinderung oft rasch ein, so dass die Patienten ihre täglichen Aktivitäten rasch wieder aufnehmen können.
Nach der Injektion
Nach der Injektion kann das Gelenk für kurze Zeit ruhiggestellt werden, um die Verteilung des Medikaments im Gelenk zu unterstützen. Die Patienten werden in der Regel angewiesen, das Gelenk für einen oder zwei Tage zu schonen und schwere Belastungen zu vermeiden. Manchmal kann es unmittelbar nach der Injektion zu einer Schmerzzunahme kommen, dem so genannten Postinjektionsschmerz, der aber in der Regel nach kurzer Zeit wieder abklingt.
Häufigkeit, Wiederholung und Einschätzung
Die Häufigkeit, mit der intraartikuläre Kortisoninjektionen durchgeführt werden können, ist begrenzt. Zu viele Injektionen in dasselbe Gelenk innerhalb eines kurzen Zeitraums können das Risiko von Gelenkschäden erhöhen. Ärzte empfehlen in der Regel, zwischen den Injektionen eine gewisse Zeit verstreichen zu lassen und die Gesamtzahl der Injektionen pro Jahr zu begrenzen.
Intraartikuläre Kortisoninjektionen sind ein wirksames Mittel zur Linderung von Gelenkschmerzen und Entzündungen bei Patienten mit rheumatoider Arthritis. Für Patienten, die unter starken lokalen Schmerzen und Entzündungen leiden, können diese Injektionen eine erhebliche Verbesserung ihrer Lebensqualität bedeuten.
Topische Anwendungen
Topische Kortikosteroide in Form von Cremes oder Gelen können bei leichteren Symptomen oder als Ergänzung zu anderen Behandlungen aufgetragen werden. Sie sind besonders bei Entzündungen von Gelenken, die nahe an der Hautoberfläche liegen, wie Finger- oder Zehengelenke, hilfreich.
Lesen Sie mehr:
Was genau sind kortisonhaltige Salben, wie wirken sie und wann werden sie am besten eingesetzt?
Langzeitanwendung und ihre Begrenzungen
Trotz der effektiven Linderung, die Kortison bei RA bieten kann, wird es normalerweise nicht als Langzeitbehandlung eingesetzt. Aufgrund der potenziellen Nebenwirkungen, wie einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen, Veränderungen im Knochenstoffwechsel und möglichen kardiovaskulären Risiken, ist es üblich, die Therapie mit Kortison zu begrenzen. Stattdessen wird Kortison oft in der niedrigsten wirksamen Dosis und für den kürzestmöglichen Zeitraum verabreicht. Ziel ist es, die Zeit zu überbrücken, bis die DMARDs ihre volle Wirkung zeigen oder um einen akuten Schub zu kontrollieren.
In einigen Fällen, insbesondere wenn eine kontinuierliche Entzündungskontrolle erforderlich ist, können niedrig dosierte orale Kortikosteroide als Teil einer Langzeittherapie eingesetzt werden, oft in Kombination mit anderen krankheitsmodifizierenden Antirheumatika (DMARDs) oder biologischen Therapien.
Meine Meinung
Kortison ist ein wirksames Mittel zur Behandlung der rheumatoider Arthritis, insbesondere zur Bekämpfung akuter Schmerzen und Entzündungen. Sein Einsatz wird jedoch sorgfältig gegen das Risiko von Nebenwirkungen abgewogen. Der Schwerpunkt liegt auf der raschen Linderung der Beschwerden der Patienten bei gleichzeitiger Entwicklung eines langfristigen Behandlungsplans, der die Krankheit wirksam kontrolliert und die Lebensqualität verbessert.
Quellen, Leitinien & Studien
- Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie Forth, Henschler, Rummel et al. 8. Aufl. 2001
- Herold, G. et al. Innere Medizin.
- Deutsche Rheuma-Liga. Therapieregeln bei Kortison-Präparaten. 2021. www.rheuma-liga.de (Abruf am: 06.10.2023)
- Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): https://www.gesundheitsinformation.de (Abruf am: 06.10.2023)
- Online-Informationen des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin: patienten-information.de (Abruf am: 06.10.2023)
- Online-Informationen des Deutschen Berufsverbands der HNO-Ärzte e.V.: hno-aerzte-im-netz.de (Abruf: 07/2019)
- Online-Informationen der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V.: lungenaerzte-im-netz.de (Abruf am: 06.10.2023)
- Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V.: Bei Glukokortikoid-Therapie von Anfang an der Osteoporose vorbeugen: idw-online.de (Abruf am: 06.10.2023)
- Online-Informationen der PTAheute: Es geht auch ohne Rezept – Frei verkäufliche Glucocorticoide: ptaheute.de (Abruf am: 06.10.2023)
Verwandte Beiträge
Meist gelesen
Bahnbrechende Charité-Studie zeigt: Niedrig dosiertes Kortison als Schlüssel zur sicheren Langzeittherapie
Weniger Nebenwirkungen, mehr Sicherheit bei chronische-entzündlichen Erkrankungen
Kortison gilt seit Jahrzehnten als eines der bekanntesten und wirksamsten Medikamente zur Behandlung entzündlicher Erkrankungen. Trotz seiner beeindruckenden Wirkung wird die langfristige Anwendung von Kortison jedoch oft mit erheblichen Nebenwirkungen in Verbindung gebracht, was sowohl Patienten als auch Ärzte verunsichert. Eine aktuelle Studie der Charité – Universitätsmedizin Berlin bringt nun entscheidende neue Erkenntnisse, die dazu beitragen könnten, die Sorgen um dieses Medikament zu verringern und seine Bedeutung in der Therapie chronischer Erkrankungen zu stärken. Besonders relevant sind diese Ergebnisse für Patienten mit chronischen entzündlichen Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis, Morbus Crohn oder Lupus erythematodes, die oft auf eine Langzeittherapie mit Kortison angewiesen sind.