Navigations-Button: Hamburger-Menü
Symbol für die Suche

Die Diagnose der rheumatoiden Arthritis ist ein mehrstufiger Prozess, der darauf abzielt, die charakteristischen Merkmale der Erkrankung zu identifizieren und andere mögliche Ursachen für die Symptome auszuschließen. Da sich die rheumatoide Arthritis sehr unterschiedlich äußern kann und die ersten Symptome anderen Erkrankungen ähneln, ist die Diagnose nicht einfach und wird oft erst sehr spät gestellt.

Diagnose der rheumatoide Arthritis

Beurteilung der Symptome

Der erste Schritt zur Diagnose einer rheumatoiden Arthritis ist ein ausführliches Gespräch mit dem Arzt über Ihre Krankengeschichte, Ihre Beschwerden und eine körperliche Untersuchung. Dabei achtet der Arzt auf typische Anzeichen einer rheumatoiden Arthritis wie Morgensteifigkeit, Schwellungen und Gelenkschmerzen, die symmetrisch auftreten.

Blutuntersuchungen zur Unterstützung der Diagnose

Bei der Diagnose der rheumatoiden Arthritis sind Blutuntersuchungen zur Identifizierung und Quantifizierung der für die Erkrankung charakteristischen Entzündungsprozesse unerlässlich. Diese Laboruntersuchungen liefern wichtige Daten, die in Kombination mit klinischen Symptomen und bildgebenden Verfahren die Genauigkeit der Diagnose erhöhen.

Entzündungsmarker im Fokus

Zwei der wichtigsten Entzündungsindikatoren, die im Blut gemessen werden, sind das C-reaktive Protein (CRP) und die Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG). CRP ist ein Protein, das in der Leber gebildet wird und dessen Konzentration im Blut bei Entzündungsprozessen ansteigt. Es reagiert schnell auf Entzündungen und kann daher als Indikator für akute Krankheitsphasen dienen. Die BSG misst, wie schnell die Anzahl der roten Blutkörperchen in einer Blutprobe über einen bestimmten Zeitraum abnimmt, was indirekt das Vorhandensein einer Entzündung im Körper widerspiegelt. Obwohl diese Tests nicht spezifisch für RA sind und bei einer Vielzahl von entzündlichen Erkrankungen erhöht sein können, bieten sie wertvolle Anhaltspunkte für die Beurteilung von Patienten mit Verdacht auf rheumatoide Arthritis.

Spezifische Antikörper als diagnostische Marker

Der Rheumafaktor (RF) und Antikörper gegen citrullinierte Peptide (Anti-CCP) sind spezifischere Tests, die häufig bei Verdacht auf RA durchgeführt werden. Der RF-Test sucht nach Antikörpern, die gegen das eigene Immunsystem gerichtet sind, ein Merkmal von Autoimmunerkrankungen. RF kann zwar bei vielen Menschen mit RA nachgewiesen werden, ist aber nicht ausschließlich mit dieser Erkrankung assoziiert und kann auch bei anderen Erkrankungen oder sogar bei gesunden Menschen auftreten.

Der Anti-CCP-Antikörpertest ist dagegen spezifischer für RA. Das Vorhandensein dieser Antikörper ist oft ein starker Hinweis auf die Erkrankung, auch bei Personen, die noch keine offensichtlichen Symptome zeigen. Ein positiver Anti-CCP-Test kann sogar auf ein erhöhtes Risiko für einen schwereren Krankheitsverlauf hinweisen.

Schwierige Interpretation

Die Interpretation von Bluttestergebnissen muss im Kontext aller Informationen erfolgen. Einige Patienten können an rheumatoider Arthritis erkrankt sein, obwohl ihr Bluttest negativ ausfällt - dies wird als seronegative rheumatoide Arthritis bezeichnet. Umgekehrt können Personen mit positiven Antikörpern ohne klinische Symptome eine sorgfältige Überwachung benötigen, da sie ein erhöhtes Risiko haben, in der Zukunft eine rheumatoide Arthritis zu entwickeln.

Blutuntersuchungen sind ein wesentlicher Bestandteil der Diagnostik der rheumatoiden Arthritis. Sie liefern wichtige Informationen über das Vorhandensein und das Ausmaß der Entzündung und helfen, die Diagnose zu bestätigen, das Erkrankungsrisiko abzuschätzen und den Behandlungsplan zu steuern. Obwohl kein einzelner Test das Vorliegen einer rheumatoiden Arthritis definitiv beweisen oder ausschließen kann, ermöglicht die Kombination verschiedener Tests eine umfassende Beurteilung.

Bildgebende Verfahren zur Beurteilung von Gelenkschäden

Röntgenaufnahmen können dazu dienen, den Zustand der Gelenke und das Ausmaß der durch RA verursachten Schäden zu beurteilen. Andere bildgebende Verfahren wie Ultraschall und Magnetresonanztomographie (MRT) können frühe Veränderungen in den Gelenken erkennen, die auf eine rheumatoiden Arthritis hinweisen können.

Differentialdiagnose: Ausschluss anderer Erkrankungen

Da viele Symptome der rheumatoiden Arthritis auch bei anderen Erkrankungen auftreten können, muss der Arzt eine Differentialdiagnose durchführen. Dazu können weitere Tests gehören, um Erkrankungen wie Arthrose oder Lupus auszuschließen, die ähnliche Symptome verursachen können.

Fazit

Die Diagnose einer rheumatoiden Arthritis erfordert häufig die Zusammenarbeit verschiedener Fachrichtungen und kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Ein Rheumatologe wertet in der Regel alle Befunde aus, um eine Diagnose zu stellen. Eine frühzeitige und genaue Diagnose ist entscheidend, um eine geeignete Behandlung einzuleiten und die Prognose der Erkrankung zu verbessern.

Nach der Diagnose wird ein individueller Behandlungsplan entwickelt, um die Symptome zu lindern und das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen. 

++++ Die Scham der eigenen Schwäche ++++

Fatigue bei rheumatischen Erkrankungen: Die unsichtbare Last der ständigen Erschöpfung

Rheumatische Erkrankungen sind weit verbreitet und umfassen eine Vielzahl von chronischen Beschwerden, die das Immunsystem, die Gelenke und das Bindegewebe betreffen. Eine der weniger sichtbaren, aber äußerst belastenden Folgen dieser Krankheiten ist die Fatigue – eine ständige und tiefe Erschöpfung, die weit über normale Müdigkeit hinausgeht. Für viele Betroffene ist diese Müdigkeit eine der größten Herausforderungen im Alltag, da sie Körper und Geist gleichermaßen betrifft.

Weiterlesen ....

Meist gelesen

Bahnbrechende Charité-Studie zeigt: Niedrig dosiertes Kortison als Schlüssel zur sicheren Langzeittherapie

Weniger Nebenwirkungen, mehr Sicherheit bei chronische-entzündlichen Erkrankungen
Kortison gilt seit Jahrzehnten als eines der bekanntesten und wirksamsten Medikamente zur Behandlung entzündlicher Erkrankungen. Trotz seiner beeindruckenden Wirkung wird die langfristige Anwendung von Kortison jedoch oft mit erheblichen Nebenwirkungen in Verbindung gebracht, was sowohl Patienten als auch Ärzte verunsichert. Eine aktuelle Studie der Charité – Universitätsmedizin Berlin bringt nun entscheidende neue Erkenntnisse, die dazu beitragen könnten, die Sorgen um dieses Medikament zu verringern und seine Bedeutung in der Therapie chronischer Erkrankungen zu stärken. Besonders relevant sind diese Ergebnisse für Patienten mit chronischen entzündlichen Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis, Morbus Crohn oder Lupus erythematodes, die oft auf eine Langzeittherapie mit Kortison angewiesen sind.

Weiterlesen …

Wir erklären Ihnen

 

Visite-Medizin: Sie haben Fragen? Wir antworten!

Visite-medizin: Aktuelle Studien, leitlinien und news

 

 
×
 
Top