Navigations-Button: Hamburger-Menü
Symbol für die Suche

Colitis ulcerosa ist durch Phasen gekennzeichnet, in denen die Symptome entweder zurückgehen (Remission) oder sich verschärfen (Exazerbation). Die entzündlichen Prozesse verursachen Symptome wie ausgeprägten Durchfall, abdominelle Schmerzen, Blut im Stuhl und führen zu einer signifikanten Beeinträchtigung der Lebensqualität der Betroffenen. Kortison spielt eine zentrale Rolle in der Therapie der Colitis ulcerosa, vor allem bei der Bewältigung akuter Krankheitsschübe und bei der Verringerung der Entzündungsreaktion.

Der Einsatz von Kortison

Kortison, ein synthetisch hergestelltes Glukokortikoid, imitiert die Wirkung körpereigener Hormone und ist bekannt für seine ausgeprägten entzündungshemmenden und immunsuppressiven Eigenschaften. In der Behandlung der Colitis ulcerosa dient Kortison dazu, die entzündliche Reaktion des Körpers zu unterdrücken, wodurch Symptome gelindert und die Regeneration der Darmschleimhaut unterstützt wird.

Kortison kann je nach Schweregrad und Lokalisation der Erkrankung auf unterschiedliche Weise verabreicht werden. Gängige Applikationsformen sind orale Präparate, rektale Schaumzubereitungen und Einläufe sowie systemische Injektionen. Die Wahl der Applikationsform richtet sich nach der Ausbreitung der Entzündung, um eine effektive Wirkstoffzufuhr zu gewährleisten.

Behandlungsdauer und Dosierung

Die Behandlungsdauer mit Kortison bei Colitis ulcerosa variiert individuell und hängt von der Reaktion des Patienten auf das Medikament sowie vom Krankheitsverlauf ab. Generell wird eine kurzzeitige Anwendung angestrebt, um die akuten Symptome unter Kontrolle zu bringen, gefolgt von einer graduellen Dosisreduktion, um Nebenwirkungen zu minimieren. Die initiale Dosierung ist oftmals relativ hoch, um eine schnelle Symptomkontrolle zu erreichen, wird jedoch mit Verbesserung der Symptome sukzessive verringert.

Langzeitmanagement und Nebenwirkungen

Trotz der Effektivität von Kortison in der Behandlung akuter Schübe der Colitis ulcerosa, eignet es sich aufgrund potenzieller Nebenwirkungen weniger für eine langfristige Anwendung. Zu den möglichen Nebenwirkungen zählen Osteoporose, Gewichtszunahme, erhöhte Blutzuckerwerte, Hypertonie und ein gesteigertes Infektionsrisiko. Die langfristige Behandlungsstrategie zielt daher häufig auf den Einsatz anderer entzündungshemmender Medikamente oder Immunmodulatoren ab, die für eine Erhaltungstherapie besser geeignet sind.

Kortisonhaltige Medikamente in der Behandlung von Colitis ulcerosa

Verschiedene kortisonhaltige Präparate finden Anwendung in der Therapie der Colitis ulcerosa, unterschieden nach ihrer Wirkungsstärke, Applikationsform und spezifischen Einsatzgebieten. Diese Medikamente sind essentiell in der Strategie zur Bewältigung akuter Krankheitsschübe durch ihre schnelle entzündungshemmende Wirkung. Nachfolgend werden gängige kortisonhaltige Medikamente vorgestellt:

Orale Kortikosteroide

  • Prednisolon wird häufig eingesetzt und oral verabreicht. Es ist besonders wirksam bei der Reduktion von Entzündungen und der Symptomkontrolle während eines akuten Schubs.
  • Budesonid, ein weiteres Kortikosteroid, zeichnet sich durch seine lokale Wirkung im Darm und geringere systemische Nebenwirkungen aus.

Rektale Kortikosteroide

  • Hydrokortison-Einläufe sind vorteilhaft bei Entzündungen im Enddarm und unteren Dickdarmbereich. Sie wirken schnell und sind insbesondere bei lokalisierten Entzündungen effektiv

Intravenöse Kortikosteroide

  • Methylprednisolon kommt zum Einsatz bei schweren Schüben, die nicht auf orale Steroide ansprechen. Es wird typischerweise im Krankenhaus intravenös verabreicht.

Meine Meinung

Kortison ist und bleibt ein Eckpfeiler in der Behandlung akuter Schübe der Colitis ulcerosa. Es ermöglicht eine rasche Reduktion der Entzündung und Symptomlinderung. Eine sorgfältige Überwachung und individuell angepasste Behandlungspläne sind essentiell, um die Effektivität zu maximieren und das Risiko von Nebenwirkungen zu minimieren. Die Behandlungsdauer sollte so kurz wie möglich gehalten und Patienten sollten engmaschig von ihrem behandelnden Arzt betreut werden, um den optimalen Zeitpunkt für eine Dosisreduktion zu bestimmen und auf eine langfristige Erhaltungstherapie umzustellen.

Quellen, Leitinien & Studien
  • Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie Forth, Henschler, Rummel et al. 8. Aufl. 2001
  • Herold, G. et al. Innere Medizin.
  • Deutsche Rheuma-Liga. Therapieregeln bei Kortison-Präparaten. 2021. www.rheuma-liga.de (Abruf am: 06.10.2023)
  • Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): https://www.gesundheitsinformation.de (Abruf am: 06.10.2023)
  • Online-Informationen des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin: patienten-information.de (Abruf am: 06.10.2023)
  • Online-Informationen des Deutschen Berufsverbands der HNO-Ärzte e.V.: hno-aerzte-im-netz.de (Abruf: 07/2019)
  • Online-Informationen der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V.: lungenaerzte-im-netz.de (Abruf am: 06.10.2023)
  • Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V.: Bei Glukokortikoid-Therapie von Anfang an der Osteoporose vorbeugen: idw-online.de (Abruf am: 06.10.2023)
  • Online-Informationen der PTAheute: Es geht auch ohne Rezept – Frei verkäufliche Glucocorticoide: ptaheute.de (Abruf am: 06.10.2023)

Meist gelesen

Bahnbrechende Charité-Studie zeigt: Niedrig dosiertes Kortison als Schlüssel zur sicheren Langzeittherapie

Weniger Nebenwirkungen, mehr Sicherheit bei chronische-entzündlichen Erkrankungen
Kortison gilt seit Jahrzehnten als eines der bekanntesten und wirksamsten Medikamente zur Behandlung entzündlicher Erkrankungen. Trotz seiner beeindruckenden Wirkung wird die langfristige Anwendung von Kortison jedoch oft mit erheblichen Nebenwirkungen in Verbindung gebracht, was sowohl Patienten als auch Ärzte verunsichert. Eine aktuelle Studie der Charité – Universitätsmedizin Berlin bringt nun entscheidende neue Erkenntnisse, die dazu beitragen könnten, die Sorgen um dieses Medikament zu verringern und seine Bedeutung in der Therapie chronischer Erkrankungen zu stärken. Besonders relevant sind diese Ergebnisse für Patienten mit chronischen entzündlichen Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis, Morbus Crohn oder Lupus erythematodes, die oft auf eine Langzeittherapie mit Kortison angewiesen sind.

Weiterlesen …

Wir erklären Ihnen

 

Visite-Medizin: Sie haben Fragen? Wir antworten!

Aktuelle Studien auf Visite-Medizin

Heilpflanzen bei Krebs

Leben mit Psoriasis

 

 
×
 
Top