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Die Behandlung von Kollagenosen, einer Gruppe von Autoimmunerkrankungen, die das Bindegewebe angreifen, hat in den letzten Jahren dank moderner Biologika bedeutende Fortschritte gemacht. Diese gezielten Therapien bieten neue Chancen, um die Krankheit zu kontrollieren und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

Die Herausforderung der Kollagenosen

Kollagenosen wie der systemische Lupus erythematodes (SLE), die systemische Sklerose, das Sjögren-Syndrom sowie Polymyositis und Dermatomyositis gehen oft mit einer Vielzahl an Symptomen einher. Sie können den Alltag erheblich beeinträchtigen und sowohl körperliche als auch emotionale Belastungen mit sich bringen. Schmerzen, Entzündungen und in schweren Fällen lebensbedrohliche Organbeteiligungen sind keine Seltenheit. Diese Krankheiten verlangen spezialisierte und langfristige Therapien, um die Autoimmunaktivität zu kontrollieren und das Fortschreiten zu verlangsamen.

Biologika: Gezielte Therapie statt pauschaler Immunsuppression

Biologika, eine neue Klasse biotechnologisch hergestellter Medikamente, haben in der Behandlung von Kollagenosen eine bedeutende Rolle übernommen. Anders als herkömmliche Medikamente, die oft das gesamte Immunsystem unterdrücken, richten sich Biologika gezielt gegen bestimmte Immunzellen oder Botenstoffe, die an der Entzündungsreaktion beteiligt sind. Durch diese Präzision können Nebenwirkungen oft minimiert und gleichzeitig die Wirksamkeit der Therapie gesteigert werden.

Rituximab: Gezielte Unterstützung bei schwerem Lupus und vaskulären Erkrankungen

Für Menschen, die unter einem schweren systemischen Lupus erythematodes (SLE) oder bestimmten vaskulären Erkrankungen leiden, kann der Alltag zu einem intensiven Kampf werden. Ständige Schmerzen, chronische Müdigkeit und das Gefühl, den eigenen Körper nicht unter Kontrolle zu haben, prägen oft das Leben der Betroffenen. In dieser Situation bietet Rituximab eine gezielte Therapieoption, die vielen Patienten neue Hoffnung gibt und ihnen hilft, die schweren Symptome dieser komplexen Autoimmunerkrankungen besser in den Griff zu bekommen.

Rituximab ist ein Biologikum, das speziell gegen die B-Zellen des Immunsystems wirkt. Diese Immunzellen spielen bei Kollagenosen eine entscheidende Rolle, da sie die Antikörperproduktion steuern und dadurch Entzündungsprozesse verstärken. Bei einem gesunden Menschen schützt das Immunsystem den Körper zuverlässig vor Krankheitserregern und Bedrohungen. Doch bei Autoimmunerkrankungen wie Lupus und bestimmten vaskulären Erkrankungen richtet sich das Immunsystem gegen den eigenen Körper. Die B-Zellen produzieren Antikörper, die nicht nur Fremdkörper, sondern auch körpereigenes Gewebe angreifen, was Entzündungen und Gewebeschäden verursacht. Durch die gezielte Reduktion der B-Zellen greift Rituximab direkt in diesen krankheitsauslösenden Prozess ein und verringert die Aktivität des Immunsystems, ohne dabei das gesamte Immunsystem zu unterdrücken.

Gerade für Menschen mit schwerem Lupus, der oft nicht nur Haut und Gelenke, sondern auch lebenswichtige Organe wie Nieren und das zentrale Nervensystem betrifft, kann Rituximab eine wahre Erleichterung bedeuten. Es wird vor allem dann eingesetzt, wenn herkömmliche Therapien wie Kortikosteroide oder Immunsuppressiva alleine nicht mehr ausreichen, um die Krankheit zu kontrollieren. Rituximab kann hier helfen, die Krankheitsschübe zu reduzieren und die Organe vor weiteren Schäden zu bewahren. Für Betroffene bedeutet das eine Verbesserung ihrer Lebensqualität und die Möglichkeit, ihr Leben wieder ein Stück weit aktiver und selbstbestimmter zu gestalten.

Bei vaskulären Erkrankungen, die mit Entzündungen der Blutgefäße einhergehen, wird Rituximab ebenfalls eingesetzt. Diese Entzündungen können das Herz-Kreislauf-System erheblich belasten und zu ernsthaften Komplikationen führen. Rituximab kann die Entzündungsreaktion in den Gefäßen dämpfen und das Risiko für Komplikationen wie Gefäßverengungen und Organbeteiligungen mindern. Für die Betroffenen, die oft mit einer Vielzahl an Symptomen wie Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und Müdigkeit kämpfen, kann Rituximab eine enorme Erleichterung bieten.

Natürlich ist die Therapie mit Rituximab nicht ohne Risiko und muss gut überwacht werden. Da das Medikament das Immunsystem beeinflusst, besteht eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionen, und es kann gelegentlich zu Nebenwirkungen wie Hautreaktionen, Müdigkeit oder Übelkeit kommen. Doch für viele Patienten überwiegt der Nutzen: Die Aussicht, die Kontrolle über die eigene Gesundheit zurückzugewinnen, und die Hoffnung auf ein Leben mit weniger Schmerzen und Einschränkungen machen Rituximab zu einer wichtigen Option in der Behandlung von schweren Kollagenosen.

Für viele Betroffene, die häufig eine lange Leidensgeschichte hinter sich haben und sich oft machtlos fühlen, ist Rituximab daher nicht nur ein Medikament, sondern auch ein Symbol für die Möglichkeit, einen neuen Weg im Umgang mit ihrer Krankheit zu finden. Die gezielte Wirkung auf das Immunsystem bietet ihnen eine spürbare Entlastung und schenkt ihnen ein Stück Kontrolle über ihr Leben zurück – ein Hoffnungsschimmer, der ihnen den Mut gibt, den Herausforderungen ihrer Erkrankung mit neuer Kraft zu begegnen.

Belimumab: Eine gezielte Option für Lupus-Betroffene

Der systemische Lupus erythematodes (SLE) ist eine der herausforderndsten Autoimmunerkrankungen. Er betrifft oft verschiedene Organe und Gewebe und geht mit Symptomen einher, die das Leben der Betroffenen erheblich beeinträchtigen können. Diese Krankheit wird oft als "Chamäleon" bezeichnet, da sie sich so vielfältig zeigt und oft schwer greifbar ist. Betroffene leiden nicht nur unter körperlichen Beschwerden wie Gelenkschmerzen, Fieber und extremer Müdigkeit, sondern auch unter der Ungewissheit, wann und in welcher Form sich die Krankheit das nächste Mal zeigt. Die Unberechenbarkeit und die chronische Natur dieser Krankheit können das Leben der Patienten sehr belasten.

Belimumab bietet hier eine gezielte Therapieoption, die auf die besonderen Mechanismen des Lupus ausgerichtet ist und vielen Betroffenen neue Hoffnung auf eine bessere Krankheitskontrolle gibt. Im Gegensatz zu herkömmlichen Medikamenten, die oft breit im Immunsystem eingreifen, wirkt Belimumab gezielt auf die B-Zellen, eine bestimmte Gruppe von Immunzellen. Diese Zellen sind dafür bekannt, dass sie Antikörper produzieren, die das eigene Gewebe angreifen und damit die typischen Entzündungen und Gewebeschäden des Lupus hervorrufen. Belimumab setzt an einem speziellen Signalprotein an, dem sogenannten BAFF-Faktor (B-Zell-Aktivierungsfaktor). Dieser Faktor spielt eine Schlüsselrolle bei der Aktivierung und dem Überleben der B-Zellen. Indem Belimumab den BAFF-Faktor blockiert, kann es die übermäßige Aktivität dieser Zellen reduzieren, was letztlich zu einer Abschwächung der Entzündungsreaktion führt.

Gerade für Lupus-Patienten, die auf herkömmliche Therapien wie Kortikosteroide und Immunsuppressiva nur unzureichend ansprechen oder die aufgrund von Nebenwirkungen nicht langfristig verträglich sind, stellt Belimumab eine wertvolle Alternative dar. Die Therapie zielt darauf ab, die Krankheitsaktivität zu verringern und Schübe weniger intensiv und seltener auftreten zu lassen. Für viele Lupus-Betroffene bedeutet das eine erhebliche Entlastung, da die häufigen Schübe nicht nur körperlich, sondern auch emotional belastend sind. Das Wissen, dass es eine gezielte Therapie gibt, die ihre spezifischen Symptome lindern kann, gibt vielen Patienten neue Zuversicht und die Hoffnung auf ein stabileres und weniger belastetes Leben.

Die Wirkung von Belimumab setzt zwar nicht sofort ein – es kann mehrere Monate dauern, bis erste Effekte spürbar werden –, doch für viele Betroffene lohnt sich das Warten. Patienten berichten häufig, dass sie nach einiger Zeit weniger Schübe erleben und die Intensität der Symptome abnimmt. Dies führt zu einer spürbaren Verbesserung der Lebensqualität: Die täglichen Schmerzen und die extreme Müdigkeit lassen nach, und viele finden dadurch wieder mehr Energie und Lebensfreude. Für viele Lupus-Betroffene bedeutet diese Therapie nicht nur eine Verringerung der Symptome, sondern auch das Gefühl, wieder ein Stück Kontrolle über den eigenen Körper zurückzugewinnen.

Wie bei jeder Therapie gibt es auch bei Belimumab mögliche Nebenwirkungen, darunter Infektionsanfälligkeit, Kopfschmerzen und in seltenen Fällen allergische Reaktionen. Doch das positive Nutzen-Risiko-Verhältnis und die gezielte Wirkung auf die B-Zellen machen Belimumab für viele zu einer unverzichtbaren Stütze im Umgang mit ihrer Krankheit. Die Entscheidung für eine Therapie mit Belimumab wird immer in enger Absprache mit dem Behandlungsteam getroffen und unter sorgfältiger Beobachtung durchgeführt, um die besten Ergebnisse und die höchstmögliche Sicherheit für die Patienten zu gewährleisten.

Belimumab schenkt vielen Lupus-Betroffenen eine neue Perspektive und ein Stück Lebensqualität zurück. In einer Welt voller Unsicherheiten und gesundheitlicher Herausforderungen ist diese gezielte Therapieoption ein Hoffnungsschimmer – ein Weg, den Alltag mit weniger Schmerzen, mehr Stabilität und einem neuen Vertrauen in die Behandlung zu meistern.

Tocilizumab: Bessere Lebensqualität bei rheumatischen Erkrankungen

Für viele Menschen, die an rheumatischen Erkrankungen wie der Riesenzellarteriitis oder rheumatoider Arthritis leiden, kann der Alltag von starken Schmerzen, chronischer Müdigkeit und erheblichen Bewegungseinschränkungen geprägt sein. Diese Symptome wirken oft wie ein Kreislauf, in dem die körperliche Belastung zu emotionalem Stress führt und das Gesamtbefinden weiter verschlechtert. In diesen Fällen bietet Tocilizumab eine gezielte Behandlungsmöglichkeit, die vielen Patienten neue Hoffnung schenkt und ihnen hilft, ihre Lebensqualität zu verbessern.

Tocilizumab ist ein Biologikum, das speziell den Entzündungsbotenstoff Interleukin-6 (IL-6) blockiert. Interleukin-6 spielt eine zentrale Rolle im Immunsystem und ist maßgeblich an entzündlichen Prozessen beteiligt. Bei rheumatischen Erkrankungen wie der Riesenzellarteriitis führt ein Übermaß an IL-6 dazu, dass das Immunsystem in einem Zustand dauerhafter Alarmbereitschaft verharrt. Dies bewirkt, dass Gelenke, Muskeln und Gefäße ständig entzündet bleiben, was zu starken Schmerzen und schädlichen Gewebeschäden führt. Tocilizumab wirkt, indem es die Wirkung von IL-6 gezielt blockiert und so den Kreislauf der Entzündung unterbricht.

Patienten berichten häufig, dass sie durch Tocilizumab eine spürbare Linderung ihrer Symptome erfahren. Die Schmerzen, die sie zuvor jeden Tag begleiteten, lassen nach, und die Müdigkeit, die oft den Alltag lähmt, verringert sich deutlich. Mit der Verbesserung der körperlichen Symptome gewinnen viele Betroffene auch wieder an Energie und Kraft zurück, ihren Alltag aktiver zu gestalten. Aktivitäten, die vorher aufgrund der Schmerzen und Erschöpfung unmöglich schienen, werden wieder erreichbar – sei es ein Spaziergang, das Treffen mit Freunden oder die Erfüllung alltäglicher Aufgaben.

Doch Tocilizumab ist nicht nur eine körperliche Hilfe; für viele ist es auch eine emotionale Entlastung. Der Gedanke, dass die eigenen Beschwerden kontrollierbar sind und dass ein Leben mit weniger Einschränkungen möglich ist, gibt vielen Betroffenen ein Stück Lebensfreude und Zuversicht zurück. Diese positive Wirkung auf das allgemeine Wohlbefinden wirkt sich oft auch auf die psychische Gesundheit aus, da die ständige Belastung und die damit verbundene Hilflosigkeit gemildert werden.

Natürlich bringt auch eine Behandlung mit Tocilizumab mögliche Risiken mit sich, wie jede medikamentöse Therapie. Da das Immunsystem beeinflusst wird, ist eine sorgfältige Überwachung wichtig, um Nebenwirkungen wie Infektionen oder allergische Reaktionen frühzeitig zu erkennen. Doch für viele überwiegt der Nutzen: Tocilizumab bietet eine Chance, dem Schmerz und den Einschränkungen der rheumatischen Erkrankung etwas entgegenzusetzen und den Alltag wieder mit weniger Leid und mehr Freude zu erleben.

Abatacept: T-Zellen im Fokus der Behandlung

Abatacept bietet vielen Menschen mit Kollagenosen eine wertvolle Therapieoption, besonders wenn die Gelenke durch die Krankheit stark beeinträchtigt sind. Diese Erkrankungen führen häufig zu Schmerzen, Schwellungen und Bewegungseinschränkungen, die den Alltag erheblich belasten. Abatacept ist ein Biologikum, das gezielt die Aktivierung von T-Zellen hemmt. Diese Immunzellen spielen eine zentrale Rolle in der Entzündungsreaktion und greifen bei Autoimmunerkrankungen körpereigenes Gewebe an. Durch die gezielte Blockierung der T-Zellen reduziert Abatacept die Immunantwort und lindert die entzündlichen Prozesse in den Gelenken, die für die Schmerzen und Bewegungseinschränkungen verantwortlich sind.

Patienten, die Abatacept anwenden, berichten oft von einer deutlichen Verbesserung ihrer Gelenksymptome: Die Schmerzen nehmen ab, die Schwellungen gehen zurück, und die Beweglichkeit wird spürbar verbessert. Dadurch können viele Betroffene Aktivitäten, die vorher aufgrund der Schmerzen kaum möglich waren, wieder aufnehmen. Die gesteigerte Mobilität gibt vielen Betroffenen ein großes Stück Lebensqualität zurück, da alltägliche Aufgaben und soziale Aktivitäten wieder einfacher und schmerzfreier werden. Die psychische Belastung, die durch die ständige körperliche Einschränkung und Abhängigkeit von Hilfsmitteln entsteht, wird ebenfalls deutlich reduziert.

Neben der physischen Verbesserung ist Abatacept für viele auch eine emotionale Unterstützung. Mit der Aussicht auf mehr Eigenständigkeit und weniger Schmerzen kehrt oft auch ein Gefühl der Selbstbestimmung zurück. Zwar ist auch bei der Anwendung von Abatacept eine sorgfältige Überwachung erforderlich, um mögliche Nebenwirkungen wie Infektionen zu erkennen, doch für viele Patienten überwiegt der Nutzen deutlich. Abatacept stellt für Menschen mit kollagenosebedingten Gelenkbeschwerden eine wertvolle Therapie dar, die nicht nur den Schmerz mindert, sondern ihnen auch die Hoffnung auf ein aktiveres und selbstbestimmtes Leben zurückgibt.

Neue Hoffnung in der Forschung: Anifrolumab und Ustekinumab

Neben etablierten Biologika gibt es vielversprechende Ansätze, die neue Hoffnung für Patienten mit Kollagenosen bringen. Anifrolumab und Ustekinumab stehen derzeit im Fokus der Forschung und könnten wichtige Ergänzungen in der Behandlung schwerer Autoimmunerkrankungen werden.

Anifrolumab wurde speziell für den systemischen Lupus erythematodes (SLE) entwickelt und zielt auf die Blockierung von Interferon-Rezeptoren ab. Interferon ist ein Entzündungsbotenstoff, der bei vielen Autoimmunerkrankungen eine zentrale Rolle spielt und maßgeblich an der Aktivierung des Immunsystems beteiligt ist. Bei Patienten mit Lupus ist das Interferonsystem überaktiv, was zu anhaltenden Entzündungen und Gewebeschäden führt. Durch die Blockierung bestimmter Interferon-Rezeptoren kann Anifrolumab diese übermäßige Immunaktivität verringern und so Schübe abschwächen oder gar verhindern. Die bisherigen Studien zeigen vielversprechende Ergebnisse: Bei vielen Patienten konnte eine signifikante Linderung der Symptome erreicht werden, und es besteht die Aussicht, dass Anifrolumab eine stabile Krankheitskontrolle ermöglicht. Für viele Lupus-Betroffene könnte Anifrolumab eine entscheidende Veränderung bedeuten, insbesondere wenn herkömmliche Therapien nur begrenzte Wirkung zeigen.

Ustekinumab hingegen zielt auf die Botenstoffe IL-12 und IL-23 ab, die ebenfalls eine zentrale Rolle in entzündlichen Prozessen spielen. Diese Zytokine fördern die Aktivierung und Vermehrung von Immunzellen, die Entzündungen anregen und aufrechterhalten. Bei bestimmten Kollagenosen und anderen Autoimmunerkrankungen wie Psoriasis und Morbus Crohn ist die Blockierung von IL-12 und IL-23 bereits erfolgreich in der Therapie etabliert. Die Forschung untersucht derzeit die Wirksamkeit von Ustekinumab für Kollagenosen wie systemische Sklerose und Polymyositis. Die bisherigen Erkenntnisse deuten darauf hin, dass Ustekinumab das Potenzial hat, Entzündungsreaktionen gezielt zu mindern und so die Krankheitssymptome zu lindern.

Beide Medikamente repräsentieren einen neuen Ansatz in der Biologika-Therapie, indem sie spezifische Entzündungsprozesse unterbrechen und dadurch gezielter gegen die Krankheitsaktivität wirken. Sollte sich ihr Einsatz als sicher und effektiv erweisen, könnten Anifrolumab und Ustekinumab in Zukunft wertvolle Optionen für Patienten mit Kollagenosen sein, die auf aktuelle Behandlungen unzureichend ansprechen. Die Forschung an diesen Medikamenten gibt Patienten und Ärzten neue Perspektiven, um schwer behandelbare Autoimmunerkrankungen besser zu kontrollieren und den Betroffenen eine höhere Lebensqualität zu ermöglichen.

Risiken und Herausforderungen der Biologika-Therapie

Biologika-Therapien sind eine vielversprechende Innovation, bergen jedoch auch erhebliche Herausforderungen und Risiken, die eine sorgfältige Abwägung erfordern. Da Biologika das Immunsystem gezielt beeinflussen, besteht ein erhöhtes Risiko für Infektionen, da die körpereigene Abwehr geschwächt wird. Besonders bei langanhaltender Anwendung steigt die Anfälligkeit für schwerwiegende Infektionen wie Tuberkulose und Pilzinfektionen, die intensiver überwacht und manchmal sogar vorbeugend behandelt werden müssen.

Ein weiteres Risiko besteht darin, dass Biologika das Immunsystem so modifizieren, dass das Risiko für bestimmte Krebsarten leicht erhöht sein kann. Das ist insbesondere relevant für Menschen, deren Immunsystem ohnehin schon stark beansprucht ist, wie es bei vielen Kollagenose-Patienten der Fall ist. Die langfristigen Auswirkungen von Biologika sind in einigen Bereichen noch nicht vollständig erforscht, weshalb regelmäßige ärztliche Kontrollen essenziell sind. Ärzte und Patienten wägen daher stets den Nutzen gegen die potenziellen Risiken ab und suchen nach dem individuell besten Ansatz.

Neben den physischen Risiken stellen Biologika auch finanzielle Herausforderungen dar. Die Kosten für diese hochspezialisierten Medikamente sind oft erheblich und werden nicht in jedem Fall oder für jede Erkrankung von den Krankenkassen übernommen. Für viele Patienten und ihre Familien bedeutet dies eine zusätzliche Belastung, die sorgfältig geplant und durch Versicherungen geklärt werden muss.

Schließlich erfordert die Therapieentscheidung oft Geduld und Anpassungsbereitschaft, da die Wirkung von Biologika erst nach einigen Monaten vollständig einsetzt und ihre Effektivität individuell stark variieren kann. In dieser Zeit ist eine enge Kommunikation zwischen Patient und behandelndem Team entscheidend, um Nebenwirkungen rechtzeitig zu erkennen und die Therapie optimal anzupassen. Die Herausforderung liegt darin, den größtmöglichen Nutzen zu erzielen, ohne das Risiko zu hoch werden zu lassen. Trotz dieser Herausforderungen sind Biologika für viele Patienten ein Hoffnungsträger, der – bei achtsamer Anwendung – erheblich zur Krankheitsbewältigung und Lebensqualität beitragen kann.

Ein Lichtblick für Betroffene und ihre Angehörigen

Die Fortschritte bei der Behandlung mit Biologika bringen für Menschen mit Kollagenosen eine neue Lebensqualität und Hoffnung. Diese Erkrankungen können Betroffene körperlich und emotional belasten und oft ist der Alltag stark eingeschränkt. Biologika bieten durch ihre gezielte Wirkung nicht nur eine wirksamere Krankheitskontrolle, sondern auch die Möglichkeit, Schmerzen und Schübe zu verringern. Das gibt vielen Patienten die Kraft, ihren Alltag aktiver und selbstbestimmter zu gestalten und Teil des sozialen Lebens zu bleiben. Auch die Angehörigen spüren eine Entlastung, da sie die Verbesserungen miterleben und selbst Unterstützung finden, ohne ihre Liebsten in ständiger Sorge begleiten zu müssen.

Für die medizinischen Fachleute, die Betroffene oft über Jahre begleiten, sind die Fortschritte ebenfalls ermutigend. Biologika haben das Potenzial, die Lebenssituation der Patienten nachhaltig zu verbessern, und ermöglichen Ärzten und Pflegeteams, personalisiertere Behandlungspläne zu erstellen. Trotz der Herausforderungen bei der Nutzung von Biologika, wie Nebenwirkungen und Langzeitrisiken, bringen sie für alle Beteiligten mehr Handlungsspielraum und Optionen für die langfristige Gesundheit. In einem Gebiet, das oft von Unsicherheiten und schwierigen Prognosen geprägt ist, markieren diese Therapien einen bedeutenden Wandel, der sowohl Hoffnung als auch Perspektiven für eine bessere Zukunft bietet.

Quellen

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