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Drei nachdenkliche Frauen: Mein Leben mit Brustkrebs

Die Chemotherapie ist eine der häufigsten Behandlungsformen bei Brustkrebs, aber nicht ohne Nebenwirkungen. Ich möchte Sie hier umfassend über die Nebenwirkungen informieren, die bei der Anwendung bestimmter Medikamente häufig auftreten.

Übelkeit und Erbrechen

Übelkeit und Erbrechen gehören zu den bekanntesten und gefürchtetsten Nebenwirkungen einer Chemotherapie bei Brustkrebs. Diese Symptome werden häufig durch Medikamente wie Doxorubicin (Handelsname: Adriamycin) oder Cyclophosphamid (Handelsname: Cytoxan) hervorgerufen. Die Intensität dieser Nebenwirkungen kann von Patientin zu Patientin variieren und hängt oft von der spezifischen Chemotherapie, der Dosierung und dem allgemeinen Gesundheitszustand ab.

Zur Vorbeugung und Behandlung dieser Symptome werden Antiemetika, also Medikamente, die Übelkeit und Erbrechen entgegenwirken, eingesetzt, z.B. Zofran (Wirkstoff: Ondansetron) oder Kytril (Wirkstoff: Granisetron). 

Wenn Übelkeit und Erbrechen trotz Medikation anhalten oder besonders stark sind, sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt darüber. Unter Umständen muss die Chemotherapie oder die Begleitmedikation angepasst werden. Es gibt auch alternative Ansätze wie Akupressur oder bestimmte Ernährungsstrategien.

Schließlich ist es wichtig zu verstehen, dass Übelkeit und Erbrechen zwar unangenehm, aber in der Regel temporär sind. Sobald die Chemotherapie beendet ist, klingen diese Nebenwirkungen wieder ab. 

Probleme mit den Blutwerten

Probleme mit den Blutwerten sind eine häufige Nebenwirkung der Chemotherapie bei der Behandlung von Brustkrebs. Chemotherapeutika wie Doxorubicin (Handelsname: Adriamycin) oder Cyclophosphamid (Handelsname: Cytoxan) zielen darauf ab, sich schnell teilende Zellen zu zerstören, was leider auch die Zellen des Knochenmarks betrifft, die für die Blutbildung verantwortlich sind. Dies kann zu einer Verminderung der roten Blutkörperchen, der weißen Blutkörperchen und der Blutplättchen führen.

Ein Mangel an roten Blutkörperchen kann zu Blutarmut (Anämie) führen, die sich durch Müdigkeit, Schwäche und Kurzatmigkeit bemerkbar macht. Eine niedrige Anzahl weißer Blutkörperchen erhöht das Infektionsrisiko, und ein Mangel an Blutplättchen kann zu übermäßigen Blutungen oder Blutergüssen führen.

Ihr Arzt wird Ihre Blutwerte regelmäßig kontrollieren, um frühzeitig auf Veränderungen reagieren zu können. Wenn die Blutwerte stark abfallen, kann eine Anpassung der Chemotherapie oder sogar eine Unterbrechung der Behandlung erforderlich sein. In einigen Fällen können auch Medikamente wie Erythropoietin zur Anregung der Bildung roter Blutkörperchen oder Granulozyten-Kolonie-stimulierender Faktor zur Anregung der Bildung weißer Blutkörperchen verordnet werden.

Die Überwachung der Blutwerte ist ein wichtiger Teil Ihrer Behandlung. Sie sollten jede Veränderung Ihres Zustands oder neue Symptome sofort melden, damit geeignete Maßnahmen ergriffen werden können.

Haarausfall

Haarausfall ist eine der bekanntesten und emotional belastendsten Nebenwirkungen der Chemotherapie bei der Behandlung von Brustkrebs. Viele der in der Chemotherapie verwendeten Medikamente wie Paclitaxel (Handelsname: Taxol) oder Doxorubicin (Handelsname: Adriamycin) greifen schnell wachsende Zellen an, darunter leider auch die Haarfollikel.

Bei den meisten Patienten beginnt der Haarausfall innerhalb weniger Wochen nach Beginn der Chemotherapie und kann Kopfhaare, Augenbrauen, Wimpern und andere Körperbehaarung betreffen. Das Ausmaß des Haarausfalls hängt von der Art der Medikamente, der Dosierung und der Dauer der Behandlung ab.

Es ist ganz normal, dass Haarausfall emotional sehr belastend sein kann. Manche Menschen entscheiden sich für Perücken, Hüte oder Tücher, um sich in dieser Zeit wohler zu fühlen. Inzwischen gibt es auch Kühlkappen, die die Durchblutung der Kopfhaut während der Chemotherapie verringern und so den Haarausfall minimieren können. Allerdings ist diese Methode nicht für jeden geeignet.

Die gute Nachricht ist, dass der Haarausfall in der Regel vorübergehend ist. Nach Abschluss der Chemotherapie wachsen die Haare in der Regel wieder nach, auch wenn sich ihre Struktur und Farbe verändert haben können.

Hautprobleme

Hautprobleme gehören zu den Nebenwirkungen, die bei einer Chemotherapie zur Behandlung von Brustkrebs auftreten können. Medikamente wie Doxorubicin (Handelsname: Adriamycin) oder Taxane wie Paclitaxel (Handelsname: Taxol) können eine Reihe von Hautreaktionen auslösen. Dazu gehören Rötung, Juckreiz und Trockenheit der Haut. In einigen Fällen kann es sogar zu Hautausschlägen oder einer erhöhten Empfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht kommen.

Besonders betroffen sind häufig Hände und Füße, wo die Haut rissig und schmerzhaft einreißen kann, ein Zustand, der als Hand-Fuß-Syndrom bekannt ist. Dies kann alltägliche Aktivitäten wie Schreiben oder Gehen erschweren.

Zur Behandlung dieser Hautprobleme gibt es spezielle Cremes und Salben, die vom Arzt verschrieben werden können. Auch einfache Hausmittel wie kühle Umschläge oder feuchtigkeitsspendende Lotionen können Linderung verschaffen.

Es ist wichtig, diese Symptome frühzeitig zu besprechen, damit geeignete Gegenmaßnahmen ergriffen werden können. In einigen Fällen kann es notwendig sein, die Dosis der Chemotherapie anzupassen oder die Behandlung vorübergehend auszusetzen, bis die Hautprobleme abgeklungen sind.

Denken Sie daran, dass Hautprobleme in der Regel vorübergehend sind und nach Abschluss der Chemotherapie verschwinden sollten. Durch frühzeitiges Handeln und die richtige Pflege können Sie dazu beitragen, die unangenehmen Auswirkungen auf die Haut zu minimieren.

Hormonelle Veränderungen

Ob und inwieweit hormonelle Veränderungen nach einer Chemotherapie reversibel sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem von der Art der eingesetzten Medikamente, der Dauer der Therapie und Ihrem persönlichen Gesundheitszustand. Bei einigen Frauen, insbesondere bei jüngeren Frauen, setzt die Menstruation wieder ein und die Hormonwerte normalisieren sich nach Abschluss der Chemotherapie. Bei anderen Frauen können die Veränderungen jedoch dauerhaft sein, insbesondere wenn sie in die Wechseljahre kommen.

Für Symptome wie Hitzewallungen, Scheidentrockenheit und Schlafstörungen gibt es Behandlungsmöglichkeiten, die auch nach Abschluss der Chemotherapie fortgesetzt werden können, um die Lebensqualität zu verbessern.

Es ist wichtig, diese Fragen und Sorgen mit Ihrem Arzt zu besprechen. Nur so können individuelle Lösungen gefunden werden, die Ihren speziellen Bedürfnissen und Symptomen gerecht werden. Je früher Sie über Nebenwirkungen sprechen, desto besser kann Ihnen Ihr Arzt dabei helfen.

Sind die hormonellen Veränderungen umkehrbar?

Ob und inwieweit hormonelle Veränderungen nach einer Chemotherapie reversibel sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem von der Art der eingesetzten Medikamente, der Dauer der Therapie und Ihrem persönlichen Gesundheitszustand. Bei einigen Frauen, insbesondere bei jüngeren Frauen, setzt die Menstruation wieder ein und die Hormonwerte normalisieren sich nach Abschluss der Chemotherapie. Bei anderen Frauen können die Veränderungen jedoch dauerhaft sein, insbesondere wenn sie in die Wechseljahre kommen.

Für Symptome wie Hitzewallungen, Scheidentrockenheit und Schlafstörungen gibt es Behandlungsmöglichkeiten, die auch nach Abschluss der Chemotherapie fortgesetzt werden können, um die Lebensqualität zu verbessern.

Es ist wichtig, diese Fragen und Sorgen mit Ihrem Arzt zu besprechen. Nur so können individuelle Lösungen gefunden werden, die Ihren speziellen Bedürfnissen und Symptomen gerecht werden. Je früher Sie über Nebenwirkungen sprechen, desto besser kann Ihnen Ihr Arzt dabei helfen.

Kardiovaskuläre Nebenwirkungen

Herz-Kreislauf-Probleme sind eine ernste und manchmal übersehene Kategorie von Nebenwirkungen, die durch eine Chemotherapie bei Brustkrebs hervorgerufen werden können. Wenn Sie eine Chemotherapie beginnen, sollten Sie wissen, dass bestimmte Medikamente wie Doxorubicin (Handelsname: Adriamycin) das Risiko für Herz-Kreislauf-Probleme erhöhen können. 

Diese Nebenwirkungen können vielfältig sein und reichen von leichten Symptomen wie Herzrasen und Bluthochdruck bis hin zu schweren Erkrankungen wie Herzinsuffizienz. Manchmal treten die kardiovaskulären Effekte sofort auf, während andere Nebenwirkungen erst Jahre nach Beendigung der Chemotherapie auftreten können.

Eine engmaschige Überwachung ist daher unerlässlich. Regelmäßige EKG-Untersuchungen und andere Herztests können helfen, mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen. Wenn Sie bereits vor der Behandlung Herzprobleme hatten, kann Ihr Arzt oder Ihre Ärztin eine alternative Chemotherapie oder zusätzliche Medikamente zur Unterstützung der Herzfunktion in Erwägung ziehen.

Es ist wichtig, dass Sie offen über alle Symptome sprechen, auch über solche, die auf Herzprobleme hindeuten könnten. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind der Schlüssel zur Minimierung langfristiger Auswirkungen auf Ihr Herz.

Psychische Gesundheit

Psychische Probleme wie Angstzustände, Depressionen oder kognitive Einschränkungen können ebenfalls als Nebenwirkungen einer Chemotherapie bei Brustkrebs auftreten. Diese emotionalen und mentalen Probleme können sowohl durch die Belastung der Krebsdiagnose selbst als auch durch die Chemotherapeutika wie Doxorubicin (Handelsname: Adriamycin) oder Cyclophosphamid (Handelsname: Cytoxan) beeinflusst werden. Sie werden manchmal als "Chemogehirn" bezeichnet, ein Zustand, der zu Konzentrationsproblemen, Gedächtnisstörungen und allgemeiner geistiger Trägheit führt.

Die Behandlung dieser psychischen Nebenwirkungen ist komplex und erfordert häufig ein multidisziplinäres Vorgehen. Psychoonkologische Unterstützung kann eine wichtige Rolle spielen. Darüber hinaus können Medikamente wie Antidepressiva oder Anxiolytika zur Linderung der Symptome beitragen. 

Ergänzende Therapien wie Achtsamkeitstraining, Meditation oder Sport können ebenfalls hilfreich sein, um die psychische Belastung zu reduzieren. 

Es ist wichtig zu betonen, dass viele der psychischen Nebenwirkungen reversibel sind und nach Abschluss der Chemotherapie wieder abklingen. Wenn Sie jedoch anhaltende oder schwere psychische Symptome erleben, ist es wichtig, dass Sie dies mit Ihrem Arzt besprechen, um eine gezielte und individuelle Behandlung zu finden.

Verlieren Sie nicht den Mut

Diese Nebenwirkungen können natürlich sehr einschüchternd sein, vor allem, wenn Sie ohnehin schon mit der emotionalen Belastung einer Krebsdiagnose zu kämpfen haben. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass nicht jeder Patient alle aufgeführten Nebenwirkungen erlebt. Tatsächlich sind die Nebenwirkungen von Frau zu Frau verschieden und können unterschiedlich stark ausfallen. Außerdem sind viele Nebenwirkungen gut beherrschbar und können durch unterstützende Therapien, Medikamente oder Änderungen des Lebensstils gelindert werden.

Eine offene und ehrliche Kommunikation ist entscheidend, um diese Nebenwirkungen effektiv zu bewältigen. Wenn Sie beispielsweise psychische Probleme wie Angstzustände oder Depressionen verspüren, ist es wichtig, dies frühzeitig zu besprechen, damit geeignete Maßnahmen ergriffen werden können. Auch wenn neue oder unerwartete Nebenwirkungen auftreten, sollten Sie diese so schnell wie möglich mit Ihrem Arzt besprechen.

Denken Sie daran: Sie sind nicht allein. Ihr Arzt, Ihre Familie und Ihre Freunde können eine wichtige Unterstützung sein. Gemeinsam können Sie Lösungen finden, um Nebenwirkungen zu minimieren und Ihre Lebensqualität in dieser schwierigen Zeit zu erhalten oder sogar zu verbessern.

Quellen, Leitinien & Studien
  • AGO Empfehlungen „Diagnosis and Treatment of Patients with Primary and Metastatic Breast Cancer”, Stand: April 2022: ago-online.de
  • Patientenratgeber zu den Empfehlungen der AGO Kommission Mamma, Stand: 2022: ago-online.de
  • Interdisziplinäre S3-Leitlinie für die Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Mammakarzinoms, Langversion 4.4, Stand: Juni 2021: leitlinienprogramm-onkologie.de (Abrufdatum am 20.08.2023)
  • Deutsche Krebsgesellschaft, Onko Internetportal, Brustkrebs: Basis-Infos für Patientinnen und Angehörige. Online unter krebsgesellschaft.de (Abrufdatum am 20.08.2023).

HER2-positiv

  • Joseph A. Sparano et al.: Adjuvant Chemotherapy Guided by a 21-Gene Expression Assay in Breast Cancer, New England Journal of Medicine, June 3, 2018, DOI: 10.1056/NEJMoa1804710
  • Schrodi S et al. Outcome of breast cancer patients with low hormone receptor positivity: Analysis of a 15-year population-based cohort. Annals of Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 20.August 2021, https://doi.org/10.1016/j.annonc.2021.08.1988

Aromatasehemmer

  • Aktories, K. et al.: Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 11. Auflage, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2013.
  • Fachinformation: Exemestan, unter: www.fachinfo.de, (Abruf: 23.08.2023).
  • Geisslinger, G. et al.: Mutschler Arzneimittelwirkungen - Pharmakologie, Klinische Pharmakologie, Toxikologie, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 11. Auflage, 2020.

BRCA-Mutation

Brustkrebsoperationen

  • Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften. Interdisziplinäre S3-Leitlinie für die Früherkennung, Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Mammakarzinoms. Stand August 2019. Online unter www.leitlinienprogramm-onkologie.de (Anruf: 25.08.2023).
  • Deutsche Krebsgesellschaft, Onko Internetportal, Brustkrebs: Basis-Infos für Patientinnen und Angehörige. Online unter www.krebsgesellschaft.de (Zugriff am 25.08.2023).
  • AGO Empfehlungen „Diagnosis and Treatment of Patients with Primary and Metastatic Breast Cancer”, Stand: März 2021:
    https://www.ago-online.de

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