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Drei nachdenkliche Frauen: Mein Leben mit Brustkrebs

HER2 steht für "Human Epidermal Growth Factor Receptor 2" und ist ein Protein, das auf der Oberfläche von Zellen vorkommt. Bei einigen Menschen ist dieses Protein auf Brustkrebszellen übermäßig präsent, was zur schnellen Teilung und zum Wachstum dieser Zellen beiträgt.

Wenn Brustkrebszellen einen hohen Gehalt an HER2 haben, spricht man von HER2-positivem Brustkrebs. HER2-positiver Brustkrebs ist tendenziell aggressiver als andere Brustkrebsarten, aber es gibt heute gezielte Therapien, die speziell für diese Art von Brustkrebs entwickelt wurden und die Prognose für betroffene Patientinnen verbessern können.

Der HER2-Status ist ein wichtiger Faktor für die Therapieentscheidung

Die Bestimmung des HER2-Status eines Tumors ist ein wichtiger Schritt bei der Diagnose von Brustkrebs, da er die Wahl der Behandlungsstrategie beeinflusst. Wenn der Tumor HER2-positiv ist, kann eine gezielte Therapie gegen HER2, oft in Kombination mit anderen Therapien, empfohlen werden.

Gezielte Antikörpertherapie und ihre Vorteile

Ein bewährter Ansatz zur Behandlung von HER2-positivem Brustkrebs ist die Verwendung von Trastuzumab, auch bekannt als Herceptin. Dabei handelt es sich um einen monoklonalen Antikörper, der speziell darauf abzielt, das HER2-Protein zu blockieren. Durch diese Blockade kann das Tumorwachstum verlangsamt und die Überlebensrate verbessert werden.

Tyrosinkinase-Inhibitoren im Einsatz

Lapatinib ist ein weiterer Wirkstoff, der bei HER2-positivem Brustkrebs verwendet wird. Es gehört zur Klasse der Tyrosinkinase-Inhibitoren. Diese Medikamente dringen in Krebszellen ein und stören die Signalwege, die das Tumorwachstum fördern.

Die innovative Kraft von Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten

Eine innovative Behandlung ist die Verwendung von Trastuzumab-Emtansin, oft als T-DM1 bezeichnet. Es kombiniert die zielgerichtete Wirkung eines Antikörpers mit der tumortötenden Wirkung eines Chemotherapeutikums. Durch diese Kombination kann das Medikament direkt an die Krebszellen abgegeben werden, was die Effektivität erhöht und Nebenwirkungen reduziert.

Kombinationstherapien für eine umfassende Behandlung

Neben den speziellen HER2-Therapien können auch andere Behandlungen wie Chemotherapie, Hormontherapie oder weitere zielgerichtete Therapien in Betracht gezogen werden. Durch die Kombination verschiedener Ansätze kann oft eine umfassendere Behandlung des Krebses erreicht werden.

Chirurgie und Strahlentherapie als zusätzliche Optionen

Je nach Stadium und Art des Tumors können auch chirurgische Eingriffe und Strahlentherapie in den Behandlungsplan integriert werden. Diese bewährten Methoden ergänzen die spezifischen HER2-Therapieansätze.

Meine Meinung zur Prognose von HER2-positiven Brusttumoren

Die Prognose bei HER2-positiven Brusttumoren hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert, vor allem durch den Einsatz von zielgerichteten Therapien wie Trastuzumab (Handelsname: Herceptin) und Pertuzumab (Handelsname: Perjeta). Diese Medikamente blockieren die Aktivität des HER2-Rezeptors und können das Tumorwachstum hemmen. In Kombination mit Chemotherapie sind diese Therapien oft effektiver als Chemotherapie allein. Dennoch bleibt HER2-positiver Brustkrebs eine ernstzunehmende Erkrankung, die eine aggressive Behandlung und sorgfältige Überwachung erfordert.

Quellen, Leitinien & Studien
  • AGO Empfehlungen „Diagnosis and Treatment of Patients with Primary and Metastatic Breast Cancer”, Stand: April 2022: ago-online.de
  • Patientenratgeber zu den Empfehlungen der AGO Kommission Mamma, Stand: 2022: ago-online.de
  • Interdisziplinäre S3-Leitlinie für die Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Mammakarzinoms, Langversion 4.4, Stand: Juni 2021: leitlinienprogramm-onkologie.de (Abrufdatum am 20.08.2023)
  • Deutsche Krebsgesellschaft, Onko Internetportal, Brustkrebs: Basis-Infos für Patientinnen und Angehörige. Online unter krebsgesellschaft.de (Abrufdatum am 20.08.2023).

HER2-positiv

  • Joseph A. Sparano et al.: Adjuvant Chemotherapy Guided by a 21-Gene Expression Assay in Breast Cancer, New England Journal of Medicine, June 3, 2018, DOI: 10.1056/NEJMoa1804710
  • Schrodi S et al. Outcome of breast cancer patients with low hormone receptor positivity: Analysis of a 15-year population-based cohort. Annals of Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 20.August 2021, https://doi.org/10.1016/j.annonc.2021.08.1988

Aromatasehemmer

  • Aktories, K. et al.: Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 11. Auflage, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2013.
  • Fachinformation: Exemestan, unter: www.fachinfo.de, (Abruf: 23.08.2023).
  • Geisslinger, G. et al.: Mutschler Arzneimittelwirkungen - Pharmakologie, Klinische Pharmakologie, Toxikologie, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 11. Auflage, 2020.

BRCA-Mutation

Brustkrebsoperationen

  • Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften. Interdisziplinäre S3-Leitlinie für die Früherkennung, Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Mammakarzinoms. Stand August 2019. Online unter www.leitlinienprogramm-onkologie.de (Anruf: 25.08.2023).
  • Deutsche Krebsgesellschaft, Onko Internetportal, Brustkrebs: Basis-Infos für Patientinnen und Angehörige. Online unter www.krebsgesellschaft.de (Zugriff am 25.08.2023).
  • AGO Empfehlungen „Diagnosis and Treatment of Patients with Primary and Metastatic Breast Cancer”, Stand: März 2021:
    https://www.ago-online.de

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