Tumormarker spielen in der Onkologie eine wichtige Rolle, insbesondere bei der Überwachung des Ansprechens auf eine Behandlung und bei der Früherkennung von Brustkrebsrezidiven. Auch wenn ein erhöhter Wert eines Tumormarkers auf ein gesundheitliches Problem hindeuten kann, ist es wichtig, nicht sofort in Panik oder übertriebene Besorgnis zu verfallen.
Tumormarker sind ungenau und nur ein Teilaspekt.
Erhöhte Tumormarkerwerte können auch ohne Krebs auftreten. Andere Erkrankungen, Entzündungen oder auch nicht krankhafte Zustände können zu einem Anstieg führen. Selbst bei Krebspatienten muss ein Anstieg eines Tumormarkers nicht unbedingt auf ein Fortschreiten der Erkrankung oder ein Rezidiv hinweisen. Es kann eine Reihe von Gründen für Schwankungen geben. Ein einzelner Tumormarker-Test ist nie der alleinige Entscheidungsfaktor. Ärzte verwenden eine Kombination von Tests und bildgebenden Verfahren, um eine genaue Diagnose oder Beurteilung zu erhalten.
Verfallen Sie nicht in Panik
Wenn Sie erfahren, dass Ihr Tumormarker erhöht ist, nehmen Sie sich einen Moment Zeit, um durchzuatmen und sich zu sammeln. Es ist verständlich, dass Sie sich Sorgen machen, aber eine sofortige Panikreaktion kann kontraproduktiv sein und Ihre emotionale und psychische Gesundheit stark belasten.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, fragen Sie nach dem Ausmaß des Anstiegs, nach möglichen Ursachen und nach den nächsten Schritten. Denken Sie daran, dass ein erhöhter Tumormarker nur ein Teil des Bildes ist. Andere klinische Befunde, Symptome und bildgebende Verfahren spielen ebenfalls eine Rolle.
Sprechen Sie mit Ihrer Familie und Ihren Freunden oder überlegen Sie, ob Sie sich einer Selbsthilfegruppe anschließen. Der Austausch von Ängsten und Sorgen kann helfen, die emotionale Belastung zu verringern. Letztlich sind Tumormarker ein wertvolles Hilfsmittel, aber wie bei jedem medizinischen Test sollten die Ergebnisse mit Vorsicht und in einem größeren Zusammenhang interpretiert werden.
Es ist immer ratsam, informiert und proaktiv zu sein, aber es ist auch wichtig, sich daran zu erinnern, dass nicht jeder erhöhte Wert ein Grund zur Panik ist.
Quellen, Leitinien & Studien
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- AGO Empfehlungen „Diagnosis and Treatment of Patients with Primary and Metastatic Breast Cancer”, Stand: März 2021:
https://www.ago-online.de